Worum es hier geht:
Vorstellung der Szenen des IV. Aktes von Lessings „Nathan der Weise“ – mit bsd. Berücksichtigung wichtiger Zitate
Grundsätzlich hat der IV. Akt im Fünf-Akte-Schema die Funktion der „Retardation“, d.h. der Verzögerung des Endes. Im III. Akt hat es im Idealfall einen Höhepunkt gegeben, der auch eine Wende darstellt. Danach kommt aber nicht direkt der Schluss, sondern es gibt ein gewisses Atemholen, bevor dann zum Finale ausgeholt wird.
Hier zunächst ein Schaubild:
Dazu eine komplette Hörbuch-Vorstellung des 4. Aktes
https://schnell-durchblicken.de/lessing-nathan-akt-4-mp3-inhalt-zitate-bedeutung
IV,1: Vorbereitung des Gesprächs mit dem Patriarchen
In der Szene geht es um die Vorbereitung der Begegnung des Tempelherrn mit dem Patriarchen. Er will den den hohen Amtsträger der Kirche um Rat fragen, was das Verhältnis von Recha und Nathan angeht.
- Tempelherr
Freilich, wenn ich nur
Für mich zu handeln hätte; freilich, wenn
Ich Rechenschaft nur mir zu geben hätte:
Was braucht‘ ich Euers Patriarchen? Aber
Gewisse Dinge will ich lieber schlecht,
Nach andrer Willen, machen; als allein
Nach meinem, gut. – Zudem, ich seh nun wohl,
Religion ist auch Partei; und wer
Sich drob auch noch so unparteiisch glaubt,
Hält, ohn‘ es selbst zu wissen, doch nur seiner
Die Stange. Weil das einmal nun so ist:
Wird’s so wohl recht sein.- Hier ist zunächst einmal wichtig, dass der Tempelherr nicht nur an sich denkt, sondern eben auch an Recha, die selbst nicht auf den Gedanken käme, diese grundsätzliche Frage (die sie gar nicht kennt) zu klären.
- Von daher kann man die Begründung des Tempelherrn verstehen.
- Problematisch ist aber der Schluss – da ist die Frage, inwieweit der Tempelherr die politische Bedeutung der Religion akzeptiert (im Widerspruch zu früheren Äußerungen: V2138ff)) – oder ob es hier nur um den Versucht geht, eigene Parteilichkeit auszuschließen.
- Dennoch bleibt seltsam, dass der Tempelherr sich an den Patriarchen wendet, dessen problematische Haltung er ja über den Klosterbruder in der Szene I,5 schon kennengelernt hat.
IV,2: Gespräch mit dem Patriarchen
Hierzu gibt es bereits eine mp3-Datei, in der die Szene genauer vorgestellt wird:
https://schnell-durchblicken.de/nathan-akt-4-szene-2-mp3
Die besondere Dramatik in dieser Szene – unter Berücksichtigung der beteiligten Figuren
- Ausgangssituation: Der Tempelherr hat erfahren, dass Recha nicht die Tochter Nathans ist, sondern eigentlich eine Christin, die er angenommen hat. Jetzt möchte er sich vom höchsten christlichen Würdenträger, dem Patriarchen, Rat holen, wie er damit umgehen soll.
- Der erste Moment der Szene ist schon mal ungünstig, denn der Patriarch zeigt sich nicht in erster Linie als Christ, sondern als Würdenträger:
„Ich wich ihm lieber aus. – Wär‘ nicht mein Mann! –
Ein dicker, roter, freundlicher Prälat!
Und welcher Prunk!“ - Im ersten Teil des Gesprächs wird dann deutlich, dass der Patriarch den Tempelherrn immer noch für seine Zwecke – gegen Saladin – benutzen möchte (2478ff). Auf die „Ehre“, den Anstand des Ritters nimmt er keine Rücksicht.
- Als der Tempelherr dann endlich dazu kommt, sein Anliegen vorzutragen, ist der Patriarch nur empört und wiederholt mehrfach, dass der – ihm noch unbekannte – Jude mit dem Tod bestraft werden müsse.
- Auf das Wohl des Kindes nimmt der „christliche“ Würdenträger keine Rücksicht (2542ff).
- Der Tempelherr ist ab dann vorsichtig und nennt den Namen des Juden nicht.
- Kaum hört der Patriarch, dass der Tempelherr zu Saladin soll, schaltet er völlig um und „schleimt“ sich regelrecht ein, um für sich einen Vorteil daraus zu ziehen (2589ff).
