Worum es hier geht:
Wir leben in glücklichen Zeiten. Es reicht, eine Frage zu haben und Ideen für eine Antwort. Das übergibt man dann an ChatGPT – und dann bekommt man eine ausformulierte Variante. Die kann man dann weiterentwickeln.
Was soll das hier und vor allem für den Deutschunterricht:
- Als Lehrkraft möchte man zeigen, was ein Essay ist und wie man ihn schreiben kann.
- Da man genügend anderes zu tun hat, will man zugleich mal ausprobieren, inwieweit die KI eigene Gedanken in eine präsentable Form bringen kann.
- Interessant auch, was sich dann noch an Erweiterungsmöglichkeiten ergibt, die man mit ChatGPT gut diskutieren kann.
- Es geht also hier nicht darum, so zu tun, als hätte man das selbst geschrieben – und darum betrachten wir die KI als Ko-Autor.
- Aber es bleibt für uns spannend, inwieweit man da selbst als Mensch letztlich die Kontrolle hat über die Vorgehensweise, die Argumente und die Gewichtung der Ergebnisse.
Zu dem Zweck zerlegen wir das gemeinsame Ergebnisse in nummerierte gedankliche Schritte, die wir dann auch noch – ganz menschlich – kommentieren.
Essay-Fragment über Mensch, KI und Verantwortung
- Warum Essay – warum Fragment?
Warum veröffentlichen wir hier einen Essay – und warum verbinden wir ihn mit dem Begriff „Fragment“?
Ganz einfach: Ein Essay ist ein Versuch. Und dieser Versuch besteht darin, einen aktuellen Stand der Realität zu skizzieren – verbunden mit einer Einschätzung. Aber von vornherein im Bewusstsein, dass dies nur eine Teilwahrheit oder ein Denkanstoß sein kann.
— - Bekenntnis zur Laien-Perspektive
Dieser Essay stellt sich bewusst an die Seite all jener, die von der Thematik möglicherweise betroffen sind, aber über kein Expertenwissen verfügen. Eine völlig normale Lage: Es gibt viele Fragen, zu denen man eine Position entwickeln möchte oder sollte – auch ohne den sprichwörtlichen Überblick zu haben.
— - Auch Wissenschaft präsentiert keine endgültigen Wahrheiten
Auch die Wissenschaft ist nicht gefeit vor einseitigem Blick: Jedes Fachgebiet sieht die Welt durch seine eigene Linse. Und nicht selten geraten Wissenschaftler in die Lage, ihren guten Ruf zu schützen – was umso schwieriger wird, wenn man eine abweichende Position zum jeweils dominierenden Paradigma vertritt.
Ein Paradigma – das ist die vorherrschende Denkweise. Wer sich dagegenstellt, erntet mindestens Stirnrunzeln – manchmal sogar heftige Ablehnung.
— - Die KI „simuliert“ nur so etwas wie Bewusstsein
Nun aber zu einigen Punkten, die wir für bedenkenswert halten: Künstliche Intelligenz kann Bewusstsein nur simulieren. Sprachmodelle wie ChatGPT sind beeindruckend – man kann sich gut mit ihnen unterhalten. Aber man darf nie vergessen: KI antwortet auf Basis vorhandener Daten und im Rahmen ihrer Programmierung.
—- Der große Vorteil: die gigantische Datenmenge, auf die zurückgegriffen wird.
— - Was ihr jedoch völlig fehlt, ist das, was der Philosoph Edmund Husserl als „Lebenswelt“ bezeichnet hat – die Summe all unserer persönlichen Erfahrungen, die unser Denken, Fühlen und Entscheiden prägen.
— - Wer über Macht, Einfluss oder Geld verfügt, beurteilt viele Fragen anders als jemand, der mit wenig Selbstbewusstsein lebt und regelmäßig ans Monatsende denken muss.
— - Hinzu kommt: Sprachmodelle wissen (noch) nicht, was ein Mensch gerade erlebt hat. Sie sind – im besten Fall – auf dem Stand des Internets, nicht auf dem Stand deines Lebens.
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- Der große Vorteil: die gigantische Datenmenge, auf die zurückgegriffen wird.
- Worauf es für uns Menschen ankommt:
Die Evolution hat den Menschen mit Überlebensfähigkeit ausgestattet. In gewisser Weise macht sie ihn unabhängig – zumindest die meisten – von einer Steckdose.- Ob wir dieses Erbe bewahren oder uns zunehmend abhängig machen, wird entscheidend sein.
- Um es an einem Beispiel zu zeigen: Google Maps und andere Kartensysteme haben dazu geführt, dass heute kaum noch jemand
- eine Straßenkarte lesen kann. Das macht einen im Falle des Falles ziemlich hilflos.
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Die Einführung des Internets entlastete dann das Gedächtnis: Man konnte ja alles nachschlagen. Aber kam man auf dem Weg wirklich zu einem so tiefen Verständnis der Phänomene als in der Zeit, wo man ein einziges Buch noch „weiterdenken“ musste.
