Die große Kunst – KUS = kompakt u. systematisch
So lernt man leichter – und macht einen noch besseren Eindruck – in Klausuren oder bei mündlichen Prüfungen.
Vorab-Info:
Zu dem Thema gibt es auch ein Video:
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Hier die Dokumentation:
Mat7982-vid vf Kompakt-systematische Antwort Figurenkonstellation Heimsuchung
Schauen wir uns das mal genauer an:
Wir zeigen hier, wie man in einer Klausur oder auch in einer mündlichen Prüfung die folgende Frage „kompakt“ und „systematisch“ beantworten kann.
Große Vorteile:
- Man kann sich die Reihenfolge besser merken.
- Die Lehrkraft ist beeindruckt.
Hier zunächst ein Schaubild.
Weiter unten dann ausformulierte Erläuterungen.
Kurzfassung
Hier nun ein Versuch, diesen Gesamtüberblick kurz zusammenzufassen.
Hier nun unser „Antworten-Scout“, der zeigt, wie man sich ein solches Schaubild merken kann – einfach, weil man seinem Aufbau folgt.
- Eine Neben-, aber zugleich auch Leitfigur ist der Gärtner, der für den Übergang steht zwischen Natur und Zivilisation.
- Ansonsten kann man dem Schicksal des Hauses folgen, das auf dem Grundstück gebaut wird, das ein Großbauer – noch aus vorindustrieller Zeit an einen Architekten verkauft.
- Der steht dann für einen langen Zeitraum von der Enteignung einer jüdischen Familie, von der er profitiert bis zum Aufbau einer sozialistisch-kommunistischen Gesellschaft, aus der er flüchten muss.
- Was die jüdische Familie des Tuchfabrikanten angeht, so steht sie für Emigration zumindest des Sohnes und seiner Familie nach Südafrika. Dem Rest gelingt es nicht mehr, dem NS-Terror zu entgehen. Besonders berührend ist das Schicksal des Mädchens Doris.
- Interessant dann eine Schriftstellerin, die als Kommunistin selbst fast nach ihrer Flucht aus Deutschland Opfer des Stalinismus geworden wäre und schließlich als Pächterin des Hauses am See auch Korruption in der DDR erlebt.
- Der Kreis schließt sich, als ein Mitglied der Familie des Architekten nach der Wende vergeblich versucht, das in der DDR-Zeit enteignete Haus rückübertragen zu bekommen. Es könnte sein, dass zumindest erzähltechnisch hier ein Ausgleich erfolgt für das Profitieren des Architekten von der Judenverfolgung.
Nun zu möglichen Fragen und Antworten
Frage:
Wie sieht das mit den Figuren im Roman „Heimsuchung“ aus?
- Der Gärtner als konstante Leit-Figur
- Der Gärtner ist die verbindende Figur des Romans, die über die verschiedenen Kapitel hinweg immer wieder auftaucht. Er steht für Kontinuität und den Kreislauf der Natur.
- Er steht dabei auch für eine fast mythische Zeitlosigkeit.
- Seine Gartenarbeit steht im Einklang mit der Natur.
- Die mit ihm verbundene Perspektive verstärkt den Eindruck einer distanzierten Erzählhaltung.
- Der Großbauer als Verkäufer des Grundstücks
- Er wird Ausgangspunkt der Erzählung, weil er das Land verkauft, auf dem später das Haus entsteht, das Zentrum des Romans.
- Der Großbauer steht für eine vorindustrielle, ländlicher Kultur.
- Stellt eine Art Symbol dar für Besitz und Tradition.
- Der Besitz ist eng mit dem sozialen Status verbunden, was bei einer Tochter zur Auflösung der Verlobung führt.
- Die Töchter erscheinen insgesamt verhaftet in den Rollenmustern der Zeit, stehen aber auch schon für verschiedene Entwicklungen in einer Umbruchszeit.
- Der Architekt als Profiteur der NS-Zeit
- Er steht für die Umbrüche der Zeit, was den Umgang mit Besitz angeht.
- Er ist vor allem Gestalter des Grundstücks im Übergangsbereich von alter Kultur und moderner Zivilisation.
- Später wird er in der DDR selbst Opfer der neuen Macht.
- Nach der Wende kommt es zu keiner Wiederherstellung der alten Besitzverhältnisse,
- was man stellvertretend verstehen kann als Sühne für seine zumindest profitierende Beteiligung an der Judenverfolgung.
- Die Frau des Architekten und ihre Begegnung mit dem Rotarmisten
- Die Frau des Architekten repräsentiert die Folgen des Zweiten Weltkriegs auf persönlicher Ebene.
- Ihre Begegnung mit einem Rotarmisten während des Kriegs hinterlässt bei ihr einen bleibenden, keineswegs negativen Eindruck.
- Der jüdische Tuchfabrikant und seine Emigration
- Der jüdische Tuchfabrikant wird mit einem Teil seiner Familie Opfer der Verfolgung.
Sein Sohn kann rechtzeitig nach Südafrika auswandern. - Das gelingt dem Rest der Familie nicht. besonders bedrückend das Schicksal der Enkelin.
- Das Mädchen Doris als Holocaust-Opfer
- Tochter von Ludwigs Schwester
- Brasilien-Ausreise scheitert
- Vater stirbt bei Zwangsarbeit
- Mutter aus Ghetto deportiert
- Tochter Doris wird im Versteck entdeckt und ermordet
- Die Schriftstellerin als Überlebende der Stalinzeit
- Als Kommunistin in die Sowjetunion emigriert
- dort selbst Opfer von Verfolgung – mit Glück davongekommen
- pachtet später das Haus am See
- muss Korruption mit ansehen (Berliner Arzt)
- Die Besucherin aus Masuren
- einfache Frau, Schwiegermutter der Enkelin der Schriftstellerin
- Sommerbesuch – mit kultureller Distanz
- Der Kinderfreund und seine unerfüllte Liebe
- Nebenfigur = hat sich vergeblich für die Enkelin der Schriftstellerin interessiert
- nur noch distanzierter nachbarlicher Kontakt
- Der Unterpächter
- vergeblicher Fluchtversuch
- Tod des Freundes
- Läuterungsarbeit
- Frau sucht ihre Schwester
11. „Die unberechtigte Eigentümerin“
- Erben der Frau des Architekten
- wollen nach der Wende die Rückübertragung des Besitzes
- Enkelin der Schriftstellerin muss das Haus räumen – intensiver Abschied
12. Fazit: Das Haus als Spiegel der deutschen Geschichte
- Überleitung -> Raum des Romans
- Prolog -> kosmische Dimension
- Großbauer = steht für Land- gegen später Stadt-Kultur
- Später dann Objekt der geschichtlichen Entwicklung
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Infos, Tipps und Materialien zum Roman „Heimsuchung“ von Jenny Erpenbeck
https://schnell-durchblicken.de/themenseite-heimsuchung
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Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos
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