Kapitel-Übersicht über: Erich Kästner, „Der Gang vor die Hunde“ – „Fabian“-neu (Mat4681-kap-6-10)

Wir stellen hier die im Jahre 2013 Version des Romans von Erich Kästner vor, die die ursprüngliche Fassung des Romans enthält.

Kindle-Version:

– Der Gang vor die Hunde von Erich Kästner

https://lesen.amazon.de/kp/kshare?asin=B01GU6A9SA&id=cvlwbj4hpffbxdc2nr5do5ouh

  • ASIN ‏ : ‎ B01GU6A9SA
  • Herausgeber ‏ : ‎ Atrium Verlag; 1. Edition (9. Oktober 2013)

Bis dahin wurde eine Version vertrieben, die zensiert worden war.

Kindle-Version

– Fabian: Die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner

https://lesen.amazon.de/kp/kshare?asin=B01GU69AEE&id=5ltgxdvp7jhr7hqfn5lnsvm6lm

  • ASIN ‏ : ‎ B01GU69AEE
  • Herausgeber ‏ : ‎ Atrium Verlag AG; 1. Edition (25. April 2012)

Kapitel 1-5

https://schnell-durchblicken.de/erich-kaestner-der-gang-vor-die-hunde-unzensierte-fassung-des-romans-fabian

Kapitel 6

Die Zeilenangaben dienen nur internen Zwecken, zeigen aber, wo sich ungefähr die Stelle in der eigenen Textausgabe befindet.
Im EBook geht das Kapitel von S. 52-60

1. Inhaltszusammenfassung

Im sechsten Kapitel von „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ thematisieren Fabian und Labude erneut die Zustände ihrer Zeit. Der Abend endet mit einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen einem Kommunisten und einem Nationalsozialisten, die von den beiden Freunden ins Krankenhaus gebracht werden.


2. Gliederung des Kapitels mit Zeilenangaben

  1. Rückblick auf Irene Moll und philosophische Diskussion (Zeilen 1471–1492):
    Fabian und Labude reflektieren ihre Erlebnisse und Fabians Haltung zur Sinnlosigkeit von Ambitionen.
  2. Fabians Kriegserinnerungen und Parallelen zur Gegenwart (Zeilen 1493–1518):
    Fabian vergleicht die Instabilität der Weimarer Republik mit einem „Wartesaal Europa“, geprägt von Unsicherheit und Resignation.
  3. Die Schießerei am Märkischen Museum (Zeilen 1519–1551):
    Eine politische Auseinandersetzung zwischen einem Kommunisten und einem Nationalsozialisten eskaliert, wobei beide verletzt werden.
  4. Transport ins Krankenhaus und politische Reflexion (Zeilen 1552–1637):
    Fabian und Labude bringen die beiden Verletzten ins Krankenhaus, während Fabian eine kritische Ansprache über politische Extreme hält.
  5. Nachgespräch und Pläne fürs Kabarett (Zeilen 1638–1653):
    Die Freunde setzen ihren Abend fort und beschließen, ein dekadentes Kabarett zu besuchen.

3. Kernaussage des Kapitels

Das Kapitel zeigt, wie Fabian die zunehmende Radikalisierung und die politische Zerrissenheit der Gesellschaft kritisiert, indem er sowohl Kommunisten als auch Nationalsozialisten hinterfragt (z. B. Zeilen 1610–1625). Es verdeutlicht die Vergeblichkeit individueller Bemühungen gegen kollektive Konflikte.


4. Wichtige Textstellen mit Erklärungen

  1. „Wir sitzen wieder im Wartesaal, und wieder heißt er Europa!“ (Zeile 1517):
    Diese Aussage beschreibt eindrücklich die Unsicherheit und Lähmung der Zeit zwischen den Weltkriegen.
  2. „Die Vernünftigen werden nicht an die Macht kommen.“ (Zeile 1522):
    Fabian äußert eine resignierte Beobachtung über die Dynamiken von Macht und Politik.
  3. „Dieser verdammte Krieg!“ (Zeile 1560):
    Eine zentrale Reflexion über die traumatischen Folgen des Ersten Weltkriegs und deren bleibenden Einfluss.
  4. „Ihre Partei weiß nur, wogegen sie kämpft, und auch das weiß sie nicht genau.“ (Zeile 1612):
    Fabian kritisiert die Ziellosigkeit und Ideologie politischer Bewegungen seiner Zeit.
  5. „Wir leben in einer großen Zeit, und sie wird jeden Tag größer.“ (Zeile 1652):
    Diese ironische Aussage unterstreicht Fabians pessimistischen Blick auf die eskalierenden gesellschaftlichen Konflikte.