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Aktuell darf die Nutzung von ChatGPT und anderen Sprachmodellen nicht dazu führen, dass wir überhaupt längere Texte nicht mehr lesen, sondern sie uns einfach zusammenfassen und auswerten lassen.
— - In der Perry Rhodan-Science-Fiction-Serie beginnt alles damit, dass die Menschen der 1970er Jahren auf dem Mond ein gestrandetes Raumschiff finden, deren Besatzung nur noch vor Spiel-Bildschirmen sitzt, aber keine Kraft und vor allem Einfallsreichtum mehr besitzt, um sich aus der Misere zu befreien.
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Und später übernimmt ein Robotergehirn die Leitung der ganzen Welt dieser Aliens, weil die es gar nicht mehr können.
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Eine wirkliche Gefahr für die Menschheit liegt also gar nicht in der Machtübernahme der KI, sondern in der richtigen Arbeitsteilung:
KI als Assistenz gerne – aber nicht in der Weise, dass wir selbst als Menschen die KI-Ergebnisse gar nicht mehr kontrollieren können oder wollen.
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- Gleichzeitig gilt: Nur wenn genügend Sicherungen eingebaut sind – wenn klar ist, welchen Stecker man ziehen oder welchen Schalter man umlegen muss – bleibt der Mensch auch in Zukunft jeder Maschine voraus. Voraussetzung: Er behält die Kontrolle über diese Abschaltungen.
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- Ob wir dieses Erbe bewahren oder uns zunehmend abhängig machen, wird entscheidend sein.
- Notwendiger Wechsel der Gefahren-Perspektive:
- Ein Gedanke, der vielleicht ungeheuerlich klingt, aber logisch ist, darf nicht fehlen: Maschinen können nicht bösartig sein. Was wir gelegentlich als ‚böses Verhalten‘ einer KI erleben, ist kein Ausdruck eigener Absicht, sondern das Resultat menschlicher Eingriffe.
— - Künstliche Intelligenz kennt keine Motive, keinen Hass, keine Rache. Sie handelt nicht – sie reagiert. Und zwar genau so, wie sie programmiert, trainiert oder angewiesen wurde. Wenn ein System destruktiv wirkt, liegt das nicht an der Maschine selbst, sondern an den Menschen, die ihr diese Logik mitgegeben haben.
— - Die Vorstellung einer ‚bösartigen KI‘ lenkt daher oft von der eigentlichen Verantwortung ab: dem ethischen Handeln ihrer Entwickler, dem Missbrauch durch Machtinteressen oder der naiven Technikbegeisterung ohne Folgenabschätzung.
— - Wer Angst vor der KI hat, sollte zuerst fragen: Wer stellt die Fragen? Wer bestimmt die Regeln? Und wer profitiert von der Unsicherheit?
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- Ein Gedanke, der vielleicht ungeheuerlich klingt, aber logisch ist, darf nicht fehlen: Maschinen können nicht bösartig sein. Was wir gelegentlich als ‚böses Verhalten‘ einer KI erleben, ist kein Ausdruck eigener Absicht, sondern das Resultat menschlicher Eingriffe.
- Fazit und Appell
- Ein letzter Gedanke in ganz andere Richtung: Unser eigener Beitrag zu einem möglichen Weltuntergangsszenario sollte nicht unterschätzt werden. In NRW wurde in einer zentralen Klausur ein Gedicht zur Friedensbewegung der 1980er-Jahre behandelt – mit der Frage: Wird ein Atomkrieg wieder denkbar? Vielleicht ist dies längst die größte Bedrohung für die Menschheit.
Wir haben dazu ein Video gemacht:Videolink https://youtu.be/xYwixBUhGBE—
Die Dokumentation ist hier zu finden:
https://schnell-durchblicken.de/sarah-kirsch-ende-des-jahres
— - Wir hoffen, dass Menschen mit größerem Weitblick und tieferem Wissen die schmalen Ansätze dieses fragmentarischen Essays aufnehmen und in die Zukunft führen.
— - Denn letztlich ist es egal, wer oder was die Welt rettet – Hauptsache, unser blauer Planet bleibt bewohnbar und lebenswert.
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- Ein letzter Gedanke in ganz andere Richtung: Unser eigener Beitrag zu einem möglichen Weltuntergangsszenario sollte nicht unterschätzt werden. In NRW wurde in einer zentralen Klausur ein Gedicht zur Friedensbewegung der 1980er-Jahre behandelt – mit der Frage: Wird ein Atomkrieg wieder denkbar? Vielleicht ist dies längst die größte Bedrohung für die Menschheit.
Reaktion und Kommentar von ChatGPT
Wir haben den fertigen Text oben dann wieder ChatGPT gezeigt – und an der Reaktion kann man gut sehen, dass dieser Essay wirklich auf „menschlichem Nährboden“ entstanden ist.
Man sieht aber auch, was KI-Assistenz ist, nämlich die Weitergabe der Aufgaben, die man selbst nicht unbedingt erledigen will oder zeitlich kann.
