Vergleich von Klassik und Romantik am Beispiel von zwei Gedichten
Du möchtest wissen, wie sich die beiden Literaturepochen Klassik und Romantik voneinander abheben? Auf dieser Seite wird genau das anhand eines Vergleichs von Goethes und Tiecks Gedichten anschaulich erklärt. Besonders spannend ist, wie sich ihre unterschiedlichen Naturvorstellungen und Werte widerspiegeln – perfekt, um diese Epochen besser zu verstehen. Ein anschauliches Video und nützliche Übungsaufgaben begleiten dich dabei, sodass du bestens für den nächsten Test oder das Abitur vorbereitet bist.
Inzwischen gibt es hierzu auch ein Video.
Dort wird eine Übungsaufgabe für den ersten Teil des mündlichen Abiturs durchgespielt,
ausgehend von Tiecks Gedicht „Wonne der Einsamkeit“
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Videolink
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Timeline des Videos in Minuten und Sekunden
- 0:00 Thema
- 0:35 Besonderheit mündliche Prüfung
- 0:57 Einleitung mit Thema
- 2:08 Arbeit mit Farben
- 2:30 Titel und Strophe 1
- 3:10 Strophe 2
- 3:36 Strophe 3
- 4:34 Strophe 4
- 5:01 Strophe 5
- 5:51 Schlusszeilen
- 6:30 Zusammenfassung
- 7:25 Künstlerische Mittel
- 8:15 Überleitung zu Aufgabe 2
- 9:38 Unterschiede in der Form
- 10:09 Schluss-Zusammenfassung
- 10:50 Dokumentation
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Hier die entscheidenden Seiten als Bilder.
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Wir präsentieren hier als erstes die Lösung des Videos.
Weiter unten gibt es beide Texte auch ohne Markierungen mit Aufgabenstellung – zum Beispiel für eine Klausur oder das entsprechende Üben.
Hinweis zum zweiten Gedicht: „Das Göttliche“
- Im Video wird die dritte Strophe ausgewertet im Hinblick auf die Auffassung der Natur und die damit verbundene Notwendigkeit, sie gewissermaßen moralisch zu überhöhen.
- Wenn man das Gedicht komplett heranzieht, dann kommt noch die Idee des Göttlichen hinzu.
Dazu haben wir ein eigenes Video gemacht, das bei der erweiterten Auswertung dieses Gedichtes hilfreich sein kann:
Videolink
https://youtu.be/TEa18Ea8DMg
Aufgabenstellung
- Arbeiten Sie aus dem Gedicht von Ludwig Tieck die Sicht der Natur und ihrer Bedeutung für den Menschen heraus!
- Vergleichen Sie das mit der Sicht der Natur und des Menschen in Goethes Gedicht „Das Göttliche“.
- Nehmen Sie abschließend Stellung zu der These, die Unterschiede zwischen Romantik und Klassik seien eigentlich gar nicht so groß.
Textvorlage zum Üben: Gedicht der Romantik
Ludwig Tieck,
Wonne der Einsamkeit
01 O holde Einsamkeit,
02 O süßer Waldschatten,
03 Ihr grüne Wiesen, stille Matten,
04 Bei euch nur wohnt die Herzensfreudigkeit.
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05 Ihr kleinen Vögelein
06 Sollt immer meine Gespielen seyn,
07 Ziehende Schmetterlinge,
08 Sind meiner Freundschaft nicht zu geringe.
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09 Unbefangen
10 Zieht ihr des Himmels blaue Luft,
11 Der Blumen Duft
12 In euch mit sehnendem Verlangen.
13 Ihr baut euch euer kleines Haus,
14 Haucht in den Zweigen Gesänge aus
15 Von Himmels-Ruhe rings umfangen.
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16 Weit! weit!
17 Liegst du Welt hinab,
18 Ein fernes Grab.
19 O holde Einsamkeit!
20 O süße Herzensfreudigkeit!
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21 Kommt ihr Beengten
22 Herzbedrängten,
23 Entfliehet, entreißt euch der Quaal,
24 Es beut die gute Natur,
25 Der freundliche Himmel,
26 Den hohen gewölbten Saal,
27 Mit Wolken gedeckt, die grüne Flur:
28 Entflieht dem Getümmel!
29 O holde Einsamkeit!
30 O süße Freudigkeit!
Textvorlage zum Üben: Gedicht der Klassik
Johann Wolfgang von Goethe
Das Göttliche
1. Strophe
01 Edel sei der Mensch,
02 Hilfreich und gut!
03 Denn das allein
04 Unterscheidet ihn
05 Von allen Wesen,
06 Die wir kennen.
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2. Strophe
07 Heil den unbekannten
08 Höhern Wesen,
09 Die wir ahnen!
10 Ihnen gleiche der Mensch!
11 Sein Beispiel lehr uns
12 Jene glauben.
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3. Strophe
13 Denn unfühlend
14 Ist die Natur:
15 Es leuchtet die Sonne
16 Über Bös und Gute,
17 Und dem Verbrecher
18 Glänzen wie dem Besten
19 Der Mond und die Sterne.
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4. Strophe
20 Wind und Ströme,
21 Donner und Hagel
22 Rauschen ihren Weg
23 Und ergreifen
24 Vorüber eilend
25 Einen um den andern.
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5. Strophe
26 Auch so das Glück
27 Tappt unter die Menge,
28 Faßt bald des Knaben
29 Lockige Unschuld,
30 Bald auch den kahlen
31 Schuldigen Scheitel.
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6. Strophe
32 Nach ewigen, ehrnen,
33 Großen Gesetzen
34 Müssen wir alle
35 Unsreres Daseins
36 Kreise vollenden.
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7. Strophe
37 Nur allein der Mensch
38 Vermag das Unmögliche:
39 Er unterscheidet,
40 Wählet und richtet;
41 Er kann dem Augenblick
42 Dauer verleihen.
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8. Strophe
43 Er allein darf
44 Den Guten lohnen,
45 Den Bösen strafen,
46 Heilen und retten,
47 Alles Irrende, Schweifende
48 Nützlich verbinden.
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9. Strophe
49 Und wir verehren
50 Die Unsterblichen,
51 Als wären sie Menschen,
52 Täten im großen,
53 Was der Beste im kleinen
54 Tut oder möchte.
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10. Strophe
55 Der edle Mensch
56 Sei hilfreich und gut!
57 Unermüdet schaff er
58 Das Nützliche, Rechte,
59 Sei uns ein Vorbild
60 Jener geahneten Wesen!
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Themenseite Gedichtvergleich
https://textaussage.de/vergleich-von-gedichten-tipps-und-beispiele-themenseite
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