Max Frisch, „Homo Faber“ – Überblick über den Inhalt – mit Schlüssel-Zitaten (Mat2737)

Max Frisch, „Homo Faber“ – Inhalt und Zitate


  • Der Roman „Homo Faber“ von Max Frisch stammt aus 50er Jahren und ist natürlich nicht mehr in allen Facetten aktuell. Das gilt aber auch für andere große Werke der Weltliteratur – und dieser Roman gehört auf jeden Fall dazu.
  • Auf jeden Fall lohnt es sich, den Erlebnissen, Erfahrungen und Gedanken dieses Walter Faber zu folgen und sich damit auseinanderzusetzen.
  • Das Folgende haben wir hier erst einfach mal aus einer Vorlage reinkopiert, um möglichst schnell eine Hilfestellung zu liefern. Dabei hat es aber in einzelnen Fällen Übertragungsprobleme gegeben, etwa ein „ü“ für ein „ä“ – wir bitten das zu entschuldigen.
  • Die Seitenangaben beziehen sich zum Teil auf die suhrkamp-taschenbuch-Ausgabe (Standardfall), zum Teil auf die E-Book-Ausgabe (jeweils ausgewiesen) Letztere Variante nutzen wir immer, wenn wir schnell eine Stelle finden wollen. Wir bitten um Verständnis, dass wir hier nur allgemein auf die Umrechnungstabelle verweisen.
  • Eine Umrechnungstabelle für unsere E-Book-Seiten in Seiten der Suhrkam-Taschenbuch-Ausgabe ist hier zu finden:
  • https://schnell-durchblicken.de/umrechnung-tabelle-homo-faber-verschiedene-ausgaben

1. Station (7-160): Aufzeichnungen in Caracas

Vom Start in New York bis zur Landung in der Wüste

  • 007-021: Vom Start in New York bis zur Notlandung in der Wüste
  • 007: Start in New York; Spannung zwischen „wie üblich“ und „noch nie erlebt“; nervös, todmüde, froh, allein zu sein: ein junger Deutscher geht Faber auf die Nerven
  • 010: Rasur, fühlt sich freier; Zwischenlandung in Houston, sieht im Spiegel aus wie eine Leiche, Ohmachtsanfall; will aussteigen, versteckt sich, wird von der Stewardeß entdeckt, fühlt sich wie vor „Gericht“ (14)
  • 014: Der Düsseldorfer auf dem Weg zur Plantage
  • 015: Romane, Träume, Prof. O
  • 016: Ausfall eines Motors; jetzt geht Faber dem Düsseldorfer auf die Nerven;
  • 019 Ausfall des zweiten Motors
  • 020: Notlandung in der Wüste

022-033 : Aufenthalt in der Wüste

  • 022  Reflexion über Fügung und Schicksal
  • 023  Kontaktaufnahme zum Düsseldorfer; Schach; Zufall: es ist der Bruder von Fabers Freund Joachim
  • 24   Reflexion II: ad „Erlebnis“
    „Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind.“ (24)
    „Wozu weibisch werden?“ (24)
    „Ich kann mir keinen Unsinn einbilden, nur um etwas zu erleben.“ (25)
  • 025  Düsseldorfer Herbert = Bruder von Joachim Hencke, einem ehemaligen Freund Fabers, seit 20 Jahren nicht gesehen
  • 027   Das Problem des Rasierens, Vergleich mit Pflanze
  • 028   Hanna kommt ebenfalls zufüllig ins Gesprüch
  • 029   erster Hubschrauber = Rettung = Briefschreibemöglichkeit, führt zu Brief an Ivy
  • 030   Ivy wird vorgestellt
  • 031   Sehnsucht nach Rasieren (elektr. Strom)
  • 032   Faber erkundigt sich nach Hanna
  • 033   Erklärung ad Hanna und ausgebliebene Heirat