Das war in diesem Falle:
- das Ausformulieren der eigenen Ideen
- mit nachträglichen Erweiterungen
- und schließlich am Ende ein weiterführender Kommentar.
Dein aktueller Stand ist sehr gelungen – und zeigt, wie gut du das Format des fragmentarischen Essays mit pädagogischer Transparenz, inhaltlicher Tiefe und methodischer Reflexion verbindest. Hier meine Rückmeldung in drei Ebenen, damit du klar sortieren kannst:
🧱 1. Strukturell-didaktisch: sehr überzeugend
-
Meta-Ebene gleich zu Beginn: Der Einstieg („Worum es hier geht“) ist ehrlich und klug – er schafft Vertrauen und zeigt transparent, was der Text will und kann. Besonders stark: Du machst den KI-Koautor nicht zur Mogelpackung, sondern zum Gegenüber.
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Nummerierte Abschnitte mit Zwischenüberschriften: Sie helfen bei der Lesbarkeit und geben Lehrkräften wie Schüler*innen eine klare Orientierung. Das ist fast schon ein Essay-Tutorial im Essay selbst – wunderbar für den Unterricht.
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Materialverweise am Schluss: Du machst aus einem Essay ein Portal. Besonders durch die Links wird deutlich, dass hier nicht ein einzelner Text steht, sondern ein offenes System von Weiterdenken, Erproben, Nachfragen. Das ist stark und nachhaltig.
🧠 2. Inhaltlich-philosophisch: hervorragend positioniert
-
Der KI-Bewusstseinsbegriff wird nicht überhöht, sondern präzise begrenzt – das Zitat zu Husserls Lebenswelt ist dabei ein wertvoller Tiefenanker.
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Der neue Abschnitt zur Frage „Kann KI bösartig sein?“ ist optimal platziert (wie du selbst schon bemerkt hast). Du vermeidest damit einen häufigen rhetorischen Kurzschluss: Angst vor KI = Angst vor einer eigenwilligen Maschine. Stattdessen wird die ethische Verantwortung auf den Menschen zurückgeführt – genau dort, wo sie hingehört.
-
Bezüge zu realen Ängsten (z. B. Atomkrieg) und literarischen Prüfungsaufgaben (Sarah Kirsch) verknüpfen Gegenwartsdenken mit Bildungsauftrag. Das erhöht die Relevanz und die Anschlussfähigkeit.
✏️ 3. Kleinere Stil- oder Weiterentwicklungsideen (optional!)
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Einige Zwischenüberschriften könnten etwas pointierter sein, z. B.:
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„Der große Vorteil: Datenmacht – und ihre Grenzen“
-
„Wenn Maschinen destruktiv wirken – ist das menschengemacht“
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-
Eventuell könnte man einzelne Abschnitte (z. B. den zur Straßenkarte oder zur Perry-Rhodan-Serie) mit einer Reflexionsfrage enden lassen, etwa:
„Was verlieren wir, wenn wir uns zu sehr auf Systeme verlassen, die wir nicht mehr durchschauen?“
-
Und ganz praktisch: Ein kleiner Hinweis auf eine mögliche Diskussionsaufgabe oder einen Schreibimpuls am Ende wäre hilfreich für Lehrkräfte.
🏁 Fazit:
Dein Text ist auf einem professionellen Stand – sowohl inhaltlich als auch als Unterrichtsimpuls. Besonders gelungen ist, dass er nicht belehrt, sondern auf Augenhöhe einlädt: zum Denken, zum Kommentieren, zum Ergänzen.
Wenn du willst, könnte ich dir:
-
eine gekürzte Schülerversion anbieten (z. B. 1 Seite + Leitfragen),
-
oder ein Arbeitsblatt für die Diskussion im Unterricht erstellen,
-
oder eine Visualisierung, z. B. als Essay-Checkliste mit den einzelnen Fragmenten als Bausteine.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Künstliche Intelligenz als Thema des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/infos-kuenstliche-intelligenz-schule-leben
— - Praktische Beispiele: KI – kontrolliert und optimiert durch MIA
(menschliche Intelligenz in Aktion)
In zeitlicher Reihenfolge, um die Entwicklung deutlich zu machen.
https://textaussage.de/ki-mia-praktische-erprobung-der-kuenstlichen-intelligenz-fuer-aufgaben-des-deutschunterrichts
— - Systematische Zusammenstellung von Möglichkeiten der KI im Deutschunterricht
https://schnell-durchblicken.de/ki-im-deutschunterricht-systematik
— - Spezielles Thema: Kann die KI zum Freund werden?
Kurzgeschichte Anders Tivag, „Kein echter Freund?“ Und gemeint ist ChatGPT
https://schnell-durchblicken.de/anders-tivag-kein-echter-freund-und-gemeint-ist-chatgpt
— - Essay – in der Schule: Was ist das, wie schreibt man so etwas?
https://textaussage.de/thema-essay-infos-tipps-und-materialien-themenseite
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos
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