Goethe, „Die Leiden des jungen Werther“ – Briefe 15. Mai – 27. Mai (Mat8645-B5-)

Worum es hier geht:

  • Man soll eine Lektüre aus der Zeit um 1800 lesen – also ziemlich alt – zum Teil auch nicht mehr so ganz verständlich.
  • Was kann man tun?
    Nun man kann uns einfach folgen, während wir den Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ von Goethe lesen –
  • und helfen, jeweils bei den Briefen die folgenden Fragen zu beantworten:
    • Worum geht es in dem Brief?
    • Was ist an dem Brief interessant?
    • Worüber könnte man diskutieren:
      Diese letzte Frage interessiert uns eigentlich am meisten – denn dann wird so ein alter Text erst interessant.
  • Probieren wir es einfach mal aus.
    Wir verweisen gerne auch schon mal auf unsere Youtube-Videos zu Goethes „Werther“

    • Goethe, „Werther“ – freundlicher Einstieg: Ziel: Interesse und vielleicht sogar Spannung erhalten
      Videolink

    • Goethes „Werther“ – Textkenntnis in 12 Min: Buch 1: Ein Mann zwischen Sturm und Drang und Romantik
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    • Goethes „Leiden des jungen Werther“, Teil 2 – Textkenntnis in 12 Minuten mit Zitaten und Fragen
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  • Wenn man schnell etwas finden will im Roman oder ein Zitat braucht, empfehlen wir diese Seite:
    Quelle:
    Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 6, Hamburg 1948 ff, S. 7-60.
  • Wer dazu noch bessere Ideen oder Fragen hat, kann sich gerne auf der folgenden Seite (auch anonym) bei uns melden:
    Fragen und Anregungen können auf dieser Seite abgelegt werden:
    https://textaussage.de/schnelle-hilfe-bei-aufgaben-im-deutschunterricht

Briefe 5-8: Vom 15. bis 27. Mai

Brief Nr. 5 Am 15. Mai
  • Werther spürt die Sympathie der einfachen Leute, bsd. der Kinder
  • Akzeptiert Ungleichheit, ist aber gegen unnötige Entfernung der Schichten
    • „Ich weiß wohl, daß wir nicht gleich sind, noch sein können; aber ich halte dafür, daß der, der nötig zu haben glaubt, vom so genannten Pöbel sich zu entfernen, um den Respekt zu erhalten, ebenso tadelhaft ist als ein Feiger, der sich vor seinem Feinde verbirgt, weil er zu unterliegen fürchtet.“
  • Beispiel: hilft einer einfachen Frau am Brunnen
Brief Nr. 6 Am 17. Mai
  • „Allerlei Bekanntschaft“, aber keine „Gesellschaft“ – bedeutet ihm mehr
  • Kritischer Blick auf seine Zeitgenossen – durchaus bedeutsam auch für unsere Zeit
    • „Es ist ein einförmiges Ding um das Menschengeschlecht.
    • Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben,
    • und das bißchen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so,
    • daß sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden.
    • O Bestimmung des Menschen!“
  • Fühlt sich bei ihnen durchaus wohl, sieht aber in sich „andere Kräfte“, „die alle ungenutzt vermodern“.
  • Denkt an eine früh verstorbene Freundin zurück, deren „große Seele“ in ihm auch diese Kräfte weckte.
  • Negatives Beispiel für „Bekanntschaft“ ein junger Mann, der „hübsche Kenntnisse“ hat, aber keine wirkliche Bildung. Ähnlich andere „verzerrte Originale“.
  • Positive Ausnahme ein Amtmann, um dessen älteste Tochter „viel Wesens“ gemacht wird -> Lotte, die bald sein Leben bestimmen wird.
Brief Nr. 7 Am 22. Mai
  • Werther denkt nach über die Enge des normalen Lebens und darüber hinaus nur „träumende Resignation“
    • Ich kehre in mich selbst zurück, und finde eine Welt!
    • Wieder mehr in Ahnung und dunkler Begier als in Darstellung und lebendiger Kraft.
    • Und da schwimmt alles vor meinen Sinnen, und ich lächle dann so träumend weiter in die Welt.“
  • Erwachsene sind für Werther nicht weiter als Kinder, die nur „auf diesem Erdboden herumtaumeln“.
  • Die hält er aber für die „Glücklichsten“.
  • Daneben gibt es für Werther nur die Eingebildeten, der zieht sich in sich selbst zurück und ist glücklich „weil er ein Mensch ist.“
  • Und ihm bleibt:
    • Und dann, so eingeschränkt er ist,
    • hält er doch immer im Herzen das süße Gefühl der Freiheit,
    • und daß er diesen Kerker verlassen kann, wann er will.
Brief Nr. 8 Am 26. Mai
  • Werther hat mit Wahlheim ein Platz für ein „Hüttchen“ „an einem vertraulichen Orte“ gefunden.
  • Distanz zu den Regeln der bürgerlichen Gesellschaft
  • Beispiel Liebe und Kunst gegen dabei zugrunde.
  • Klage, dass der „Strom des Genies“ so selten ausbricht.
  • Kritik an den „gelassenen Herren“, die versuchen, sich vor allen Gefahren zu schützen.
Brief Nr. 9 Am 27. Mai
  • Kinder bringen Werther dazu, wieder zu zeichnen.
  • Deren Mutter ist für ihn ein Muster einfachen, genügsamen Lebens
    • „eines solchen Geschöpfs, das in glücklicher Gelassenheit
    • den engen Kreis seines Daseins hingeht,
    • von einem Tage zum andern sich durchhilft,
    • die Blätter abfallen sieht und nichts dabei denkt, als daß der Winter kommt.
  • Werther verbringt viel Zeit mit dieser Familie, gewisse Vertrautheit, über Standesgrenzen hinweg.

 

Zu den weiteren Briefen:

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