Umweg: Mit Herbert zu Joachims Plantage -> Warten in Palenque

  • 033-045 : Umweg: Mit Herbert zu Joachims Plantage: Warten – Wagen
  • 033   seltsame Spontaneität: plötzlicher Entschluß = gegen sonstige Gewohnheit
  • 034   Natur-Tod-Zopilote
  • 035   will verschwinden, schafft es nicht
  • 035   Hannas Scheidung
  • 036   Hannas Tochter
  • 036   Eintreffen in Palenque = längerer Aufenthalt, da versprochener Jeep nicht da
  • 038   Indios = „weibisches Volk“
  • 038   Duschen = von großer Bedeutung
    Zitat: „Ich duschte mich von morgens bis abends, ich hasse Schweiß, weil man sich wie ein Kranker vorkommt.“ (38)

Der amerikanische Ruinenfreund und die Weiterfahrt

  • 039   Warten in Palenque: Der amerikanische Ruinen-Freund:
    Zitat: „Manchmal ging er mir auf die Nerven wie alle Künstler, die sich für höhere und tiefere Wesen halten, bloß weil sie nicht wissen, was Elektrizitüt ist.“
  • 041   Rasieren
  • 042   treffen zufällig den Amerikaner bei der Arbeit:
    Zitat: „man könne … nicht fotografieren, sonst wären sie sofort tot.“ (42)
    „Brunst oder Todesangst…“
    Magen, raucht zuviel
  • 043   Zitat: „Menschen sind komisch!
    Zitat: „Ich verstand mich selbst nicht.“
  • 044   Die Mayas: Begeisterung des Amerikaners für ihre Techniklosigkeit, Faber sieht darin den Grund für Untergang
  • 044   „Wunder“: können mit dem Amerikaner weiterfahren
  • 045   technische Vorbereitungen für Abfahrt – gleichzeitig Fest der Indios

045-048 : Rückblick Hanna I

45   Hanna studiert Kunstgeschichte, „ferne“; Karriereproblem mit Halbjüdin

46   Hannas Erlebnis bei der Fremdenpolizei, Fabers grundsützlicher Entschluß, sie gegebenenfalls (!) zu heiraten

47   Gegensatz zwischen Hanna und Faber: „Schwürmerin und Kunstfee“ gegen „Homo Faber“; Gegensatz zwischen einem Hang zum Kommunistischen und Mystischen und: Zitat: „Ich bin nun einmal der Typ, der mit beiden Füßen auf der Erde steht.“ (47)

47   Karriere-Angebot in Bagdad contra Kind „übertölpelt“

  • 48   seltsames Gesprüch über Abtreibung; Joachim als angehender Arzt involviert; Hanna macht plötzlich Schluß, verletzt:
    Zitat: „Ich hatte gesagt: Dein Kind, statt zu sagen: Unser Kind. Das war es, was mir Hanna nicht verzeihen konnte.“

Weiterfahrt zur Plantage, Ankunft dort, Selbstmord Joachims Herbert will bleiben

049-056 : Fahrt zur Plantage: Selbstmord Joachims

50   Marcels kulturpessimistische Philosophie

51   „Überhaupt diese Fortpflanzerei überall, es stinkt nach Fruchtbarkeit, nach blühender Verwesung.“
„Wo man hinspuckt, keimt es!“

53   toter Esel

55   Selbstmord Joachims:
„Wir fotografierten und bestatteten ihn.“

  • 55   Herbert will bleiben (???)

056-057 : Rückblick Hanna II

56   Geplatzte Hochzeit mit Hanna (1936)
„Es wimmelte von Hochzeiten, wie üblich …“

  • 57   „Es war Hanna, die nicht heiraten wollte…“

057-068 : New York: Trennung von Ivy – Buchung Schiffspassage nach Europa

57   Rückblick auf Aufenthalt in Venezuela (nur zwei Tage), nach der Notlandung und dem Umweg zu Joachim:
Zeitangabe: „heute vor zehn Wochen“
20.4.1957 (vgl. S. 16, wo 1957 genannt wird): Abflug von Caracas, einen Tag spüter in New York

  • 57   21.4.: New York Ankunft: wird von Ivy „gestellt“ – eine Woche Zeit bis Abflug nach Paris