5. Anregungen für Diskussion und Recherche

  1. Politische Radikalisierung: Welche Parallelen gibt es zwischen den politischen Konflikten in der Weimarer Republik und heutigen gesellschaftlichen Spannungen?
  2. Fabians Resignation: Wie sinnvoll ist Fabians Haltung, sich nicht in politische oder soziale Systeme einzufügen?
  3. Kriegserfahrungen und ihre Nachwirkungen: Wie prägen die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs Fabians Sicht auf die Gegenwart?
  4. Ideologien und Macht: Inwiefern sind Fabians Beobachtungen über Ideologien und Machtstrukturen zeitlos?
  5. Satire und Ironie: Welche Wirkung hat Kästners satirischer Stil in der Darstellung von Konflikten und Gewalt?

Kapitel 7

Die Zeilenangaben dienen nur internen Zwecken, zeigen aber, wo sich ungefähr die Stelle in der eigenen Textausgabe befindet.
Im EBook geht das Kapitel von S. 61-69

1. Zusammenfassung des Kapitels in einem Satz: Das siebte Kapitel beschreibt Fabian und Labudes Besuch in einem exzentrischen Kabarett, ihre Begegnungen mit grotesken Charakteren und die Reflektion ihrer gesellschaftlichen und persönlichen Situation.


2. Wichtige inhaltliche Abschnitte mit Zeilenangaben:

  1. Ankunft im Kabarett und Beschreibung der Atmosphäre (Zeilen 1656–1667): Die skurrile Szenerie und das Verhalten des Publikums werden dargestellt.
  2. Die Aufführung und Reaktionen des Publikums (Zeilen 1668–1765): Paul Müllers groteske Rezitation und die unbarmherzige Reaktion des Publikums.
  3. Begegnung mit einem Bekannten (Zeilen 1771–1812): Fabian trifft auf einen ehemaligen Assessor, der ein völlig anderes Leben führt.
  4. Gespräch zwischen Fabian und Labude (Zeilen 1813–1829): Eine melancholische Diskussion über Lebensziele und gesellschaftliche Schwierigkeiten.
  5. Labudes plötzlicher Abschied (Zeilen 1830–1842): Eine Andeutung persönlicher Konflikte.

3. Das Kapitel zeigt:

  • Das Groteske und Dekadente der Gesellschaft (z. B. Zeile 1701): Die Beschreibung des Kabaretts und der Zuschauer illustriert eine absurde und entmenschlichte Unterhaltungskultur.
  • Die Diskrepanz zwischen Schein und Sein (z. B. Zeilen 1773–1780): Die Begegnung mit dem Badewannenfabrikanten verdeutlicht die Gegensätze in Lebensentwürfen und sozialen Rollen.
  • Den Verlust von Lebenssinn und Orientierung (z. B. Zeilen 1815–1824): Fabian und Labude reflektieren die Perspektivlosigkeit ihrer Generation.
  • Individuelle Isolation inmitten der Gesellschaft (z. B. Zeilen 1835–1839): Labudes plötzlicher Rückzug zeigt seine innere Zerbrechlichkeit.

4. Fünf wichtige Textstellen im Original und deren Bedeutung:

  1. „Das Publikum, ausnahmslos elegant gekleidet, trank Wein, unterhielt sich laut und lachte.“ (Zeilen 1667): Verdeutlicht die Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit der Gesellschaft.
  2. „Paul Müller beseitigte auch den leisesten Zweifel hierüber.“ (Zeilen 1747–1748): Zeigt die Hilflosigkeit und das groteske Scheitern des Künstlers in einer spöttischen Umgebung.
  3. „Pfui Teufel«, sagte Labude, »unten Sadisten und oben Verrückte.«“ (Zeile 1766): Kritisiert die moralische Verkommenheit der Gesellschaft.
  4. „Dieser juristisch vorgebildete Badewannenfabrikant ist ein Ausnahmefall.“ (Zeile 1821): Reflektiert ironisch die Schwierigkeiten der Generation in der Weimarer Republik.
  5. „Sei mir nicht böse, wenn ich jetzt allein sein will.“ (Zeile 1834): Labudes Rückzug gibt einen Einblick in seine innere Krise und das Thema Einsamkeit.