- Was das Juden-Christenkind-Problem angeht, allerdings bleibt der Patriarch bei seiner Linie und beauftragt den Mönch mit entsprechenden Recherchen.
- Die Szene zeigt:
– die Seelennot des Tempelherrn zwischen seiner Freundschaft und seinen vermeintlichen Christenpflichten
– die brutale Härte des christlichen Funktionärs
– zugleich sein Bemühen um persönliche Vorteile
– die Geschicklichkeit des Tempelherrn, mit der er auf die Haltung des Patriarchen reagiert.
– was die Dramatik angeht: die zunehmende Gefahr für Nathan und die Verstrickung des Tempelherrn darin - Was die Charakteristik der wichtigsten Figuren angeht:
– so steht der Patriarch für eiskalte Macht- und Interessenpolitik
– der Tempelherr für Ehrlichkeit, aber auch für das Bemühen eines Interessenausgleichs und Menschlichkeit
IV,3: Saladin und Sittah warten auf den Tempelherrn
Hierzu gibt es bereits eine mp3-Datei, in der die Szene genauer vorgestellt wird:
IV,4: Treffen zwischen Saladin und Tempelherr:
Aussprache über Nathans Geheimnis
Hierzu gibt es bereits eine mp3-Datei, in der die Szene genauer vorgestellt wird:
https://schnell-durchblicken.de/hoerbuch-datei-nathan-akt-4-szene-4-mp3
Außerdem präsentieren wir hier schon den Schluss-Stand der dramatischen Entwicklung am Ende der Szene:
Die Szene zeigt:
- die Klärung des Verhältnisses zwischen Sultan und Tempelherr, dieser bekommt nicht nur seine Freiheit sondern beide schließen Freundschaft
- dann die aktuelle Einstellung des Tempelherrn gegenüber Nathan: Zunächst erscheint er kalt, dann redet er sich regelrecht in Zorn, die alten Vorurteile gegenüber Juden kommen wieder, vor allem empört ihn, dass er sich von Nathan abgewiesen fühlt, was Recha angeht
- eine Steigerung der Gefühlslage, als der Tempelherr auf Nachfrage von Saladin noch auf Nathans Verhalten gegenüber Recha eingeht
- aber auch die ruhige, weise Haltung Saladins, der beiden Freunden gerecht werden will
- eine nur kurzzeitige und anscheinend für Saladin nicht schwerwiegende Verschärfung der Problematik durch den Hinweis des Tempelherrn, dass er den Patriarchen schon informiert hat. Saladin sieht darin keinen Hinderungsgrund für eine Versöhnung zwischen seinen Freunden.
IV,5: Saladin und Sittah beraten das Ergebnis des Treffens mit dem Tempelherrn
Voraussetzungen:
- Saladin und der Tempelherr sind Freunde geworden, der Assad-Eindruck des Bildes hat sich bestätigt.
- Das Nathan-Problem wird diskutiert: der Tempelherr ist wütend,
- Saladin wirkt beruhigend auf ihn ein, er soll jetzt erst mal Nathan suchen
- Saladin möchte die Freunde versöhnen
- der Patriarch wird erst mal ausgeblendet.
Dramatische Entwicklung in der Szene
- Saladin und Sittah blicken auf die Begegnung mit dem Tempelherrn zurück und sehen ihre Vermutung durch die Übereinstimmung mit dem Bild bestätigt.
- Dann spricht Sittah das Versäumnis an, dass Saladin nicht nach den Eltern des Tempelherrn gefragt hat und besonders nach der Mutter.
- Saladin geht in dem Zusammenhang darauf ein, dass sein Bruder wohl ein ziemlicher Womanizer gewesen ist, vor allem auch im Hinblick auf christliche Frauen und es wird auch angedeutet, dass es dort einmal intensiver geworden sein soll, war schon eine Vorausdeutung ist auf die Abstammung des Tempelherren.
- Anschließend geht es um die Frage des Umgangs mit Recha und Nathan, man ist sich einig, dass Nathan Recha dem Tempelherrn überlassen muss.
- Daraus entsteht dann bei Sittah die Idee, Recha gleich in den Palast zu holen, als Motiv gibt die Schwester des Sultans an, dass sie neugierig sei, was der Tempelherr an Recha findet.
- Die Szene endet damit, dass Sittah Recha in den Palast holen darf, aber sie soll Nathan schonen.
- Saladin will sich dann selbst darum kümmern wo der Derwisch bleibt.
