Anregungen für das Schreiben eines Lesetagebuchs zum Roman „Der Gang vor die Hunde“
- Du musst ein Lesetagebuch schreiben
- oder willst einfach nur was zu einem Kapitel sagen können,
- dann findest du hier Anregungen und Beispiele.
- Die Zeilenangaben dienen nur der Orientierung, wo man ungefähr die Stelle finden kann. Man sieht dann ungefähr, in welchem Bereich man in seiner Lektüreausgabe die Stelle findet.
- Genutzt haben wir das folgende EBook:
Kindle-Version: – Der Gang vor die Hunde von Erich Kästner
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Bitte überprüfe unsere Einträge, korrigiere mögliche Fehler und passe sie so an, dass es deiner Vorstellung von dem jeweiligen Kapitel entspricht.
Lesetagebuch-Eintrag: Kapitel 1
S. 7-14 : E-Book
1-181 : Zeilen bei uns:
Heute habe ich das erste Kapitel von „Der Gang vor die Hunde“ gelesen, und ich muss sagen, Fabian ist wirklich eine außergewöhnliche Figur. Gleich zu Beginn sitzt er in einem Café und liest die Schlagzeilen, die völlig absurd und irgendwie typisch für die Zeit wirken: „Englisches Luftschiff explodiert über Beauvais, Strychnin lagert neben Linsen, Neunjähriges Mädchen aus dem Fenster gesprungen …“ (S. 6). Seine Reaktion? „Das tägliche Pensum. Nichts Besonderes.“ Das zeigt schon, wie abgestumpft Fabian gegenüber den Ereignissen der Welt ist – oder vielleicht auch, wie sinnlos und chaotisch er alles findet. Diese Haltung finde ich gleichzeitig total spannend und irgendwie traurig.
Was mich richtig zum Lachen gebracht hat, war sein Gespräch mit dem Kellner. Fabian fragt, ob er hingehen soll oder nicht, und als der Kellner ihm davon abrät, entscheidet er sich genau deswegen, doch hinzugehen: „Gut. Ich werde hingehen.“ (S. 6). Das ist so ein typisches Fabian-Ding: Er widerspricht aus Prinzip und macht, was er will, selbst wenn es keinen Sinn ergibt. Das wirkt auf den ersten Blick rebellisch, aber vielleicht ist es auch einfach seine Art, sich mit einer Welt auseinanderzusetzen, die sowieso keinen Sinn macht.
Die Beschreibung der Stadt hat mich echt beeindruckt. Kästner schreibt: „Die Stadt glich einem Rummelplatz. Die Häuserfronten waren mit buntem Licht beschmiert, und die Sterne am Himmel konnten sich schämen.“ (S. 6). Diese Bilder zeigen so gut, wie überdreht und künstlich alles ist. Fabian scheint sich in diesem Chaos auch nicht richtig zu Hause zu fühlen – er lässt sich treiben, stolpert von einem Ort zum nächsten und wirkt irgendwie verloren. Das passt total zu seinem Charakter: neugierig, aber ohne Ziel.
Spannend fand ich auch seinen Besuch im „Institut für geistige Annäherung“. Erst dachte ich, es geht da vielleicht um irgendwas Seriöses, aber es entpuppt sich als ein Ort für oberflächliche Begegnungen. Fabian bleibt auch dort der Beobachter. Besonders lustig fand ich, wie er mit dem schwarzhaarigen Fräulein redet, das ihn direkt analysiert: „Sie kommen nur aus Neugierde?“ Und er antwortet mit einem völlig absurden Satz über Atomtheorien (S. 8). Man merkt, dass er die Leute nicht ernst nimmt und sich einen Spaß daraus macht, sie zu verwirren. Trotzdem merkt man, dass er neugierig ist – sonst würde er ja gar nicht erst hingehen.
Fabians Ironie und seine Beobachtungsgabe ziehen sich durch das ganze Kapitel. Einmal sagt er über die Menschen im Club: „Die Menschen sehen harmloser aus, als sie sind.“ (S. 8). Dieser Satz hat mich echt zum Nachdenken gebracht, weil er irgendwie wahr ist. Die Leute haben alle ihre Geheimnisse und Absichten, und oft merkt man das erst, wenn man genau hinschaut.
Alles in allem fand ich das erste Kapitel super spannend. Fabian ist jemand, der alles hinterfragt und sich nicht von der Hektik und Oberflächlichkeit der Welt mitreißen lässt – zumindest auf den ersten Blick. Ich bin gespannt, wie es mit ihm weitergeht und ob er irgendwann eine Richtung für sich findet oder einfach weiterhin so durch die Gegend streift.