5. Anregungen für Diskussionen oder Recherchen im Unterricht:

  • Die Darstellung von Kunst und Unterhaltung als Spiegel der Gesellschaft: Welche Kritik übt Kästner hier?
  • Generationenprobleme in der Weimarer Republik: Wie äußern sich gesellschaftliche und ökonomische Unsicherheiten?
  • Symbolik von Figuren wie „Caligula“ und „Paul Müller“: Was sagen sie über das Menschenbild in der Erzählung aus?
  • Vergleich zwischen Fabian und dem Badewannenfabrikanten: Welche Lebensziele und Werte stehen hier im Kontrast?
  • Analyse von Kästners Stil: Wie nutzt er Humor und Groteske, um ernste Themen zu behandeln?

Kapitel 8

Die Zeilenangaben dienen nur internen Zwecken, zeigen aber, wo sich ungefähr die Stelle in der eigenen Textausgabe befindet.
Im EBook geht das Kapitel von S. 70-79

1. Zusammenfassung des Kapitels in einem Satz: Das achte Kapitel beleuchtet die politisch-idealistischen Pläne Labudes, seine schmerzliche Erfahrung in Hamburg mit Leda und die Auseinandersetzung mit persönlichen und gesellschaftlichen Enttäuschungen.


2. Wichtige inhaltliche Abschnitte mit Zeilenangaben:

  1. Einführung in Labudes Familie und die Villa (Zeilen 1845–1862): Darstellung von Labudes familiärem Hintergrund und der distanzierten Beziehung zu seinen Eltern.
  2. Gespräch über Labudes politische Aktivitäten (Zeilen 1881–1918): Labude erzählt Fabian von seinen politischen Ideen und Initiativen.
  3. Labudes Misstrauen gegenüber Leda (Zeilen 1934–1950): Labude erklärt seine zunehmenden Zweifel an der Beziehung zu Leda.
  4. Labudes Beobachtungen in Hamburg (Zeilen 1960–2006): Er entdeckt Leda mit einem anderen Mann und zieht bittere Konsequenzen.
  5. Konfrontation und Trennung von Leda (Zeilen 2010–2054): Labude trennt sich von Leda nach einer schmerzhaften Konfrontation.

3. Das Kapitel zeigt:

  • Die Kluft zwischen Idealismus und Realität (z. B. Zeilen 1910–1918): Labudes politische Ziele treffen auf Skepsis und Widerstände.
  • Die Schwierigkeiten moderner Beziehungen (z. B. Zeilen 1950–1956): Geographische Distanz und emotionale Entfremdung belasten die Beziehung zwischen Labude und Leda.
  • Die Zerstörung durch Misstrauen und Täuschung (z. B. Zeilen 1979–1981): Labudes Misstrauen wird durch Ledas Verhalten bestätigt, was die Beziehung endgültig zerstört.
  • Die Einsamkeit und emotionale Zerbrechlichkeit (z. B. Zeilen 2051–2052): Labude erkennt, dass er eine Illusion geliebt hat, und verarbeitet dies schmerzhaft.
  • Die Unvereinbarkeit von gesellschaftlichen und privaten Idealen (z. B. Zeilen 1923–1927): Fabian äußert Zweifel an der Möglichkeit, Vernunft und Macht zu vereinen.

4. Fünf wichtige Textstellen im Original und deren Bedeutung:

  1. „Diese neue Front, diese Querverbindung der Klassen sei möglich, da die Jugend, wenigstens ihre Elite, den hemmungslosen Egoismus verabscheue.“ (Zeilen 1904–1906): Zeigt Labudes idealistischen Glauben an die Jugend und den gesellschaftlichen Wandel.
  2. „Die Liebe krepiert an der Geographie.“ (Zeile 1950): Verdeutlicht die Rolle äußerer Umstände bei der Entfremdung in Beziehungen.
  3. „Manchmal hörte ich Leda lachen. Du entsinnst dich, sie lacht so merkwürdig hoch.“ (Zeilen 1979–1980): Unterstreicht Labudes Schmerz und die erlebte Erniedrigung.
  4. „Von wem war das wieder rückgängig gemachte Kind?“ (Zeile 2033): Diese Frage symbolisiert Labudes endgültigen Bruch mit Leda und die tiefe Verletzung seines Vertrauens.
  5. „Das Schlimmste habe ich dir noch nicht gesagt. Sie liebt mich nicht, und sie hat mich nie lieb gehabt!“ (Zeilen 2051–2052): Markiert den bitteren Höhepunkt der Erkenntnis über die Vergangenheit.

