KI ohne Chance auf Bewusstsein? Position von Bernardo Kastrup (Mat4280-kkb )

Worum es hier geht:

So stellt ChatGPT sich den Unterschied vor 😉
Die ErklÀrung der KI hÀngen wir unten an.

Wir stellen hier eine Position vor, die es fĂŒr unmöglich hĂ€lt, dass die KĂŒnstliche Intelligenz etwas entwickelt, was dem Bewusstsein lebendiger Wesen vergleichbar wĂ€re.

Zu finden ist das Video hier:
https://youtu.be/pvpIorQ9xWs?si=c_BW7Z6ZcSDyfuUS

Informationen zu dem Forscher, der in dem Video interviewt wird:
  1. Bernardo Kastrup, geboren 1974, ist ein niederlĂ€ndischer Forscher, der Philosophie und Informatik verbindet und sich intensiv mit kĂŒnstlicher Intelligenz (KI) beschĂ€ftigt.
  2. Er ist bekannt fĂŒr seine idealistische Philosophie, die besagt, dass die RealitĂ€t grundsĂ€tzlich mental ist.
    • Kastrup unterscheidet klar zwischen Intelligenz und Bewusstsein: KĂŒnstliche Intelligenz könne sehr wohl real und leistungsfĂ€hig sein, aber das bedeute nicht, dass sie ein inneres Bewusstsein oder eine subjektive Erfahrung habe.
    • Er argumentiert, dass die Vorstellung von bewusstem KI eher Fantasie als Wissenschaft sei und warnt vor den gesellschaftlichen Gefahren, die mit dieser Fehlannahme einhergehen.
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  3. Kastrup war unter anderem am CERN tÀtig und hat eine wissenschaftliche und philosophische Karriere, in der er auch praktische Erfahrungen mit KI gesammelt hat.
    • Er sieht Intelligenz als objektiv messbare FĂ€higkeit zur Datenverarbeitung und Problemlösung, die nicht zwangslĂ€ufig von Bewusstsein begleitet sein muss.
    • Seine Position ist, dass KI-Systeme, die auf klassischen Computern basieren, kein Bewusstsein entwickeln können, da Bewusstsein etwas Fundamentales und nicht rein physikalisch erklĂ€rbar ist.
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  4. Zusammenfassend ist Bernardo Kastrup ein Forscher, der sich mit den philosophischen Grundlagen von KI und Bewusstsein auseinandersetzt und die Grenzen der aktuellen KI-Technologie kritisch reflektiert, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob Maschinen wirklich bewusst sein können.
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  5. Aktuell ist er Executive Director der Essentia Foundation, die sich kritisch mit Materialismus auseinandersetzt, und Chief Scientist bei der KI-Hardwarefirma Syncthetics B.V.
Übersicht ĂŒber das Video

In diesem Video-Interview erlĂ€utert Bernardo Kastrup, weshalb er die Vorstellung ablehnt, dass KI Bewusstsein entwickeln kann. Zentraler Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass eine Simulation (z.B. generatives Sprachmodell) nicht mit dem realen PhĂ€nomen verwechselt werden darf und verweist auf die einzigartigen biologischen Eigenschaften bewusster Wesen. Nachfolgend eine strukturierte Übersicht mit Zeitstempeln.

  • 0:00–1:06

Kastrup kritisiert, dass bei Bewusstsein oft Simulation mit RealitĂ€t verwechselt wird. Ein Computer, der eine Niere simuliert, hat keine echte Nierenfunktion – genauso wenig erzeugt eine KI durch Simulation echtes Bewusstsein.

  • 1:10–2:06

Unter Materialismus wĂ€re Bewusstsein prinzipiell kĂŒnstlich erzeugbar, aber nur durch extrem weit entwickelte Technologie, die biologische Prozesse exakt nachbildet. Das wĂ€re eher kĂŒnstliche Abiogenese (Entstehung von Leben aus unbelebter Materie wie in der Evolution) als KI im heutigen Sinn.

  • 2:10–3:00

Kastrup betont, dass Bewusstsein bisher nur bei biologischen Systemen zu finden ist. Ein Silizium-Computer habe keine empirische Basis fĂŒr Bewusstsein.

  • 4:00–5:00

Selbst wenn man ChatGPT mit Wasserröhren und Druckventilen ausstatten könnte (um die LebensĂ€hnlichkeit zu erhöhen) – daraus entstĂŒnde kein Bewusstsein. Damit fehlt eine wesentliche Voraussetzung fĂŒr Bewusstsein, nĂ€mlich ein lebender Körper..

