Zu diesem Gedicht
- Das Gedicht thematisiert Einsamkeit, Alter und den Verlust von Vitalität, also Lebenskraft.
- Die Metaphern verdeutlichen den körperlichen und geistigen Verfall der alten Frau sowie ihre Entfremdung von der Außenwelt.
- Am deutlichsten wohl der Begriff der „Verzwergung“, also des Immer-kleiner-Werdens.
Gefunden haben wir es hier .
Übersicht über schwierige Stellen mit Erklärungen
Wir haben uns das Gedicht mal angeschaut und auf schwierige Stellen geachtet.
Die sind hier nun aufgeführt – mit Erklärungen.
- Zeile 3: „hinaus in eine Welt zu winken“
- Problem: Metaphorische Formulierung, die für Schüler unklar sein könnte.
- Erklärung: Die alte Frau ist zu träge, um sich wirklich nach außen mitzuteilen oder Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen. Das Winken symbolisiert den Wunsch nach Kontakt, den sie aber nicht mehr aktiv verfolgt.
- Bedeutung: Verdeutlicht ihre Isolation und Passivität.
- Zeile 4: „die sie nicht mehr betritt“
- Problem: Unklare Metapher für das Verlassen der Welt.
- Erklärung: Sie verlässt ihr Haus nicht mehr, sie ist isoliert.
- Bedeutung: Verstärkt das Bild der Vereinsamung.
- Zeile 5: „Das Draußen ist ein Fernsehbild.“
- Problem: Bildhafte Sprache, könnte als wörtlich missverstanden werden.
- Erklärung: Sie nimmt die Außenwelt nur noch passiv durch den Fernseher wahr, ohne selbst Teil davon zu sein.
- Bedeutung: Symbol für ihre Entfremdung von der realen Welt.
- Zeile 6-7: „Wie es mir glückt, von dort ihr Zimmer zu betreten, bleibt ihr ein Rätsel“
- Problem: Komplexe Satzstruktur und Perspektivwechsel.
- Erklärung: Das lyrische Ich beschreibt, dass die Frau sich wundert, warum und wie jemand sie noch besucht.
- Bedeutung: Zeigt die Distanz, die zwischen der alten Frau und der Außenwelt entstanden ist.
- Zeile 13-16: „Und hinter ihrem Schatten klafft die Wohnung, die zu große Schale einer Muschel, vergraben in dem Zeitschlick, der nicht mehr zur Stadt gehört.“
- Problem: Starke Metaphorik (Schale einer Muschel, Zeitschlick).
- Erklärung: Die Muschelschale steht für die leere, verlassene Wohnung. Der „Zeitschlick“ verweist auf Vergänglichkeit und die Entfernung von der aktiven Gesellschaft.
- Bedeutung: Beschreibt die Isolation der Frau und wie ihr Zuhause nicht mehr zum lebendigen Stadtgeschehen gehört.
- Zeile 17-18: „Es begann damit, dass sie verzwergte Jahr um Jahr“
- Problem: Metaphorische Darstellung von körperlichem Verfall.
- Erklärung: Die Frau wurde mit der Zeit immer schwächer und kleiner.
- Bedeutung: Symbol für Alter und den körperlichen Abbau.
- Zeile 19-21: „Ihr mondäner Gang, ihr Blinzeln, als brenne ihr verrauchte Luft eines Kasinos in den Augen.“
- Problem: Bildhafte Beschreibung des früheren Lebensstils.
- Erklärung: Früher war sie elegant und weltgewandt („mondäner Gang“), aber jetzt scheint der Glanz vergangen.
- Bedeutung: Der Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart zeigt den Verfall und Verlust von Vitalität.
- Zeile 23-25: „Vielleicht, sagt sie und irgendwann und will nicht weg von ihrem Fenster, sie ist so dünn geworden, dass sie keinen Tag mehr spürt.“
- Problem: Bildhafte Beschreibung von Schwäche und Zeitlosigkeit.
- Erklärung: Ihre körperliche Schwäche ist so weit fortgeschritten, dass sie das Vergehen der Tage nicht mehr wahrnimmt.
- Bedeutung: Verdeutlicht den körperlichen und geistigen Rückzug aus dem Leben.
- Zeile 26-27: „Ach Mädchen, sagt sie, weißt, wir ham ja Zeit.“
- Problem: Umgangssprachliche Wendung in einem ernsten Kontext.
- Erklärung: Der Satz betont, dass für die Frau Zeit bedeutungslos geworden ist, weil ihr Alltag leer erscheint.
- Bedeutung: Verstärkt das Thema der Isolation und des Stillstands im Alter.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Gedichte: Wie interpretiert man sie schnell und sicher?
https://textaussage.de/themenseite-gedichte-interpretieren
— - Besonders hervorheben möchten wir hier:
https://textaussage.de/5-survival-tipps-zur-sicheren-interpretation-bsd-von-gedichten
— - Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos
—