Anmerkungen zu Enzensbergers Gedicht „Minimalprogramm“
Das Gedicht wird hier zitiert und auch kurz kommentiert:
- Das Gedicht beschäftigt sich mit der Frage, wie man als Mensch zum Wesentlichen kommt.
- Es beginnt mit den drei Wörtern „Verzicht, Entsagung, Askese“, die alle mehr oder weniger Großes vom Menschen verlangen und die das Lyrische Ich deshalb beiseite schiebt.
- Ab Zeile 3 geht es dann um kleinere Dinge: „Von Sonderangeboten keine Notiz nehmen“, „Nirgends aufzutauchen / das Meiste unterlassen“ – das ist für das Lyrische Ich „reiner Genuss“ bzw. „Erkenntnisgewinn durch Abwinken“.
- Ab Zeile 8 kommt dann eine vorläufige Zusammenfassung: „Nur wer vieles übersieht / kann manches sehen“, also sich auf das Wesentliche konzentrieren.
- Ab Zeile 10 wird es schwierig: „Das Ich: eine Hohlform“ klingt erst mal negativ, aber gemeint ist wohl, dass es dann frei wird, dass man sich auch durch das definiert, was man „weglässt“.
- Am Ende geht es um das Entscheidende, das Positive: „Was man festhalten kann“ und „was einen festhält“. Gemeint ist damit wohl im Sinne Goethes, was man sich „anverwandeln“ kann, was man also wirklich in sich aufnehmen kann.
- Am Ende heißt es: „das ist das Wenigste“ – und das kann verstanden werden als Aufforderung: „Mach doch wenigstens das, wenn du schon die großen Sachen in der ersten Zeile nicht hinbekommst.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Gedichte: Wie interpretiert man sie schnell und sicher?
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