  • 5:13–6:00

Wenn Bewusstsein materiell erzeugbar ist, dann nur durch Kontrolle subatomarer Teilchen – doch das wĂ€re auf Jahrtausende hinaus unrealistisch.

  • 6:00–7:15

Kastrup wechselt zur idealistischen Sichtweise: Alles existiert in einem Feld der SubjektivitĂ€t, aber nicht alles hat eigenes subjektives Erleben. Ein einzelnes Neuron oder ein Glas Wasser besitzt kein eigenes ‚Inneres‘.

  • 7:15–8:10

Er betont, dass seine EinschĂ€tzung unabhĂ€ngig von der metaphysischen Grundhaltung ist. Ob Materialismus oder Idealismus – es gibt keine empirischen Hinweise auf KI-Bewusstsein, wohl aber auf bewusstes Verhalten selbst einfachster biologischer Organismen.

Fazit: Kastrups Position ist klar: Bewusstsein ist ein PhĂ€nomen, das bislang ausschließlich mit biologischem Leben verbunden ist. Die bloße Nachbildung von Prozessen – etwa durch KI – reicht nicht aus, um echtes subjektives Erleben zu erzeugen. Ob man der materialistischen oder idealistischen Sichtweise folgt, spielt dabei fĂŒr ihn eine untergeordnete Rolle.

Unsere ErgÀnzung

Wir ergĂ€nzen hier noch den Gedanken des Philosophen Husserl. Er verweist darauf, dass das Bewusstsein von Menschen mit ihrer “Lebenswelt” verbunden ist. Dazu gehören auch alle Erfahrungen, die im Laufe des Lebens gemacht wurden. Sie mischen sich in die Gedanken und die GefĂŒhle – und eine KĂŒnstliche Intelligenz kann diese individuelle Lebenswelt nicht auf natĂŒrliche Weise nachahmen – mit all ihren ZufĂ€llen, die dann doch wieder auf geheimnisvolle Art und Weise ZusammenhĂ€nge bilden.

NĂ€heres dazu findet sich hier:
Der Philosoph Husserl und seine „Lebenswelt“-Theorie, die jede Begriffs-Definition subjektiv erweitert
https://schnell-durchblicken.de/der-philosoph-husserl-und-seine-lebenswelt-theorie-die-jede-begriffs-definition-subjektiv-erweitert

Nun noch mal zu dem Bild von ChatGPT

đŸ”č Linke BildhĂ€lfte: Mensch
  • Darstellung: Eine abstrahierte menschliche Figur mit klaren Körperumrissen.

  • Sinnesorgane: Auge, Ohr, Hand, Mund (symbolisiert durch Mikrofon) – als Zeichen der vielfĂ€ltigen Wahrnehmung und Interaktion.

  • Gehirn mit Beschriftung „Individual life“: Das menschliche Denken ist eingebettet in eine einzigartige Lebensgeschichte – mit Erinnerungen, GefĂŒhlen, Erfahrungen, Körperempfindungen.

  • Text darunter: „Consciousness“ → Bewusstsein, verstanden als subjektives Erleben, das aus Verkörperung und individueller Biografie hervorgeht.

✅ Bedeutung: Der Mensch lebt, weil er fĂŒhlt, spĂŒrt, erlebt – und seine Wahrnehmung ist durch seinen Körper und seine persönliche Geschichte geprĂ€gt.


🔾 Rechte BildhĂ€lfte: KĂŒnstliche Intelligenz (AI)
  • Darstellung: Ein humanoider Roboter mit klassischen KI-Attributen (Antenne, metallischer Körper, Schaltkreis im „Gehirn“).

  • Sensoren: Kamera, Mikrofon, Temperatursensor – als Symbol fĂŒr technisch messbare Umweltreize.

  • Innenleben: Schaltkreisgrafik statt Gehirn – verweist auf binĂ€re Datenverarbeitung, nicht auf subjektives Erleben.

  • Text darunter: „Simulation of consciousness“ → also: nicht echtes Bewusstsein, sondern Nachbildung oder Ă€ußere Imitation.

⚠ Bedeutung: KI kann Informationen aufnehmen und verarbeiten – aber sie lebt sie nicht. Sie kennt keine Sehnsucht, kein Schmerzempfinden, keine Erinnerung im menschlichen Sinne.


🧭 Zentrale GegenĂŒberstellung:
Mensch KĂŒnstliche Intelligenz
Lebender Körper Technischer Mechanismus
Sinnlich erfahrbare Welt Messwerte und Datenströme
Individuelle Lebenswelt Allgemeines Rechenmodell
Subjektives Erleben Äußere Simulation

Weitere Infos, Tipps und Materialien