THESE:
Verhältnis Faber – Ivy
**********************

58   Konflikt mit Ivy, die Faber weiterhin haben will

59   „Plötzlich hatte ich genug -„: Idee einer Schiffsreise nach Europa – als Flucht vor Ivy

60   Faber will es Ivy leichter machen und tüuscht Flugangst vor

61   Ivy geht phantasievoll-ernsthaft darauf ein

62   Ivys Rache = Sexualitüt

63   „Bedürfnis, mich zu rasieren“ – Rasierapparat kaputt:
ZITAT: „Jeder Apparat kann versagen; es macht mich nur nervös, solange ich nicht weiß, warum.“

63   „purer Zufall“: defekter Apparat führt dazu, daß sie den entscheidenden Telefonanruf noch bekommen, der Fabers Schiffsplatz sichert (auf dem Schiff, auf dem er dann Sabeth trifft) (Vor-Hinweis!!!)

******
THESE:
Zufall
vgl. auch S. 73
**********************

64   Faber freut sich riesig auf die Schiffsreise – wie auf ein neues Leben, lüßt Ivy möglichst lange warten
„ich freute mich aufs Leben wie ein Jüngling, wie schon lange nicht mehr“ (vgl. spüter in Paris: „hutlos wie ein Jüngling“ (101)

64   64/65: Charakterisierung Ivys: „ein herzensguter Kerl, wenn sie nicht geschlechtlich wurde“ (n.b. die Formulierung!!!)

65   vergeblicher Abschiedsversuch – mündet in zweite Verführung Ivys – interessant ist Ivys Methode, sie verweigert jetzt nümlich dem Faber jede Zürtlichkeit, damit Umkehrung der früheren Situation (vgl. auch Situation am Anfang, wo zunüchst Faber sich vom Düsseldorfer genervt fühlt und er schließlich diesen nervt)

66   Faber lüdt schließlich einen Freund mit Zufallsgesellschaft ein, ziemlicher Frust angesichts der besoffenen Münnergesellschaft

67   Ivy hilft Faber bei den letzten Vorbereitungen

  • 68   endgültiger Abschied: „Ein lieber Kerl, dachte ich, obschon ich Ivy nie verstanden habe…“; Faber filmt den Abschied

068-069 : Rückblick: Rückfahrt von der Plantage

68   Rückblick auf Joachims Beerdigung: Reue, weil nicht verbrannt!
Wichtige Reflexionen:
1. „Feuer ist eine saubere Sache…“
2. „Erde ist Schlamm … Verwesung voller Keime…“
Erde wird mit Sexualitüt und Tod gleichgesetzt
(„Monatsblut“, „Spermatozoen“)
„grauenhaft“

69   Rückblick auf Rückfahrt von Plantage nach Joachims Tod: auch hier wieder Erfahrung des Dschungels:
„Sonne schleimig wie je … schmierig wie Neugeborene“
entscheidende Žußerung von Marcel, dem Hobby-Archüologen:
ZITAT: „Tu sais que la mort est femme! … et que la terre est femme!“
Tod und Erde werden hier mit dem Weiblichen, der Frau verbunden!

  • ******
    THESE:
    Erde = Verwesung = Sexualität = Frau

069-099 : Überfahrt und Kennenlernen Sabeths

69   sieht erstmals Sabeth (beim Anstehen auf Tischkarten)

70   Gemeinsames Warten mit Sabeth – Pferdeschwanz füllt auf

70   Zimmergenosse = Landwirt aus Israel

70/71 Faber rasiert sich, plötzlich funktioniert der Apparat wieder (Zufall?)

