Baustein: „Die deutsche Frage bis 1815“ (Mat8654-1)

Worum es hier geht:
  • Wir versuchen, auf kürzestmögliche Art und Weise eine Frage zu klären.
  • Dann hat man gleich etwas, was man entweder
    • in einer Klausur notieren kann
    • oder in einer mündlichen Prüfung „von sich geben“ kann.
  • Deshalb präsentieren wir die Antwort systematisch.

Wir teilen das auf in:

  1. diese Seite, die von den Anfängen bis 1815 reicht,
  2. und diese Seite, die die weitere Entwicklung vor allem im 19. Jhdt., aber perspektivisch bis heute deutlich macht:
    https://schnell-durchblicken.de/baustein-die-deutsche-frage-ab-1806
Die Entwicklung der „deutschen Frage“ bis 1815
  1. Die Geschichte Deutschlands in Europa versteht man erst ganz, wenn man mit den Anfängen beginnt.
  2. Am Anfang steht das Reich der Franken, das als einziges von den vielen Germanenreichen der Völkerwanderungszeit übrigbleibt. Unter Kaiser (ab 800 n. Chr.) Karl dem Großen erreicht es eine Ausdehnung von der Nordsee bis nach Italien.
  3. Seine Nachfolger können dieses europäische Gesamtreich nicht halten – es entsteht zwischen 843 n. Chr. und 911 n. Chr. im Westen Frankreich und im Osten das Deutsche Reich.
  4. Am mächtigsten ist zunächst das deutsche Reich, dessen König Otto I. im Jahre 962 n. Chr. sogar die Kaiserkrone vom Papst aufgesetzt bekommt.
  5. Das führt aber auch zu einem ständigen Konflikt zwischen der weltlichen und der geistlichen (kirchlichen) Macht. Am stärksten zeigt sie sich im sogenannten „Investiturstreit“, in dem es darum geht, ob Kaiser oder Papst die Bischöfe (damals auch weltliche Herrscher) einsetzen darf. Hier muss sogar ein deutscher Kaiser bei Canossa in den Alpen ein paar Tage im Schnee Buße tun, bevor der Papst ihn wieder in die christliche Kirche aufnimmt.
  6. Während das Kaisertum in Deutschland nach dem Ende der letzten großen Familie der Staufer um 1250 immer schwächer wird, entstehen in Frankreich und England relativ moderne Nationalstaaten.
  7. Ziemlich am Ende ist Deutschland nach der Glaubensspaltung durch die Reformation und den furchtbaren 30jährigen Krieg von 1618-1648. An dessen Ende hat der Kaiser kaum noch fast zu sagen – und verschiedene mittelgroße Staaten entwickeln sich recht selbstständig.
  8. Ab 1700 ist es dann Frankreich unter Ludwig XIV., dem Sonnenkönig, der den sogenannten „Absolutismus“ entwickelt und sich zu Lasten Deutschlands ausdehnt (Übernahme des Elsass mit Straßburg).
  9. Ab 1740 streiten sich dann das recht groß gewordene Preußen mit Österreich um Schlesien – es kommt zu mehreren Kriegen – und mit ziemlich viel Glück bleibt Friedrich der Große auf dem Thron, behält Schlesien und gilt als Erfinder des sog. „aufgeklärten Absolutismus“.
  10. Seine Nachfolger bleiben militärisch ziemlich auf dem Stand dieser glorreichen Zeit und werden dann von Napoleon im Jahre 1806/7 militärisch völlig besiegt und verdanken es nur dem russischen Zaren, dass ihr Staat überhaupt weiter existiert. In den sogenannten „Preußischen Reformen“ führen sie eine Art „Demokratie von oben“ ein und können zusammen mit Russland, Österreich und England Napoleon in den sog. „Befreiungskriegen“ besiegen, womit wir bei unserem Anschlussteil sind.

 

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