5-Minuten-Tipp zum Gedicht „Mein Weltbild“ von Michael Mäde (Mat4220-vg3)

Was man erkennen muss – Schlüssel zum Verständnis

  1. Reizüberflutung durch Medien: Das Gedicht beschreibt, wie unser Verstand täglich von Bildern „geflutet“ wird – wir sind überfordert, innerlich erschöpft.

  2. Mitleid ohne Wirkung: Obwohl wir noch mitleiden, ist dieses Mitleid nur noch sprachlich vorhanden („verrottet im passiven Sprachschatz“) – es hat keine reale Kraft mehr.

  3. Kritik an Sprache und deren Missbrauch: Begriffe wie „Solidarität“ erscheinen dem Sprecher als „feindliche Übernahme von Sprache“ – sie wirken missbraucht oder entleert.

  4. Misstrauen gegenüber moralisierenden Meinungen: Der Sprecher kritisiert die „schlaubergenden Gutmenschen“, die scheinbar kluge Ratschläge geben, ohne wirklich zu helfen.

  5. Allgegenwart der Meinungsmache: Diese Haltung beschränkt sich laut Gedicht nicht mehr auf Talkshows – sie ist überall spürbar.


Was das Gedicht aussagt – Inhaltlich-gedankliche Aussagen

  1. Medienkonsum führt zur Lähmung: Der Sprecher beschreibt sich als „blaustichig“ vom Bildschirmlicht und „paralysiert“ – also wie gelähmt – durch die künstlich geformte Realität.

  2. Weltbild wird immer einfacher: Statt komplexer Zusammenhänge bleibt nur ein reduziertes Bild vom Zustand der Welt – fast wie eine Schutzreaktion.

  3. Vergessen als Rettung oder Rückzug?: Die letzte Zeile bringt eine doppeldeutige Pointe: Ist Vergesslichkeit Schwäche, Schutz oder Kapitulation?


Wie das sprachlich gezeigt wird – Stilmittel

  1. Bildhafte Sprache & Ironie: Begriffe wie „fluten“, „verrottet“, „blaustichig“, „paralysiert“ oder die „feindliche Übernahme von Sprache“ sind starke sprachliche Bilder mit kritischer, oft ironischer Färbung.


Worum geht’s eigentlich – thematische Leitfrage

  1. Frage als Thema des Gedichts:

„Wie verändert der ständige Medienkonsum unser Denken, Fühlen und Sprechen – und was geht dabei verloren?“

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