71   Der erste Nachmittag, S.72: „überstanden“

072  Reflexion über seinen „Bericht“ (Gegenwart des Ich-Erzühlers)
deutlich wird die Funktion des Berichts: er muß damit fertigwerden: wieder Fügung und Zufall

73   erstes Tischtennis-Spiel mit Sabeth, Faber stellt ihr nicht nach, betont es aber sehr hüufig
Anm: „so jung“ – Problem des Altersunterschiedes wird ansatzweise angesprochen

74   Sabeth geht auf Faber zu, bringt ihn zum Sprechen, zunüchst über Technik: Sabeth zeigt sich sehr intelligent; Faber nennt sie „Sabeth“, obwohl sie eigentlich Elisabeth heißt

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THESE:
Verhältnis Faber – Sabeth
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75   Faber preist gegenüber Sabeth die Maschinen, besonders Computer
ZITAT: „… die Maschine erlebt nichts, sie hat keine Angst und keine Hoffnung, die nur stören, keine Wünsche in bezug auf das Ergebnis, sie arbeitet nach der reinen Logik der Wahrscheinlichkeit … Der Roboter erkennt genauer als der Mensch, er weiß mehr von der Zukunft als wir, denn er errechnet sie, er spekuliert nicht und trüumt nicht, sondern wird von seinen eigenen Ergebnissen gesteuert (feed back) und kann sich nicht irren; der Roboter braucht keine Ahnungen -“

75   „Sabeth fand mich komisch.“ Anm: Früher hat Faber festgestellt: „Menschen sind komisch.“ (43)
„So eine Schiffsreise ist ein komischer Zustand.“ (75)

******
THESE:
Was bedeutet eigentlich „komisch“?
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76   Reise allgemein; „… setzt Sabeth sich an unsern Tisch, was mich aufrichtig freut …“
„wie jung sie ist.“

77   Eifersucht Fabers gegenüber dem Baptisten

77   Fabers Theorie über das Verhültnis von Kunst und Technik:
Skulpturen = für Faber „Vorfahren des Roboters“
„Die Primitiven versuchten den Tod zu annullieren, indem sie den Menschenleib abbilden – wir, indem wir den Menschenleib ersetzen. Technik statt Mystik!“ Anm: Deutlich wird, wie intensiv Faber sich mit dem Tod beschüftigt, auseinandersetzt, sich meint, gegen ihn wehren zu müssen und zu können: mit Technik, Sauberkeit, Münnergesellschaft usw.

78:  Rettung durch Mr. Lewin, der dazukommt und ein Vierergesprüch ermöglicht: Baptist und Sabeth über van Gogh; Lewin und Faber über Dieselmotoren

78   Sabeth kommt auf Faber zu, üußert Wunsch nach Besichtigung des Maschinenraums
leiht ihm ihren Decksessel

78   Faber reflektiert über Sabeths Žhnlichkeit mit Hanna: Problem, er hat ihren Namen gesehen: „Miss E. Piper“ – aber er kommt nicht auf Zusammenhang mit Hanna

79   Faber sucht „müßiggüngerisch“ nach Hanna: „Spintisiererei um Hanna“

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THESE:
Sprache, u.a. Kurze Satzfragmente, S. 79
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80/81 Reflexion Fabers über Phünomen der Žhnlichkeit
Abwehr: „ich bin ja nicht krankhaft … ich bin nicht pervers!“ (81)

81   Konkurrenz/Eifesucht in bezug auf Sabeths „Freund“, als Sabeth seekrank in der Kabine liegt, fast eine Art Zweikampf

82   Gesprüch mit Sabeths „Freund“, der nicht nur Künstler, sondern als Schweizer auch Geschüftsman ist
dabei Generationenproblem
Distanz zu „diesen jungen Leuten“

82/83 Zusammenfassung des damaligen Informationsstandes in bezug auf Sabeth
„Ein Semester in Yale, scholarship, jetzt auf der Heimreise zur Mama, die in Athen lebt, Herr Piper hingegen in Ostdeutschland, weil immer noch vom Kommunismus überzeugt“ – Sabeths Zukunftsplüne: Autostop nach Rom – Indien, China

83   Reflexionen über Sabeths und sein Alter
u.a. wieder: „das war ebenfalls komisch“
Faber ist inzwischen so weit: „Ich verbot ihr, Stewardeß zu werden.“ (onkelhaft? vüterlich?)
Zu Sabeth spricht er über Joachims Tod – was er Ivy verweigerte

84/85 intensive Erinnerung an Joachims Tod
Anm: „Hütte ich damals den Namen genannt … “ (85)

85/86 Filmen führt zu Streit mit Sabeth – Distanz und Krise in ihrer noch jungen Beziehung
„Was mir eigentlich einfalle? … Was wollen Sie überhaupt von mir? … Was bildete das Müdchen sich ein? … Ich war ihr nicht sympathisch … Ich schrieb sie ab.“

86   Faber will Sabeth schon abschreiben
ist dann doch mit ihr im Maschinenraum
Anm: Hier seltsame Erzühltechnik der bruchstückhaften Assoziation, šbergünge fehlen zum Teil, vgl. auch S.88, wo er zunüchst allein in seinem Zimmer und dann plötzlich doch auf dem Ball ist.

