Jason im Gespräch mit Medea
- Jason stellt zunächst klar, dass Media selbst schuld ist, weil sie sich kritisch über das Fürstenhaus geäußert hat. Aber er will materiell durchaus für sich sorgen.
— - Medea geht da gar nicht drauf ein, sondern nutzt die Gelegenheit, ihm das noch einmal alles zu sagen, was ihn für sie zum „Feind“.
— - Als erstes führt sie auf, dass sie ihn in den Gefahren beim Raub des Vlies bewahrt hat und dass sie dann sogar ihre Familie für seine Ziele geopfert hat.
— - Dem stellt Medea gegenüber, was er ihr angetan hat, durch den Verrat, besonders auch unter Einbeziehung gemeinsamer Kinder. Deutlich verweist sie auf göttliches Recht, vor allem, was seinen Eid angeht.
— - Dann geht sie auf ihr aktuelles Problem ein, dass sie jetzt nirgendwo aufgenommen wird.
— - Medea wird ironisch, indem sie ihre aktuelle Situation dem gegenüber steht, was normal und wünschenswert wäre und auch der allgemeinen Vorstellung entspricht.
— - Am Ende dann Wendung an Zeus mit einer Klage.
— - Chor:
Kurze Klage über eine Leidenschaft, die aus einem Freund einen Feind macht
— - Jason schränkt Medeas Ausführungen ein, weil sie ja eher aus Liebe gehandelt hat, als aus Opfer-Geist.
— - Dann zählt Jason auf, was Media ja auch bekommen hat:
- zunächst einen Platz in der griechischen Kultur statt der heimischen Barbarei (kulturelle Arroganz)
- Dann habe sie auch Gelegenheit bekommen, mit ihrer Klugheit in Griechenland an Ansehen zu erwerben.
(Wieder kulturelle Arroganz, denn zu Hause hätte sie sicher auch Wertschätzung erhalten).
—
- Dann geht Jason über zu einer Beweisführung, dass sein Handeln ganz im Interesse Medeas und der Kinder war.
- Hier führt Jason aus, dass er durchaus noch mehr Söhne haben möchte, die bisherigen sollen ihn aber gleichgestellt sein.
- (Das ist wahrscheinlich sehr blauäugig.)
—
- Er führt dann zunächst auf, was die Heirat mit der Königstochter für ihn bedeutet, an Ehre und an Wohlstand. Er habe auch nichts gegen Medea und werde auch nicht durch Leidenschaft in andere Arme getrieben.
— - Bei Medea kritisiert er
- eine angeblich allgemeine weibliche Eigenschaft, die darauf abzielt, einen Mann ganz für sich zu gewinnen.
- Jason geht hier sogar soweit, sich eine Art ungeschlechtliche Vermehrung zu wünschen, bei der Frauen mit ihren Ansprüchen keine Rolle spielen.
—
- Der Chor mischt sich kurz ein, er hält das, was Jason gesagt hat, nur für schönes Gerede.
(Dem kann man Zustimmen.)
— - Medea nimmt das auf und will jetzt zum Gegenangriff übergehen.
- Sie streiten dann noch einmal über die wahren Interessen der neuen Eheschließung.
- Außerdem streiten sie um das Pro und Contra der aktuellen Entwicklung.
- Medea bewertet ihr Leid höher als irgendeinen Wohlstand.
—
- Jason betont noch mal, dass Medea selbst schuld sei, dass sie wegen ihrer Beschimpfungen das Land verlassen muss. Außerdem macht er ihr noch einmal deutlich, dass sie schön dumm ist, wenn sie sein Angebot einer materiellen Versorgung nicht nutzt.
— - Medea verweist noch einmal darauf, dass alle Geschenke nichts wert sind, wenn sie aus schlechten Händen kommen.
— - Jason ruft die Götter als Zeugen an, dass er eben versucht hat, Medea und ihren Kindern zu helfen, sie habe das abgelehnt.
(Offensichtlich hat er das Bedürfnis, sich gegenüber den Himmlischen abzusichern.)
— - Medea wechselt wieder ins Ironische und fordert Jason auf, sich zu seiner neuen Partnerin begeben und dann fügt sie noch hinzu, dass er das bereuen werde.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Infos, Tipps und Materialien – Themenseite
https://schnell-durchblicken.de/euripides-medea-infos-tipps-und-materialien-themenseite
— - Dramenanalyse – Szenenanalyse
https://textaussage.de/szenenanalyse-themenseite
— - Schnellkurs Szenenanalyse
https://textaussage.de/schnellkurs-szenenanalyse
— - Youtube Playlist zum Thema „Szenenanalyse“
https://www.youtube.de/playlist?list=PLNeMBo_UQLv3JwbEhBvxNFd_BBZpwVCM0
— - Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos
—