5. Anregungen für Diskussionen oder Recherchen im Unterricht:

  • Labudes Idealismus: Wie realistisch sind seine politischen Vorstellungen, und welche historischen Bezüge könnten zu seiner Zeit bestehen?
  • Die Dynamik von Fernbeziehungen: Welche Rolle spielen geographische und soziale Faktoren in moderner Liebe?
  • Fabians und Labudes unterschiedliche Perspektiven: Wie spiegelt ihre Freundschaft die Konflikte zwischen Idealismus und Pragmatismus wider?
  • Kästners Gesellschaftskritik: Welche Parallelen lassen sich zur heutigen Zeit ziehen, insbesondere im Umgang mit Entfremdung und individuellen Idealen?
  • Die Rolle von Wahrheit und Täuschung: Wie wird das Thema Ehrlichkeit in Beziehungen und Gesellschaft verhandelt?

Kapitel 9

1. Zusammenfassung in einem Satz:

Im neunten Kapitel von Fabian von Erich Kästner werden verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen und moralische Konflikte in einem Atelier und später in einem Klublokal thematisiert, wobei die Entfremdung, die Kommerzialisierung von Beziehungen und die verzweifelte Suche nach Sinn im Zentrum stehen.


2. Einteilung in wichtige Abschnitte mit Zeilenangabe:

  • 2061–2073: Einführung in die Szene: Fabian und Labude betreten ein Atelier, das durch seine Boheme-Atmosphäre auffällt.
  • 2074–2109: Beschreibung des Abendakts und erste Gespräche, die Einblicke in die Figuren und deren Beziehungen geben.
  • 2110–2175: Tiefgehendes Gespräch zwischen Fabian und Fräulein Battenberg über die Rolle von Frauen und den Wandel von Beziehungen.
  • 2176–2209: Interaktion mit einem todkranken Mann und das Verlassen des Ateliers.
  • 2210–2269: Szenen im Klub „Cousine“, wo die Figuren weiterhin ihre Konflikte und Brüche ausleben.

3. Aussage des Kapitels:

Das Kapitel zeigt die Verzweiflung und Sinnsuche der Figuren in einer Gesellschaft, die durch materielle und emotionale Unsicherheit geprägt ist (z. B. in Zeile 2133: „Das ist eine Antinomie, die es früher nicht gab.“). Es offenbart, wie Menschen unter den Zwängen und Widersprüchen der Moderne leiden und versuchen, durch Kunst, Sexualität oder Diskussionen eine Antwort darauf zu finden.


4. Fünf zentrale Textstellen im Original mit Erklärung:

  1. „Früher verschenkte man sich und wurde wie ein Geschenk bewahrt. Heute wird man bezahlt und eines Tages, wie jede bezahlte und benutzte Ware, weggetan.“ (Zeilen 2155–2156)
    → Diese Stelle verdeutlicht die Entfremdung und Kommerzialisierung von Liebe und Beziehungen.
  2. „Die Familie liegt im Sterben. Zwei Möglichkeiten gibt es ja doch nur für uns, Verantwortung zu zeigen.“ (Zeilen 2128–2131)
    → Hier wird der Zerfall traditioneller Strukturen angesprochen und die Unmöglichkeit, moralisch „richtig“ zu handeln.
  3. „Ihr wollt den Warencharakter der Liebe, aber die Ware soll verliebt sein.“ (Zeilen 2167–2168)
    → Diese Aussage zeigt die widersprüchlichen Erwartungen der Männer an Frauen, was zur kritischen Reflexion über Geschlechterrollen einlädt.
  4. „Hoffentlich prügelt er sie nicht so sehr wie beim letzten Mal.“ (Zeile 2207)
    → Dieser Satz spiegelt Gewalt und toxische Beziehungen wider, die im Text als Realität dargestellt werden.
  5. „Ich will einen Mann haben! Einen Mann will ich haben!“ (Zeilen 2260–2261)
    → Dies ist ein emotionaler Höhepunkt, der die Sehnsucht nach echter Verbindung und die Frustration über die Umstände ausdrückt.