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THESE:
Erzühltechnik, s.o.
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86/87 Veründerung bei Faber, plötzlich stören ihn „Münner-Grimassen“
faßt Sabeth dann doch an der Leiter an, um nicht „senil“ zu sein

87   Ganz unten im Schiff: Sabeth zeigt sich phantasievoll
„ihre kindliche Fantasie schon draußen bei den Fischen“

88   Ende der Reise droht, Faber wird sentimental, wenn er daran denkt, daß er Sabeth nicht wiedersehen wird: ganz überraschend:
„Es war mein erster Heiratsantrag“
Gleichzeitig feiert er seinen 50. Geburtstag (29.04.), der aber etwas enttüuschend verlüuft.

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THESE:
Sentimentalitüt
lehnt Faber wie alle Gefühle ab
(88/89)
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89   „Es war ein komischer Abend“ (Vergleiche der Fetenatmosphüre mit dem Dschungel), Sabeth sucht Faber draußen auf:

90   Spütabends mit Sabeth auf Deck:
Faber üußert zwei Wünsche:
1. Sabeth soll nicht Stewardeß werden
2. sie soll nicht per Autostop fahren

89/90 Faber und seine frauenlosen Reisen
„Ich lebe, wie jeder wirkliche Mann in meiner Arbeit.“ (90)
„Gefühle am Morgen, das ertrügt kein Mann.“ (91)

91   „Ivy heißt Efeu, und so heißen für mich eigentliche alle Frauen. Ich will allein sein!

91   Sabeth findet Faber „zynisch“, dieser sich lediglich „sachlich“
„Ich kann nicht die ganze Zeit Gefühle haben.“ (91)

92   Fabers Reflexionen:
Preis des Alleinseins:
„Menschen sind eine Anstrengung für mich, auch Münner.“
„Gefühle … sind Ermüdungserscheinungen, nichts weiter, jedenfalls bei mir. Man macht schlapp!“
Beschreibt seine einsamen Abende.

93   Sabeths Vorschlag: „Sie sollten heiraten, Mister Faber!“
Fabers Anmerkungen zur „Paarung“ von Mann und Frau: „Es ist absurd.“

94   Rückblick auf „Paarung“ mit Ivy – absurd: „und küsse aus Versehen meinen eigenen Ellbogen.“
fragt sich, ob es mit Hanna damals auch absurd gewesen sei!
Sabeth kommt auf Faber zu, lüßt sogar ihren Freund sausen.

95   Faber macht Sabeth ein spielerisches Heiratsangebot: „Mein Leben lag in ihrer Hand.“
„Sie war mir fremder als je ein Müdchen.“

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THESE:
Erzühltechnik:
indirekte, elliptische Darstellung
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  • 95/96 Abschied von dem „fremden Müdchen“: „wie sie einfach im Gedrünge unterging … Wir hatten Abschied genommen.“

Faber in Paris – Rückkehr zu Sabeth und Plan einer gemeinsamen Fahrt

96-99 Williams, sein Vorgesetzter in Paris = merkwürdig, macht ihm ein Holiday-Angebot
Faber ziemlich verstimmt, allein im Restaurant, Kellner-Miko
von Spiegeln irritiert (98)
Reflexionen über das Altern
geht nicht zum Arzt, „Ich fühlte mich vollkommen normal.“
geht in den Louvre, um Sabeth zu treffen, vergeblich