- Zitat 1: 2833ff:
—
Saladin.
Denn Assad war
Bei hübschen Christendamen so willkommen,
Auf hübsche Christendamen so erpicht,
Dass einmal gar die Rede ging – Nun, nun;
Man spricht nicht gern davon. – Genug; ich hab
Ihn wieder! – will mit allen seinen Fehlern,
Mit allen Launen seines weichen Herzens
Ihn wieder haben! –
—
Das bezieht sich auf den Tempelherrn und soll eben deutlich machen, wie Saladin ihn aktuell einschätzt. - Zitat 2: 2849ff
Sittah zur Begründung, warum sie Recha in den Palast holen möchte:
—
Die liebe Neubegier
Treibt mich allein, dir diesen Rat zu geben.
Denn von gewissen Männern mag ich gar
Zu gern, so bald wie möglich, wissen, was
Sie für ein Mädchen lieben können.
—
Hier wird wieder einmal deutlich, was für eine besondere Person diese Sitta ist. Sie ist Saladin absolut gleichrangig, was Herrscherqualitäten angeht.
Auswertung:
Die Szene zeigt:
- dass sich die Beziehung zwischen Saladin und Sittah einerseits und dem Tempelherrn andererseits verstärkt.
- dass das Nathan-Problem in der Weise gelöst wird, dass Recha frei wird, auch für den Tempelherre, Nathan aber geschont werden soll.
- dass Sittah ein großes Interesse an Recha und ihrer Beziehung zum Tempelherrn hat und sich auch hier wieder als eine sehr dominierende, selbstbewusste, zielorientierte Frau zeigt.
IV,6: Daja drängt Nathan noch einmal in Richtung Offenheit, der mauert und will noch erst etwas klären
Voraussetzungen:
- Hier muss man sich zunächst einmal anschauen, worum es in der Szene geht, nämlich um die Zukunft von Recha und Nathans Haltung dazu.
- Dementsprechend ist von den Voraussetzungen her vor allem wichtig, dass inzwischen Nathans Geheimnis aufgedeckt ist, nach dem Daja dem Tempelherrn alles berichtet hat.
- Über ihn wissen es auch der Patriarch und der Sultan.
- Während der Kirchenfürst versucht, so einen Übeltäter, wie man damals glaubte, dessen Namen er war noch nicht kennt, auf den Scheiterhaufen zu bringen,
- will der Sultan eher vermitteln.
- Diesen ganzen Hintergrund kennt Nathan nicht komplett, deshalb spricht er weiterhin gegenüber Daja von der „alten Leier“ und glaubt noch, auf dem gleichen Stand zu sein wie zu Beginn des Dramas, nur mit dem Unterschied, dass inzwischen der Tempelherr Interesse an Daja gezeigt hat.
Dramatische Entwicklung:
- Am Anfang geht es um die Waren, die Nathan hat ausbreiten lassen und die Daja bekommen soll, diese allerdings interessiert sich nur für ein Brautkleid und vertritt damit die Interessen Rechas.
- Nathan wiederum hält das für die „alte Leier“ und bittet noch um wenige Tage Geduld.
- Auf den deutlich angesprochenen Aspekt der Sünde, die er begangen hat gegenüber Recha geht Nathan nicht weiter ein.
Auswertung: Die Szene zeigt,
- dass Daja weiterhin am Ball bleibt, was die Interessen ihrer Freundin Recha angeht,
- und dabei ganz offen von Nathans „Sünde“ spricht
- dass Nathan weiterhin mauert, hat sich dabei aber weit von der Realität entfernt, denn um ihn ziehen sich dunkle Wolken zusammen.
- Allerdings wird auch deutlich, dass Nathan erst noch etwas klären muss, bevor er eine mögliche Verbindung von Recha und dem Tempelherrn unterstützen kann.
- Am Ende ist man als Zuschauer gespannt, was der gerade auftauchende Klosterbruder einbringen wird. Man kann aber vermuten, dass er im Auftrag des Patriarchen klären soll, ob es sich bei Nathan um den Juden handelt, der ein Christenmädchen „geraubt“ hat.
Zitate:
- 2886ff:
Daja.
O stellt Euch nicht so fremd! – Mit kurzen Worten!
Der Tempelherr liebt Recha: gebt sie ihm,
So hat doch einmal Eure Sünde, die
Ich länger nicht verschweigen kann, ein Ende.