Lesetagebuch-Eintrag: Kapitel 2
S. 15-23 : E-Book
182-374 : Zeilen bei uns:
S. 24-32 : E-Book
377-579 : Zeilen bei uns:
Lesetagebuch-Eintrag: Kapitel 4
S. 33-43 : E-Book
582-829 : Zeilen bei uns:
S. 44-51: E-Book
1287-1467 : Zeilen bei uns:
S. 52-60 : E-Book
1468-1654 : Zeilen bei uns:
S. 61-69 : E-Book
1655-1844 : Zeilen bei uns:
Im siebten Kapitel des Romans Der Gang vor die Hunde beschreibt Erich Kästner ein sehr groteskes und chaotisches Erlebnis von Fabian und Labude in einem Kabarett. Besonders auffällig fand ich die satirische Darstellung der Gesellschaft in der Kabarettszene. Es wirkt alles übertrieben und doch so realistisch, dass man sofort die dekadente Atmosphäre der damaligen Zeit spürt.
Ein Beispiel für den überzeichneten Humor und die absurde Stimmung ist die Beschreibung des Tänzerinnenauftritts: „Das Mädchen tanzte noch immer, obwohl ihr längst die Beine wehtun mußten. Schließlich fand sie selber, es sei genug, landete in einem mißlungenen Knicks, lächelte noch alberner als vorher und breitete die Arme aus.“ (S. 1661–1680). Diese Passage zeigt, wie die Darbietung der Tänzerin nicht aus Talent, sondern aus Durchhaltevermögen und Anpassung an die Erwartungen des Publikums besteht.
Die Szene mit Paul Müller, der „Die Todesfahrt von Paul Müller“ vorträgt, ist ebenfalls ein starkes Beispiel für die Mischung aus Komik und Tragik: „In diesem Augenblick warf jemand aus dem Publikum ein Stück Würfelzucker auf die Bühne. Paul Müller bückte sich, steckte den Zucker ein und fuhr mit unheilschwangerer Stimme fort.“ (S. 1729–1731). Das Publikum verspottet ihn, aber Müller bleibt in seiner Rolle und gibt nicht auf. Diese Szene wirkt auf den ersten Blick lustig, ist aber eigentlich traurig, weil sie die Würdelosigkeit und Verzweiflung der Figuren zeigt.
Am Ende des Kapitels werden ernste Themen angesprochen, als Fabian und Labude über ihre Zukunft sprechen. Labude fühlt sich verloren und beneidet einen ehemaligen Schulkameraden, der inzwischen ein „normales Leben“ mit Familie und Beruf führt: „Es ist eine Schande […] man hat noch keinen festen Beruf, man hat kein festes Einkommen, man hat kein festes Ziel und nicht mal eine feste Freundin.“ (S. 1814–1817). Fabian erwidert daraufhin nüchtern: „Wem es dreckig geht, der bleibt am besten allein, statt Frau und Kind an seinem Leben proportional zu beteiligen.“ (S. 1825–1826). Diese Diskussion zeigt den Kontrast zwischen Labudes Sehnsucht nach Stabilität und Fabians skeptischer Einstellung zur gesellschaftlichen Ordnung.
Dieses Kapitel verdeutlicht, wie Kästner die Widersprüche seiner Zeit einfängt. Es schwankt zwischen ironischer Unterhaltung und kritischer Auseinandersetzung mit der Hoffnungslosigkeit der Gesellschaft.
Lesetagebuch-Eintrag: Kapitel 8
S. 70-79 : E-Book
1844-2059: Zeilen bei uns:
In diesem Kapitel fand ich besonders spannend, wie sich Politik und private Probleme bei Labude vermischen. Einerseits erzählt er Fabian total begeistert von seinen politischen Plänen. Er will mit einer Gruppe junger Leute Europa reformieren, den Kapitalismus zurückschrauben und mehr soziale Gerechtigkeit schaffen. Zum Beispiel sagt er: „Diese Jugend, sagte ich, sei im Begriff, in absehbarer Zeit die Führerschaft in Politik, Industrie, Grundbesitz und Handel zu übernehmen […].“ (Z. 1899–1900). Er glaubt wirklich, dass die Jugend eine neue Zukunft aufbauen kann, aber Fabian ist da total skeptisch und meint, die Menschheit sei zu egoistisch, um das hinzubekommen.
Gleichzeitig geht es in diesem Kapitel aber auch voll um Labudes Liebesdrama. Er erzählt, wie er nach Hamburg gefahren ist, um seine Freundin Leda heimlich zu beobachten, weil er das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmt. Und er hatte recht: Er sieht, wie sie mit einem anderen Mann ins Haus geht. Das muss richtig schlimm für ihn gewesen sein. Besonders krass fand ich, wie er später zu ihr sagt: „Sie liebt mich nicht, und sie hat mich nie lieb gehabt!“ (Z. 2051–2052). Es wird klar, dass Labude total verletzt ist und jahrelang an eine Beziehung geglaubt hat, die eigentlich keine echte Liebe war.
Was mich an diesem Kapitel beeindruckt hat, ist, wie ehrlich Labude mit seinen Gefühlen umgeht. Er zeigt, dass er trotz all seiner klugen politischen Ideen am Ende auch nur ein Mensch ist, der sich nach Liebe und Nähe sehnt. Gleichzeitig sieht man, wie Fabian wieder mal alles kritisch hinterfragt – sowohl in der Politik als auch in der Liebe. Das zeigt echt gut, wie komplex die beiden Charaktere sind und wie die Probleme der Zeit auch auf ihr persönliches Leben drücken.
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