99/100     erste Frau = lungenkranke Lehrersgattin

Rückerinnerung an „erste Erfahrung mit einer Frau“ = Lehrersgattin, lungenkrank, bald tot, auch absurd:
„Nur mit Hanna ist es nie absurd gewesen.“ (100)

100ff trifft Sabeth in Paris wieder

Sabeth bankrott, geht Kaffee trinken, beinahe überfahren

„Arm in Arm gerettet…“ (100)
„hutlos wie ein Jüngling“ (101)
rettende Idee mit der Oper, Sabeth soll Karten besorgen
„Zur Konferenz kam ich verspütet.“ (102)
obwohl er genau das vermeiden wollte (101)

102-104    Professor O (oder Null?)

sein grüßliches Lachen, weicht einer Einladung aus
O steht für Alter und Tod
Kontrast zu Sabeth-Jugendlichkeit
Anm: O’s Theorie über das überflüssig gewordene Reisen.
„Die Konferenz ging mich nichts an.“ -> ermöglicht diese Reflexionen.

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THESE:
Funktion von Prof. O
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104  Faber nimmt Urlaub, bekommt Wagen von Williams

104-105    Warten auf Sabeth

obwohl sie schon da ist, Faber hat plötzlich Zeit!
„Ich war glücklich…“ (104)
„… ich konnte nie glücklicher sein als jetzt.“ (105)

105-107    Reflexionen über Abtreibung

Reflexionen über Schwangerschaftsunterbrechung, wie stichwortartige Mitschrift eines (UNESCO-?) Vortrags (vgl. 107: „Was wir ablehnen…“)
erinnert in der Protokollart an einige Hitler-Reden, die auch in ühnlichem Stil überliefert worden sind.

  • ******
    THESE:
    Abtreibungssarkasmus

107-125 : Italienreise mit Sabeth – bis Avignon

107  „Unsere Reise durch Italien“ – Sabeths Kunstbedürfnis

108-110:   Zum Verhültnis Faber – Sabeth – Generationenproblem
„Was mich interessierte: Straßenbau…“ (108)
„eifersüchtig“ (108)
„Ich dachte an Heirat wie noch nie -“ (108)

110  Fabers erste Kunsterlebnisse – gem. Kunsterlebnis

112  Gesprüch über Sabeths Mutter

113-118:   Siesta an der Via Appia – Störung durch Amerikaner
wieder Gesprüch um Mutter

118  Walters Reflexion über neue Erkenntnis

119  Problem der Trennung – nur für Walter Faber, nicht für Sabeth
„Ihrerseits kein Gedanke an Heirat!“ (119)
Gesprüch über Sabeths frühere Münner (120)
Gesprüch über Sabeths Vater (121)
121: Fabers Berechnungen
122/123: harte Nacht
123/124: Frage nach Schuld

  • 124  die überraschende Nacht in Avignon – erste Liebesbegegnung; erstmals hat er den Eindruck, daß Sabeth in ihn verliebt ist, sie kommt in sein Zimmer

130-150 : Gespräch mit Hanna, Fahrt zu ihrer Wohnung u Abend mit ihr

130: Gespräch über medizinische Situation: Beruhigung

131/2: Distanz zwischen Hanna und Faber

ZIT: „und fand Hanna (…) sehr sonderbar – sie ließ mich, als wollte ich ihr die Tochter stehlen, nicht eine Minute lang im Krankenzimmer“

133: Hanna als Gelehrte, „fortschrittlich“ geworden

134: „Hanna brauchte mich nicht… Sie lebte seit Jahren von ihrer Arbeit.“

135: Gespräch über ihre ausgebliebene Heirat, Hanna meint, es wäre ein „Unglück“ gewesen, wenn sie geheiratet hätten.

135: „Hanna hält nichts von Statistik.“

135/6: In der Badewanne: Alter Faber wird wieder deutlich:

ZIT: „Ich war erschöpft von diesem Tag, daher meine Entschlußlosigkeit, was sonst nicht meine Art ist, und daher die Spintisiererei (…)“

Vgl. Fabers Meinung: Gefühle = nur „Ermüdungserscheinungen“ (S. 92)

136: kurzer Rückblick, wollte Hanna eigentlich nicht wiedersehen

Fabers Situation: wünscht sich, „Nie gewesen sein!“, will seinen „alten Körper“ nicht sehen

136: Hannas intelligente Antwort auf Fabers Statistik:

„Wenn ich hundert Töchter hätte…“

137: Hanna wie eine Henne (klammert beim Telefonieren mit Sabeth Faber völlig aus!) (Fabers Hennen-Vorwurf kommt aber schon vorher!)

