Anmerkungen zu dem Gedicht „Im Auto über Land“ von Erich Kästner
- Die erste Strophe präsentiert die Situation an einem sonnigen Tag, der schöne Gefühle und Fantasie auslöst.
— - Der erste Teil der zweiten Strophe setzt das fort und schreibt dieses Gefühl der gesamten Welt zu.
- Die zweite Hälfte wendet sich dann der familiären Situation zu.
- Der Vater übernimmt das Kommando, verhält sich mal so, wie es im normalen Alltagsbetrieb nicht immer möglich ist. Und dazu gehört auch ein sprichwortartiger Spruch, was vom lyrischen Ich etwas in seiner Bedeutung infrage gestellt wird.
— - Die dritte Strophe nimm den Titel des Gedichtes auf und wendet sich der Autofahrt durch die Landschaft zu.
- Es werden dann zwei Reaktionen geschildert,
- die negative wird einer Tante zugeordnet,
- dem wird allerdings die Begeisterung des Restes der Verwandtschaft gegenübergestellt.
- Am Ende wieder ein bisschen Distanz des lyrischen Ichs, das die Landschaft personifiziert und letztlich wohl deutlich machen will, dass die Begeisterung der Menschen durchaus vor einem größeren Hintergrund gesehen werden kann, bei dem sie an Bedeutung verliert.
— - Die vierte Strophe präsentiert wieder das Doppelgesicht diese Autofahrt. Auf der einen Seite die wohltuende, belebende Natur, verbunden mit dem Hinweis auf das Benzin, das das Positive reduziert.
- Die zweite Hälfte zeigt dann Probleme zwischen den Insassen. Der Onkel will irgendwie seine Begeisterung äußern, mit anderen teilen, doch die haben daran offensichtlich kein Interesse.
— - In der fünften Strophe wird auf die Situation allgemeiner eingegangen, es geht um Gesang und Rhythmus, der (leicht übertrieben) die gesamte Menschheit erfasst zu haben scheint.
- Die zweite Hälfte bringt dann wieder den Vater, der hier – wie gesagt – das Kommando führt, ins Spiel. Was er sagt, macht deutlich, dass die Naturbegeisterung nicht sehr nachhaltig ist, sondern von anderen Bedürfnissen abgelöst wird.
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- Das Ende des Gedichtes beschreibt dann auch das Ende zunächst der Fahrt durch die Natur.
- Sie wird abgelöst durch Bier und Kuchen. Ähnlich wie vorher die Gegend wird jetzt das Auto personifiziert. Auch hier ein leicht kritischer Unterton, der deutlich macht, dass die Freude nicht so allumfassend ist, wie es zunächst scheint.
- Der Schluss gibt einen kurzen Einblick in die Gespräche, die in keiner Weise mehr etwas mit den Erlebnissen zu tun haben, sollen sich zu ihm zuwenden, was man auch zu Hause hätte bereden können.
- Die beiden Schlusszeichen scheinen rein sachlich zu sein, machen aber doch auch deutlich, dass es hier mit der Freude (vielleicht muss man von Scheinfreude sprechen) vorbei ist und man wieder zur Normalität (d.h. ihr wohl: seinen Alltag) zurückkehrt.
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Zusammenfassung
- Insgesamt ein Gedicht, das die Entfernung des Menschen von der Natur in einer Situation deutlich macht, in der er hier eigentlich nah sein könnte. Man hat den Eindruck, dass hier das Auto als Symbol der Technik eine wichtige Rolle spielt.
Anregungen
- Es lohnt sich sicherlich so prüfen,
- wie weit dieses Gedicht auch noch die heutige Realität widerspiegelt.
- Vielleicht sollte man mal ein Gedicht schreiben zu den „Freuden“ eines Wandertages oder eines Aufenthalts im Landschulheim.
- Auch dort könnten solche Ausrufe erklingen wie zum Beispiel:
„Überall Wald und kein Empfang!“
Das würde dann auch dem Smartphone seinen gebührenden Platz in einem modernen Gedicht zu weisen.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Reisegedichte – unterwegs sein
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— - Speziell: Heimat und Fremde: Emigration und Holocaust
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