So kömmt das Mädchen wieder unter Christen;
Wird wieder, was sie ist; ist wieder, was
Sie ward: und Ihr, Ihr habt mit all dem Guten,
Was wir Euch nicht genug verdanken können,
Nicht Feuerkohlen bloß auf Euer Haupt
Gesammelt. - 2895ff
Nathan. Doch die alte Leier wieder? –
Mit einer neuen Saite nur bezogen,
Die, fürcht ich, weder stimmt noch hält.Daja. Wieso?Nathan.
Mir wär‘ der Tempelherr schon recht. Ihm gönnt‘
Ich Recha mehr als einem in der Welt.
Allein … Nun, habe nur Geduld.Daja. Geduld?
Geduld ist Eure alte Leier nun
Wohl nicht?Nathan. Nur wenig Tage noch Geduld! …
IV,7: Endlich – fast die ganze Wahrheit um Rechas Herkunft
Voraussetzungen
- Nathans Geheimnis um Recha ist durch da ja den Tempelherrn offenbart worden,
- der deswegen den Patriarchen um Rat gefragt hat.
- Dieser will den Juden Nathan streng bestrafen lassen,
- während Saladin, der als nächster davon erfährt, eher auf Ausgleich bedacht ist.
- In der Szene unmittelbar davor hat Daja Nathan noch einmal ernsthaft ins Gewissen geredet, dieser hat sie aber zunächst abgewimmelt, dann aber doch zugestanden, dass der Tempelherr ihm schon recht sei, er müsse allerdings vorher noch eine Sache klären.
Dramatischer Verlauf der Szene
- Die Szene beginnt mit Überlegungen Nathans, ob er nicht doch Vater bleiben könnte.
- Dann kommt er mit dem Klosterbruder ins Gespräch, es geht zunächst um Spenden,
- Dann aber macht der Klosterbruder eine Anspielung, dass er Nathan mal etwas als Pfand gegeben habe.
- Während Nathan natürlich sehr interessiert daran ist, Näheres zu erfahren, erzählt der Klosterbruder ihm erst seine eigene Lebensgeschichte,
- die dann allerdings in der Mitteilung gipfelt, dass der Patriarch jetzt durch ihn einen Juden suchen lasse, der ein Christenmädchen in seinem Glauben erzogen hat.
- Direkt danach gibt er aber zu, dass er selbst in diese Sache verwickelt ist, weil eher der Reitknecht war, der damals im Auftrag seines Herrn, Wolf von Filnek, dessen Frau gerade gestorben war, das Mädchen an Nathan übergeben hat.
- Der Klosterbruder fragt dann direkt nach Recha und merkt an, dass es klug gewesen wäre, sie zwar aufzunehmen, aber im christlichen Glauben zu erziehen. Allerdings ergänzt er das direkt ganz im Sinne der Aufklärung selbstkritisch, dass der Gründer des Christentums ja selbst ein Jude gewesen sei.
- Nathan ist ganz gerührt und erzählt dem Klosterbruder jetzt seinen Teil der Geschichte, die Ermordung seiner Familie, seine Verzweiflung und dann die Bereitschaft (Aus Vernunft heraus), trotzdem eine Aufgabe von Gott anzunehmen, in dem Moment sei der Klosterbruder mit der kleinen Recha aufgetaucht und er habe die Aufgabe entsprechend angenommen.
- Der Klosterbruder ist ganz beeindruckt und erklärt Nathan zum Christen, dieser macht dann deutlich, dass er bereit sei, Recha abzugeben. Es müsste aber jemand sein, der der richtige ist.
- Daraufhin ergibt sich im Gespräch, dass die gestorbene Mutter von Recha eine Staufin gewesen ist, deren Bruder ein Tempelherr war. und zwar Konrad von Staufen, also der, den der Tempelherr für seinen Vater hält.
- In dem Moment fällt dem Klosterbruder ein, dass er vom dem toten Tempelherrn ein Buch hat, in dem seine Familiennamen stehen. Das will er jetzt schnell holen.
- Nathan ahnt die Zusammenhänge und hofft, dass er jetzt doch Recha behalten könnte, andererseits fragt er sich, wer ihn beim Patriarchen verraten hat. Dadurch wird deutlich, dass im Hintergrund ja noch eine Gefahr droht.
Auswertung der Szene:
Die Szene zeigt:
- Am Anfang oder am Ende deutlich, dass Nathan sich noch Hoffnungen macht, doch mit Recha in Verbindung zu bleiben.