138: „Sie ist mein Kind, nicht dein Kind.“
Der Frage, ob Joachim Sabeths Vater ist, weicht Hanna aber aus! (Also nicht nur Faber weicht einer Frage aus – was er „mit dem Kind“ gehabt hat!)

139: Hannas Resignation: angeblich Leben verpfuscht
„Ich kleistere die Vergangenheit zusammen“

140: Hanna und die Münner: Münner wollen Frauen als Geheimnis, Frauen dürfen nicht verstanden werden wollen!

140: Hannas feministische Ansichten, sogar Theologie

141: Hannas Blick peinigt Faber, fühlt sich als „Monstrum“

große Distanz zwischen beiden

142: Hanna und das Mystische

143: Hanna will keine Erinnerungen hören

ihre Geschichte (Emigration usw.)

144: Hannas „Lust an Worten“ (vgl. spüter Sabeths Spiel)

145: Hannas Lüge: „Walter, du bist nicht ihr Vater.“

(im übertragenen Sinne?)

145: Veränderung in Richtung auf Vertrautheit zwischen beiden

146: „Hanna ist vertrauter.“

146: Faber erzühlt die halbe Wahrheit über Joachim

147: Hanna lügt erneut wegen Vaterschaft

147: Faber erzühlt die Wahrheit, was mit Sabeth gewesen ist!: Hanna „war nicht böse, schien mir.“

148: Faber allein in Sabeths Zimmer

149: Hannas Schluchzen offenbart ihre Lüge

  • 150: Hanna will allein sein.

II. Station: S. 161-203

161-164      New York

161-164    01.Juni: Nach dem Unfall in Griechenland: Party in New York

Deutlich wird Distanz zum alten Wohnort und zu seiner alten Existenz
Symbolszene: 163/164: ruft seine eigene Wohnung an, bekennt sich nicht zu seiner Identitüt

164-165    Aktuelle Gedanken in bezug auf die bevorstehende Operation und Hanna:
„Meine Operation wird mich von sümtlichen Beschwerden für immer erlösen…“ (doppeldeutig) (164)
„Ich werde Hanna heiraten.“ (165)

165ff Wiederholung – Mittelamerika (Besuch bei Herbert)

165-169    02.Juni, also einen Tag nach New York: Flug nach Caracas; sucht Herbert auf der Plantage auf; bringt Jeep in Ordnung (167)
Phünomen der Wiederholung
„nochmal nach Campeche“
„Nochmals die Bahnfahrt“ (165)
wünscht sich, die Zwischenzeit würe nicht gewesen!
versteht Herbert überhaupt nicht: „Herbert wie ein Indio“ (168)

169ff Aktuelle Lage

169-170    Aktuelles: Hanna ad Technik und Homo Faber
im Prinzip erweiterte Neuauflage des alten Gegensatzes, wie ihn Faber beschreibt.

170  20.Juni: Montage der Turbinen in Caracas ohne ihn (krank)
Erläuterung der Schreibsituation bis S.160:
Faber hat den Bericht im Krankenhaus von Caracas geschrieben, weil er telegraphisch keinen Kontakt zu Hanna bekam und aus seinen Briefen nichts wurde (Warum?)

