Dürrenmatt, „Die Physiker“ – kann man dazu eigentlich ein Gedicht schreiben? (Mat2633)

Ein Drama in Gedichtform vorstellen – so geht es:

  • Es gibt glücklicherweise Deutsch-Lehrkräfte, die sich originelle Aufgaben einfallen lassen.
  • Ein Schüler sollte Dürrenmatts Theaterstück „Die Physiker“ in Gedichtform vorstellen.
  • Wir verstanden das als Herausforderung
  • und haben unseren Kollegen Lars Krüsand (natürlich ein Pseudonym) gebeten, es mal zu versuchen.
  • Hier nun also das Ergebnis.
  • Diese Audio-Fassung bringt den Text hoffentlich richtig zum Klingen 🙂

Die Textvariante mussten wir leider aus der Audio-Datei rekonstruieren.

Eine Rohfassung stellen wir hier schon mal rein

und werden das noch in eine perfekte Form bringen 😉

Lars Krüsand

Die Physiker – rückblickend in Versen betrachtet

Wer diesen Autor kennt, der weiß,

der Mann, der hat Humor,

wenn auch ’nen ganz speziellen.

Schon dieses Vorwort,

für ein Theaterstück nun gar nicht üblich,

so lang und dann der Hinweis,

das Örtliche, es spiele eigentlich ja keine Rolle hier

Das ist schon ein Humor der selt’nen Sorte.

Es soll Komödie sein und doch gibt’s gleich ’ne Tote

mir ihr nun wenig Mitleid, mehr mit ihrem Mörder.

mehr mit ihrem Mörder

im selben Stil geht es dann weiter

die Pflegerinnen sterben in dem Institut

als wär es gar nichts

doch dahinter dieser Plan

Da sind drei Männer

stellen sich geistig krank

sie haben alle Gründe

Freund Möbius weiß zu viel

was er für sich behalten möchte

denn er glaubt nicht ans Gute in den Menschen

wohl aber glaubt er sehr an sich

das Physiker-Genie, dem nichts mehr fremd und unbekannt

jedoch es könnt‘ in falsche Hände wohl geraten

dann wär die Erde hin und damit alles Leben

Verstecken scheint da eine gute Lösung

und Wahnsinn eine kluge Tarnung

nur waren andre klüger als er selber

zum einen zwei Agenten,

die ihm das wohl rauben wollten,

was er still für sich behalten möcht

er kann sie überzeugen

auch sie wollen bleiben

und dafür sorgen, dass die Menschheit überlebt

jedoch jetzt kommt es hammerhart

in dem Moment, als alles scheint auf gutem Weg

erscheint die Oberärztin, völlig irre

und mit einem noch viel besseren Plan

sie hat all das, was Möbius dem Feuer übergab

vorher kopiert. Jetzt wird es längst verwendet

Die Drei sie stelln sich ihrem Schicksal

und Möbius sieht schon die tote Erde

man fragt sich, was das Ganze sollte

vielleicht wär es doch besser wohl gewesen

er hätte all sein Wissen denen übergeben,

die immer schon solch Fälle lösen mussten

von Hybris sprach das alte Volk der Griechen

wenn einer meinte, klüger sein zu können als selbst die Götter

Dabei hat der Autor doch in seinen 21 Punkten

voll Stolz verkündet:

Was alle angeht, das könnten auch nur alle lösen.

warum dann diese seltsame Idee mit dieser Anstalt

wir wussten das doch schon

dass man ganz viele braucht

vor allem aber wohl die richtigen

um solche Fragen so zu lösen

dass möglichst wenig Schaden eintritt.

Beim Leser bleibt am Ende doch ein bisschen Frust

Und Mitleid mit den toten Pflegerinnen.

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