Euripides, „Medea“: Entwicklung des Konflikts nach dem Anfangsmonolog der Amme

Euripides, „Medea“ – Wie entwickelt sich der Konflikt

Wir geben hier einen Überblick über die Szenen des Dramas.

Szene 1: Monolog der Amme

Auf diese Szene sind wir ausführlich in einem Video und auf der folgenden Seite eingegangen.

Videolink
Stand am Ende des Konflikts:
  • Die Amme beklagt, dass Medeas Ehemann sie verlassen will, um für die Tochter des Königs Kreon frei zu sein.
    • Schlüssel-Stelle:

      Worauf die Wohlfahrt allermeist im Haus beruht,
      Wenn mit dem Manne einträchtig wirkt des Weibes Sinn. –
      Doch nun ist alles feindlich, und das Leben siecht,
      Weil Jason meine Herrin samt den Kindern hat
      Im Stich gelassen und die junge Fürstin freit,
      Die Tochter Kreons, der in diesem Land gebeut.

  • Medea ist
    • zum einen wütend,
    • zum anderen bereut sie auch ihre Verbrechen gegenüber der eigenen Familie.
  • Hier bleibt offen, ob sie nur ihren Misserfolg bereut – oder wirklich im Leid das frühere Glück höherschätzt. Wahrscheinlich ein zusammenhängendes, nicht teilbares Gefühl.
  • Ein besonderes Problem deutet sich an, dass Medea jetzt die gemeinsamen Kinder hasst.
  • Und die Amme weiß, dass sie jetzt noch mit sich beschäftigt ist, dann aber wohl auf Rache sinnen wird.

Szene 2: Der Erzieher informiert die Amme über den nächsten Eklat

  • Die Amme informiert den Erzieher zunächst über die Situation, vor allem von Medea.
  • Der Erzieher wiederum berichtet von einer neuen Gefahrenstufe:
    „Da hört ich einen sagen, so, als hörte ich’s nicht

    Daß diese Kinder aus dem Weichbild von Korinth
    Mit ihrer Mutter treiben wolle dieses Lands
    Gebieter Kreon.“

  • Sowohl die Amme als auch der Erzieher fürchten, dass Jason nicht viel zum Schutz seiner Kinder tun wird.

    „Vor neuen Liebesbanden weichen alte stets,
    Und er ist unserm Hause nicht mehr zugetan.“

    „Wer in der Welt macht’s anders? Jetzt erst siehst du ein,
    Daß jeder sein mehr als des Nächsten Wohl bedenkt,
    Wie diese hier ihr Vater opfert seiner Lust?“

  • Am Ende mahnt die Amme den Erzieher, er möge die Kinder von der rachsüchtigen Mutter fernhalten.

Weitere Infos, Tipps und Materialien