Planung einer Facharbeit – Lessings „Nathan der Weise“ und der Stauferkaiser Friedrich II.
(wird noch eingefügt)
Der Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit Informationsquellen: „Exzerpieren“
Auf jeden Fall sollte man auch schon zu einem frühen Zeitpunkt Buchhandlung und Büchereien aufsuchen. Dort kann man sich gegebenenfalls beraten lassen.
Auf jeden Fall muss bei Internetquellen natürlich darauf geachtet werden, welchen wissenschaftlichen Wert sie haben können. Häufig findet man recht gute Zeitungsartikel. Dabei kann es manchmal sinnvoll sein, zu prüfen, ob der Verfasser des Artikels sich auch sonst mit diesen oder ähnlichen Themen beschäftigt hat oder ob es halt einfach Journalist ist, der heute dies macht und morgen das und sich dann natürlich nie so in die Materie einarbeiten kann wie es ein Wissenschaftler tut.
https://www.zeit.de/zeit-geschichte/2012/02/Friedrich-der-Staufer/komplettansicht
Hier zum Beispiel das Buch bei Amazon:
Dieser Lehrer könnte dann zum Beispiel darauf hinweisen,
- dass der Kaiser, um den es hier geht, eine schwierige Kindheit hatte, ohne große Machtbasis.
- dass er sich immer auf Italien und besonders Sizilien konzentriert hat, das damals unter der Herrschaft eines deutschen Kaisers stand.
- dass er vor allem Probleme mit dem Papst hatte. Hier geht es darum, zumindest kurz zu klären, dass sich in Europa die staatliche und die kirchliche Gewalt ziemlich gleichberechtigt gegenüberstanden.
- Und dass natürlich ein Kaiser, der in Sizilien regierte, in direkter Nähe des damaligen sogenannten Kirchenstaates war.
- Dann kann darauf hingewiesen werden, dass die Kreuzzüge damals eine starke politische Funktion (es ging um die Macht des Papstes), aber auch eine soziale Funktion hatte, denn dort wurden die überschüssigen Söhne von Adeligen gewissermaßen beschäftigt.
- Dann sollte man sich natürlich klarmachen, wie überhaupt der Umgang der damals einzigen christlichen Kirche in Mittel- und Westeuropa, nämlich die römisch-katholische und vom Papst kontrollierte, mit anders Denkenden und besonders Gläubigen umging. Man denke etwa an die Ketzerbewegungen, gegen die sogar ein Kreuzzug geführt wurde in Südfrankreich.
- Aus der alldem ergibt sich, dass die Spielräume für Kaiser Friedrich nicht so groß waren. Umso erstaunlicher ist es, dass er Diskussionen führte mit muslimischen Wissenschaftlern,
- dass er sich sogar mit einer muslimischen Leibgarde umgab. Außerdem gehört er zu den wenigen, die im Mittelalter unter den Herrschern überhaupt lesen und schreiben konnte und sogar wissenschaftliche Gespräche führen konnten.
Wenn man Glück hat, macht sich ein Lehrer auch die Mühe, zumindest ein paar Hinweise zu geben, wie man das Thema formulieren und gliedern könnte:
- Im ersten Kapitel könnte man dann kurz klären, was denn nun die zentrale Aussage von Lessings Drama ist im Hinblick auf das Zusammenleben verschiedener Religionen.
- Dann könnte man im zweiten Kapitel ganz allgemein auf den Stauferkaiser Friedrich II. eingehen und die Untersuchungsfrage ausdifferenzieren:
- Als erstes könnte und sollte man nach der persönlichen Einstellung dieses Kaisers fragen
- Dann geht es um Elemente seiner Politik, zum Beispiel gegenüber den in Sizilien ansässigen Muslimen. Das wäre dann ein Vergleichspunkt im Hinblick auf die großzügige Politik Sultan Saladins gegenüber Juden und Christen in seinem Herrschaftsgebiet angeht. Immerhin kann dort ein Jude völlig problemlos Handel betreiben, sogar reich werden und als weise gelten. Auf der anderen Seite lässt Saladin sogar einen Patriarchen agieren, der so muss man hier schon sagen, sein Amt missbraucht, um sich nicht nur in allgemeinen Politik einzumischen, sondern sogar den Herrscher unter dessen Macht er sich befindet, massiv zu schaden bis hin zur Vorbereitung eines möglichen Attentats.
- Dann könnte man auf die Beteiligung des Kaisers am Kampf um das Heilige Land eingehen, immerhin hat er ja einen Kreuzzug auch selbst angeführt, allerdings friedlich enden lassen. Denn hier geht es letztlich darum, ob der Staufer Kaiser eher auf der Seite des Patriarchen steht, also Krieg will, oder auf der Seite Saladins, der in erster Linie Frieden will.
- Und abschließend könnte man sich auf die Diskussionen konzentrieren, die Friedrich II. mit muslimischen und eventuell anderen Wissenschaftlern geführt hat, denn wissenschaftliche Sachlichkeit und Neutralität ist ja eine Kernaufgabe oder an Kernziel der Aufklärung. In diesem Zusammenhang kann man zumindest kurz auf das berühmte Falkenbuch des Kaisers eingehen.
- Am Ende fasst man die Ergebnisse zusammen und gewichtet sie im Sinne der Fragestellung.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Facharbeit, Infos, Tipps und Materialien
https://textaussage.de/facharbeit-themenseite
— - Youtube-Playlist mit Videos zum Thema „Facharbeit“
https://www.youtube.com/playlist?list=PLNeMBo_UQLv3ppiCge-rtNwYfqfyb1QB_
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