5. Anregungen für den Unterricht:

  • Diskussion: Wie werden die Geschlechterrollen und die Kommerzialisierung von Beziehungen im Text dargestellt? Gibt es Parallelen zu heutigen gesellschaftlichen Entwicklungen?
  • Recherche: Untersucht die Rolle der Weimarer Republik als Hintergrund für die Darstellung sozialer und moralischer Zerfallsprozesse.
  • Analyse: Vergleicht die Aussagen dieses Kapitels mit anderen Werken der Neuen Sachlichkeit und analysiert Kästners Stilmittel.
  • Kreative Aufgabe: Schreibe einen inneren Monolog von Fräulein Battenberg oder Fabian nach ihrem Gespräch.
  • Gesellschaftliche Perspektive: Was sagt das Kapitel über die Auswirkungen moderner Lebensweisen auf Beziehungen und persönliche Identität aus?
Kapitel 10

1. Zusammenfassung in einem Satz:

Im zehnten Kapitel von Fabian von Erich Kästner werden die Themen Liebe, Moral und die Illusion von Nähe in einer zerrütteten modernen Welt anhand von Fabians Begegnung mit Fräulein Battenberg und ihren intensiven Gesprächen und Erlebnissen dargestellt.


2. Einteilung in wichtige Abschnitte mit Zeilenangabe:

  • 2270–2289: Dialog über Fabians Freund Labude und dessen persönliche Enttäuschungen.
  • 2290–2336: Diskussion über die moralische Zerrissenheit der Gesellschaft und die Topographie der Unmoral in der Stadt.
  • 2337–2374: Fabians und Battenbergs Weg zu ihrem Wohnhaus, wo ihre wachsende Vertrautheit thematisiert wird.
  • 2375–2444: Fräulein Battenberg lädt Fabian in ihr Zimmer ein, was in einer humorvollen und zugleich zärtlichen Szene mündet.
  • 2445–2458: Abschließende intime Momente zwischen Fabian und Battenberg mit vereinbarten Zukunftsplänen.

3. Aussage des Kapitels:

Das Kapitel zeigt, wie Menschen in einer chaotischen und unmoralischen Umgebung nach Sinn, Nähe und Individualität suchen. Es reflektiert dabei über die Zerrissenheit der modernen Gesellschaft, in der Beziehungen durch Egoismus und Illusionen geprägt sind (z. B. Zeile 2332: „Im Westen die Unzucht, und in allen Himmelsrichtungen wohnt der Untergang“).


4. Fünf zentrale Textstellen im Original mit Erklärung:

  1. „Im Osten residiert das Verbrechen, im Zentrum die Gaunerei, im Norden das Elend, im Westen die Unzucht, und in allen Himmelsrichtungen wohnt der Untergang.“ (Zeilen 2332–2333)
    → Diese Stelle fasst die pessimistische Sicht auf die gesellschaftliche Dekadenz und den moralischen Verfall zusammen.
  2. „Man halte hier jeden Menschen, mit Ausnahme der Kinder und Greise, bevor das Gegenteil nicht unwiderleglich bewiesen ist, für verrückt!“ (Zeilen 2349–2350)
    → Fabians Hypothese über die Menschen spiegelt seine resignative Haltung und seine Verzweiflung über die gesellschaftlichen Zustände wider.
  3. „Ich will es auch. Diese Stadt ist so groß …“ (Zeile 2364)
    → Diese Aussage zeigt die Isolation der Figuren und die Sehnsucht nach echter menschlicher Verbindung.
  4. „Weißt du noch, daß wir heute Abend einmal in einem Atelier saßen, hinter Göttinnen aus Gips?“ (Zeilen 2405–2406)
    → Dieser Rückgriff auf das vorherige Kapitel unterstreicht die Ambivalenz der Figuren: Trotz ihrer Distanz zur Gesellschaft suchen sie immer wieder nach intimen Momenten.
  5. „Es lebe der kleine Unterschied!“ (Zeile 2457)
    → Der ironische Ausruf von Cornelia am Ende des Kapitels betont den Kontrast zwischen emotionaler Sehnsucht und körperlicher Nähe.

5. Anregungen für den Unterricht:

  • Diskussion: Wie bewertet Fabian die Moralität der modernen Gesellschaft, und inwieweit ist seine Haltung gerechtfertigt?
  • Analyse: Vergleicht die Darstellung der Großstadt in diesem Kapitel mit anderen Werken der Neuen Sachlichkeit. Wie wird Berlin symbolisch aufgeladen?
  • Recherche: Welche historischen und sozialen Bedingungen der Weimarer Republik könnten Kästner zu seiner pessimistischen Darstellung inspiriert haben?
  • Kreative Aufgabe: Schreibt einen Brief von Fabian an Cornelia, in dem er seine Gedanken zu ihrem Treffen zusammenfasst.
  • Gesellschaftlicher Vergleich: Welche Parallelen lassen sich zwischen der geschilderten Gesellschaft und der heutigen Zeit ziehen? Wie wird Isolation in der modernen Welt dargestellt?

Bitte Geduld – wir sind bei der Arbeit.

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