- Den Ausgangspunkt der Beziehung zwischen Recha und Nathan, die durch dessen grausame Erfahrung der Ermordung seiner Familie bestimmt ist, und seine anschließende Bereitschaft, trotzdem ein Christenmädchen aufzuziehen.
- die immer größere Annäherung an das Geheimnis um Recha
- am Ende aber auch die weiter bestehende Bedrohung Nathans durch den Patriarchen und die Frage nach dem Urheber des Verrats, was potentiell einen Konflikt zwischen dem Tempel Herrn und Nathan mit sich bringt.
Schlüsselzitate:
- V 3025: Kloster Bruder
Und ist denn nicht das ganze Christentum
Aufs Judentum gebaut? Es hat mich oft
Geärgert, hat mir Tränen g’nug gekostet,
Wenn Christen gar so sehr vergessen konnten,
Dass unser Herr ja selbst ein Jude war. - V 3053: Nathan:
Nathan.
Doch nun kam die Vernunft allmählich wieder.
Sie sprach mit sanfter Stimm‘: „und doch ist Gott!
Doch war auch Gottes Ratschluss das! Wohlan!
Komm! übe, was du längst begriffen hast,
Was sicherlich zu üben schwerer nicht,
Als zu begreifen ist, wenn du nur willst.
Steh auf!“ – Ich stand! und rief zu Gott: ich will!
Willst du nur, daß ich will! – Indem stiegt Ihr
Vom Pferd, und überreichtet mir das Kind, - 3066: Klosterbruder:
Nathan! Nathan!
Ihr seid ein Christ! – Bei Gott, Ihr seid ein Christ!
Ein bessrer Christ war nie!Nathan. Wohl uns! Denn was
Mich Euch zum Christen macht, das macht Euch mir
Zum Juden! –
IV,8: Sittah löst bei Daja und Nathan Aktivitäten aus
Vorläufige Klärung des Inhalts, um festzulegen, welche Momente der „Vorgeschichte“ spielen eine Rolle
- In der Szene geht es um Dajas Information, dass Sittah nach Recha verlangt hat,
- dann entsprechende Patriarchen-Sorge von Nathan
- und Dajas Entschluss, Recha ihr Geheimnis zu verraten
- Folgenden Momente aus der Vorgeschichte spielen eine Rolle:
- Sitthas Idee und Saladins Erlaubnis, Recha zu sich zu holen, um sie kennen zu lernen
- Dahinter steht die Offenbarung von Nathans Geheimnis gegenüber dem Patriarchen und Saladin (vermittelt über den Tempelherrn)
- Der Patriarch will Verurteilung, was Nathan fürchtet
- Saladin will Vermittlung, was Nathan aber nicht weiß
- Dann Dajas Leiden an ihrer Kenntnis des Geheimnisses um Recha, das sie jetzt endgültig auch bei ihr unterbringen will
Dramatischer Verlauf der Szene:
- Aufgeregtheit Dajas
- Sorgen Nathans wegen des Patriarchen und
- Kritische Nachfrage nach Darius Rolle
- Gewisse Entspannung bei Nathan, als er erfährt, dass die Aktion von Sittah ausgeht
- Dajas Sorge, Recha sollte mit einem Muslim verheiratet werden
- Daraus leitet sich die Notwendigkeit ab, Recha jetzt schnell über ihre christlich Herkunft zu informieren, sie will nur einen günstigen Zeitpunkt ab passen
Die Szene zeigt:
- Nathans Sorge wegen des Patriarchen
- Und kritische Nachfrage bei Daja
- Dajas nach wie vor vorhandenes Fürsorgeengagement gegenüber Recha, jetzt Angst vor ihrer Verheiratung mit einem Muslim,
- deshalb Entscheidung, Recha die Wahrheit über ihre christlich Herkunft zu sagen
- Damit hätten dann die Informationen über Nathans Geheimnis auch noch den letzten erreicht
- Nathan selbst bleibt auch hier verschlossen, denn er hat ja gerade wichtige Informationen über seine Situation im Hinblick auf Recha bekommen und zusätzlich noch eine Chance, die Wahrheit über die Herkunft des Tempel Herrn zu erfahren
Weitere Infos, Tipps und Materialien
Wer sich jetzt über die anderen Akte des Dramas oder einzelne Szenen informieren will, bekommt hier die entsprechenden Hinweise einschließlich der Seiten.
Themenseite: „Nathan “
https://textaussage.de/nathan-der-weise-infos-materialien
Zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos