Aussage von Texten finden
- Man macht eigentlich dasselbe, was auch ein Kommissar am Tatort eines Verbrechens macht, man ermittelt. đ
- Man sammelt alle Signale, die der KlÀrung der Tat dienen
- und fasst sie schlieĂlich zusammen,
- um sie am Ende vor Gericht vortragen zu können.
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- Bei Texten geht es glĂŒcklicherweise meistens nicht um Verbrechen, sondern um das VerstĂ€ndnis dessen, was da geschrieben steht
- Auf dem Bild sieht man, wie das bei einem Gedicht aussieht:
- Unten links steht der SchĂŒler auf der Basis einer jeden Interpretation, nĂ€mlich dem VerstĂ€ndnis des Textes, in diesem Falle des Gedichtes.
- Das bekommt man am besten dadurch aus, dass man sich fragt, was das âlyrische Ichâ oder der Sprecher im Gedicht dem Leser mitteilt.
- Das geschieht meistens stĂŒckweise, dieses Verstehen.
- Irgendwann merkt man, dass der Text auch wichtige Signale enthÀlt, zum Beispiel Freude oder Aggression.
- Dazu sammelt man dann alle Signale, die zusammengehören
- und kann am Ende eine geordnete Zusammenfassung schreiben, bei der man einfach den Satzanfang âDas Gedicht zeigt âŠâ möglichst auf vielfĂ€ltige Weise fortsetzt.
Beispiel fĂŒr ein Gedicht
Joseph von Eichendorff
An die Freunde
Der Jugend Glanz, der Sehnsucht irre Weisen
Die tausend Ströme durch das duftge Land,
Es zieht uns all zu seinen Zauberkreisen. â
Wem Gottesdienst in tiefster Brust entbrannt,
Der sieht mit Wehmut ein unendlich Reisen
Zu ferner Heimat, die er fromm erkannt:
Und was sich spielend wob als irdsche Blume,
Wölbt still den Kelch zum ernsten Heiligtume.
Â
So schauet denn das buntbewegte Leben
Ringsum von meines Gartens heitrer Zinn,
Dass hoch die Bilder, die noch dĂ€mmernd schweben â
Wo Morgenglanz geblendet meinen Sinn â
An eurem Blick erwachsen und sich heben.
VerwĂŒstend rauscht die Zeit darĂŒber hin;
In euren treuen Herzen neu geboren,
Sind sie im wilden Strome unverloren.
Herausarbeitung der Signale
(Hier geht es um das VerstÀndnis der einzelnen Zeilen!)
- Es werden Dinge aufgefĂŒhrt, die zur Jugend gehören und ihr Glanz verleihen.
- Hervorgehoben wird, dass alle davon angezogen werden.
- Dann geht es um einen Gottesdienst, gemeint ist wohl ein besonderes VerhÀltnis zu Gott, also Frömmigkeit.
- Die ist verbunden mit âWehmutâ, also einem traurig-schönen GefĂŒhl nach âferner Heimatâ.
- Aus kleinen AnfĂ€ngen wird schlieĂlich etwas GroĂes, sogar ein Heiligtum.
- In der 2. Strophe blickt das lyrische Ich von der heiteren âZinneâ (Burgmauer, Aussichtsturm) seines Gartens auf âdas buntbewegte Lebenâ.
- Dabei entstehen aus dĂ€mmernden Bilder ziemlich klare, die sich gewissermaĂen aus dem Morgennebel herausheben.
- All das wird von der Zeit verwĂŒstet,
- aber in den âtreuen Herzenâ der Freunde neu geboren,
- so dass alles am Ende âim wilden Stromeâ des Lebens âunverlorenâ ist, also erhalten bleibt.
Das Gedicht zeigt (SignalbĂŒndelung)
- dass es um ein bewegtes Leben geht,
- das vor allem durch Frömmigkeit gekennzeichnet ist
- und sich aus spielerischen AnfĂ€ngen zu einem groĂen Heiligtum entwickelt.
- Man hat schöne Erinnerungen,
- ĂŒber die die Zeit aber auch âverwĂŒstendâ hinweggegangen ist.
- Alles aber ist im Herzen der Freunde (Titel) aufbewahrt und geht so nicht verloren.
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Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Gedichte: Wie interpretiert man sie schnell und sicher?
https://textaussage.de/themenseite-gedichte-interpretieren
â - Besonders hervorheben möchten wir hier:
https://textaussage.de/5-survival-tipps-zur-sicheren-interpretation-bsd-von-gedichten
â - Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos
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