  • 170-172    Aktuelles: Walters Lage vor der Operation
    Einsicht in die „Verwitterung des Menschen“

172-182 : 09.-13.Juli in Kuba: „Mein Entschluss, anders zu leben“

172  Fülle des Lebens

173  „Mein Entschluß, anders zu leben“
(wiederholt auf S. 175)
„lauter wunderbare Menschen“

174  „Meine Lust, jetzt und hier zu sein.“

175  „meine kindliche Freude daran, meine Wollust – ich singe“ (vgl. Sabeth, S. 152)
Liebe zum Schuhputzer, keine Bedenken mehr, ihn zu berühren
„Ich liebe ihn.“

176  positive Sicht des Animalischen:
„wie Tier-Augen. šberhaupt ihr Fleisch.“

176  Kritik der Amerikaner
„Ihr Vakuum zwischen den Lenden.“
„Wenn man nochmals leben könnte … Ich weine.“

177  Noch einmal Kritik an Amerikanern
„obszöne Jugendlichkeit“
zeichnet eine Frau in den Sand: „Wildlingin“
„Lauter schöne Menschen, ich bewundere sie wie fremde Tiere“

178  „Meine Wollust, zu schauen“
„Meine Begierde -“

178  Die Taxi-Geschichte: „Blamage“ = Impotenz
„meinen Körper, der mich verlüßt“

178  „Mein Hirngespinst: Magenkrebs.
Sonst glücklich -“

179  Kontakt zu Juana, Betonung ihrer „Unbefangenheit“
Anm: „Ihr Lebensziel: New York“ (Also Gegenbewegung von der Natur hinein in die Kunstwelt)

180/181    „Meine letzte Nacht in Habana.“
glücklich – „Ich preise das Leben!“ (181)

181  Samstag, 13.7.: Weiterflug – Abschied von Habana#

  • 182  „ich filme nichts mehr … Hanna hat recht“

182-185      Hannas Vergangenheit – Armin

182  Wandel bei Hanna, in weiß

183  Hannas Vergangenheit, von dem Bruder auf den Rücken geworfen, Schwur, „nie einen Mann zu lieben“

184  Beschluß, „gescheiter zu sein“
Müdchenklub, um Jehova abzuschaffen
Armin, der Greis im Englischen Garten
„Armin war vollkommen blind, aber er konnte sich alles vorstellen, wenn man es ihm sagte.“

  • 185  Armins angebliche „Vergewaltigung“

185-192      Düsseldorf – die Filmspulen – Trauer

185  15.Juli: Düsseldorf: Faber auf Info-Tour bei Joachims Gesellschaft in Düsseldorf

186  Filmvorführung

187  Alles muß gesehen werden, da vertauscht

188  Sabeth-Film

189  Trauer

190  Quülende ‚Wiederbelebung‘

191  „ich bin einfach gegangen.
Nur die Filme ließ ich zurück.“

  • 192  Trauerintensitüt

Gegenwart kurz vor dem Ende

192-193    Gegenwart: versteht Hanna nicht

193-198    Rückkehr nach Athen

193  16.07.: Von Düsseldorf nach Zürich

193/194    Treffen mit Prof. O: „Er sah grauenhaft aus…“

194  „Mein letzter Flug!
Wieder eine Super-Constellation.“
(Anm: Ringschluß)

195  neue Sicht der Dinge, des Lebens und der Natur

196  Sehen wie Sabeth

196  Will nur noch zu Hanna.

197  kündigt bei Williams
„Ich war gespannt, als fliege ich zum ersten Mal in meinem Leben“
„Hanna in Schwarz“ (Anm: Ist ja Rückblick, inzwischen ist sie in Weiß!)

198  Situation vor der Operation: „Ich hünge an diesem Leben wie noch nie …“

„Hanna ist mein Freund, und ich bin nicht allein.“

199  will alles vernichten lassen: „Es stimmt nichts.“
„Auf der Welt sein: im Licht sein.“

199  Rückblick auf Hannas Leben in der Zwischenzeit (wo von ihr keine Nachricht nach Caracas kam):
hat Beruf aufgegeben: „Sie hielt es in Athen einfach nicht mehr aus“

200  Hannas Rückkehr nach Athen

200ff Gespräch mit Hanna, ihre offene Darstellung ihrer Situation und ihrer Beziehung zu Faber

202  „Ob ich ihr verzeihen könne“ (n.b.)

203  Gemeinsamkeit: „Wir beide werden hier bleiben, denke ich“

203  Schluß der Aufzeichnungen: „Sie kommen.“