Novalis , „Ich weiß nicht was“ (Mat7248)

Worum es hier geht:

Vorgestellt wird die Ballade „Ich weiß nicht was“ von Novalis.

Gefunden haben wir sie hier.

Novalis

Ich weiß nicht was

  1. Jüngst als Lisettchen im Fenster saß,
  2. Da kam Herr Filidor
  3. Und küßte sie,
  4. Umschlang ihr weiches, weißes Knie;
  5. Und sagt ihr was ins Ohr,
  6. Ich weiß nicht was.
    • In der ersten Strophe geht es um ein Mädchen namens Lisettchen,
    • das von einem Herrn Filidor geküsst wird
    • und behandelt wird wie eine Geliebte.
  7. Dann gingen beide fort, er und sie,
  8. Und lagerten sich hier,
  9. Im hohen Gras
  10. Und triebens frei in Scherz und Spaß;
  11. Er spielte viel mit ihr,
  12. Ich weiß nicht wie.
    • In der 2. Strophe suchen beide die freie Natur auf
    • und haben wahrscheinlich Sex miteinander.
    • Hervorgehoben wird doppeldeutig, dass der Mann mit dem Mädchen viel „spielte“.
  13. Zum Spiele hatt er viel Genie,
  14. Er triebs gar mancherlei,
  15. Bald so, bald so,
  16. Da wars das gute Mädel froh,
  17. Doch seufzte sie dabei,
  18. Ich weiß nicht wie?
    • In dieser Strophe wird hervorgehoben, wie gut der Mann in Fragen der Sexualität ist.
    • Beim Mädchen wird festgestellt, dass sie „froh“ sei, aber dabei auch seufzt.
    • Es bleibt offen, was dahintersteckt, vielleicht ist dem Mädchen auch etwas unwohl – oder aber es freut sich schon auf mehr, nämlich eine dauerhafte Beziehung mit dem Mann in einer Ehe.
  19. Das Ding behagt dem Herren baß
  20. Oft gings da capo an?
  21. Doch hieß es drauf,
  22. Nach manchem, manchem Mondenlauf,
  23. Er hab ihr was getan;
  24. Ich weiß nicht was.
    • Hier ist die Rede davon, dass dem Mann das „Ding“ gefällt. Das kann sich auf die Situation beziehen, aber auch auf das junge, unerfahrene „Ding“.
    • In Zeile 20 geht es darum, dass etwas aufhört und wieder anfängt.
    • Die Schlusszeilen machen dann deutlich, dass das Mädchen am Ende schwanger ist, wahrscheinlich verlassen von ihrem Liebhaber.

Das Besondere an diesem Gedicht ist das ständige Wortspiel, das Dinge nur andeutet bzw. sogar offenlässt.

Es soll wohl die Unerfahrenheit betonen, die das lyrische Ich vom Mädchen übernimmt.

Unsere Frage an die Künstliche Intelligenz

Weil die letzte Strophe nicht ganz einfach zu verstehen ist, haben wir einfach mal Bing/Copilot am 4.6.24 Folgendes gefragt:

Wie ist die letzte Strophe der Ballade Ich weiß nicht was von Novalis zu verstehen?

Das Ding behagt dem Herren baß / Oft gings da capo an? / Doch hieß es drauf, / Nach manchem, manchem Mondenlauf, / Er hab ihr was getan;

Ich weiß nicht was.

Als Antwort haben wir bekommen:

In Kursivschrift, eingerückt die Anmerkungen von MIA, unserer „menschlichen Intelligenz in Aktion“ 😉

Die letzte Strophe der Ballade “Ich weiß nicht was” von Novalis ist ein Beispiel für die romantische Ironie und Mehrdeutigkeit, die oft in seinen Werken zu finden ist. Die wiederholte Phrase “Ich weiß nicht was” unterstreicht das Geheimnisvolle und Unerklärliche der beschriebenen Ereignisse.

  • Die KI beschränkt sich hier auf eine einfache Antwort.
  • Dass die Darstellung nicht so mehrdeutig ist, sondern Novalis hier einfach mit einem literarischen Trick arbeitet, wird hier nicht klar – bzw. hat sie datenmäßig nicht gefunden.

In der Strophe wird geschildert, dass das “Ding” dem Herrn sehr gefallen hat (“behagt dem Herren baß”), und dass es oft wiederholt wurde (“Oft gings da capo an”). “Da capo” ist ein musikalischer Begriff, der “von vorne beginnen” bedeutet, was hier metaphorisch verwendet wird, um eine Wiederholung der Handlung anzudeuten. Die letzte Zeile “Er hab ihr was getan; Ich weiß nicht was” lässt offen, was genau passiert ist, und überlässt es der Vorstellungskraft des Lesers.

  • Hier gilt am Ende das, was schon gesagt worden ist.
  • Hilfreich ist die Erklärung von zwei Zeilen.

Die Ballade spielt mit der Idee der Verführung und der daraus resultierenden Konsequenzen, ohne jedoch konkret zu werden. Dies spiegelt die romantische Vorliebe für das Mystische und die Ablehnung der direkten Darstellung wider. Es könnte auch eine Kritik an den gesellschaftlichen Normen und der Heuchelei der Zeit sein, die solche Themen tabuisierte und im Dunkeln ließ1.

  • Hier wird die KI deutlicher, indem sie von Verführung spricht.
  • Interessant, dass eine erste Vermutung („Vorliebe …“) erweitert wird in Richtung Gesellschaftskritik 

Weitere Infos, Tipps und Materialien