Zunächst der Text der Fabel „Der Hahn und die Perle“ von Martin Luther
Vom Hahn und der Perle
- Ein Hahn scharrte auf dem Mist
- und fand eine köstliche Perle.
- Als er dieselbe im Kot liegen sah, sprach er:
- „Sieh, du feines Dinglein, liegst du hier so jämmerlich.
- Wenn dich ein Kaufmann fände, der würde sich freuen, und du würdest zu großen Ehren kommen.
- Aber du bist mir und ich dir von keinem Nutzen. Ich nähme ein Körnlein oder Würmlein und ließe ihm alle Perlen.“
Tipps und Hilfen
- Diese Fabel soll wohl deutlich machen, dass der Wert einer Sache etwas sehr Relatives ist. Was für einen Kaufmann überaus wertvoll ist, ist für diesen Hahn gerade nicht wertvoll, weil er damit nichts anfangen kann.
- Man sieht ja so deutlich, dass es verschiedene Arten von Werten gibt,
- den Gebrauchswert und den
- Verkaufswert.
- Wenn man jetzt überlegt, wie man diese Fabel als Lehre verwenden könnte, dann bedeutet das vielleicht, dass sie anleitet zu multiperspektivischem Sehen.
- Sie hilft auch zum Beispiel, die eigene Einschätzung von Dingen infragezustellen.
- Zum Beispiel
- hat jemand vielleicht Schwierigkeiten, wenn sein Freund in bittere Tränen ausbricht, wenn sein Lieblingsverein verloren hat.
- Was für den einen von großer Bedeutung ist, interessiert in diesem Falle andere überhaupt nicht.
- Und dann ist gegenseitige Rücksichtnahme verlangt.
- Der nicht Sportbegeisterte sollte die Gefühle des anderen ernst nehmen,
- der andere wiederum das möglicherweise nicht so große Mitgefühl.
- Denn dieses Mitgefühl bezieht sich schon nicht mehr auf die Sache, sondern nur auf die Freundschaft oder die Menschlichkeit allgemein.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Weitere Infos, Tipps und Materialien zum Thema „Fabeln“
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