Strobel, „Manu“ – wie man mit ChatGPT methodisch klar vorgeht (Mat662-meth)

Strobel, „Manu“ – KI-MIA

Auf der Seite

haben wir gezeigt, wie die KI einem helfen kann, eine Geschichte zu verstehen und auszuwerten.
Allerdings gefiel und das methodische Vorgehen dort nicht so ganz.
Deshalb haben wir ChatGPT seine Lösung mit dem folgenden Prompt-Auftrag überarbeiten lassen:

Das sieht schon ganz gut aus. Nur der Aufbau gefällt mir noch nicht so ganz. Hier entsprechende Vorschläge:

  1. Einleitung, bei der das Thema als Frage formuliert wird.
  2. Dann die Erzählschritte
  3. Die Zusammenfassung der Textsignale zu Aussagen. Formulierung: Die Geschichte zeigt 1., 2., 3.
  4. Dann die sprachlichen und rhetorischen Mittel – mit Zuordnung zu den Aussagen, die durch sie unterstützt werden.
  5. Schließlich die Bedeutung der Geschichte auch für uns heute und besonders Schüler
  6. und den Hinweis auf kreative Möglichkeiten der Übertragung der Idee der Geschichte auf das Leben von Schülern

Und das ist dabei herausgekommen.

Interpretation und Analyse der Kurzgeschichte „Manu“ von Arno Strobel

1. Einleitung – Die zentrale Frage der Geschichte

  • Die Kurzgeschichte „Manu“ von Arno Strobel stellt eine spannende Frage: Kann ein Mensch im Alltag eine Rolle spielen, während er innerlich ein völlig anderes Leben lebt?
    MIA: Das kann tatsächlich eine Thema-Formulierung sein.
  • Die Hauptfigur Irmgard führt ein solches Doppelleben, in dem sie tagsüber eine unauffällige Bankangestellte ist und abends zu Manu, einer leidenschaftlichen Künstlerin, wird. Diese Trennung zwischen ihrem bürgerlichen Alltag und ihrer kreativen Identität bildet den Kern der Geschichte.
    Das ist eher schon eine Deutungshypothese, die das Ergebnis, die Antworten auf die Themafrage vorwegnimmt.

2. Erzählschritte

Die Geschichte besteht aus zwei klaren Abschnitten, die die beiden Welten Irmgards darstellen:

  • Irmgard als Bankangestellte
    Der erste Teil der Geschichte zeigt Irmgard, die nach einem langen Tag in der Bank gedanklich abschaltet. Sie reflektiert die Trennung zwischen ihrem Berufsleben und ihrer geheimen Identität als Künstlerin und nennt diesen gedanklichen Prozess „Tagesendverarbeitung“. Sie betrachtet ihr Bankleben als festgelegte Rolle, die sie täglich ablegt, sobald sie zu Manu wird.
  • Irmgard alias Manu auf der Ausstellung
    Im zweiten Abschnitt sehen wir Irmgard auf einer Vernissage ihrer Werke, wo sie als Manu anonym gefeiert wird. Sie mischt sich kurz unter die kunstinteressierten Gäste, die ihre Werke bewundern, ohne zu wissen, dass sie die Künstlerin ist. Nach der Ausstellung kehrt sie in ihre Werkstatt zurück, um weiter an einer Skulptur zu arbeiten. Die Geschichte zeigt so die Spannung zwischen öffentlicher Anerkennung und der persönlichen Freude am Schaffen.

3. Zentrale Aussagen der Geschichte

Die Geschichte zeigt:

  1. Selbstverwirklichung durch Doppelleben: Irmgard kann nur durch das Doppelleben ihre wahre Leidenschaft, die Kunst, ausleben. Sie braucht die strikte Trennung zwischen „Bankwelt“ und „Künstlerwelt“, um sich selbst treu zu bleiben.
  2. Gesellschaftliche Masken: Irmgard lebt im Alltag in einer Art „Kostüm“ – das seriöse Auftreten der Bankangestellten entspricht nicht ihrem wahren Selbst.
  3. Freiheit in der Anonymität: Durch ihre anonyme Identität als Künstlerin kann sie ihre wahre Persönlichkeit entfalten, ohne sich an die Erwartungen anderer anzupassen.

4. Sprachliche und rhetorische Mittel

Arno Strobel setzt gezielte Bilder ein, um die zentralen Aussagen der Geschichte zu verdeutlichen:

  • Die Verwandlung von der „Bankraupe“ zum „Schmetterling“: Dieses Bild zeigt Irmgards inneres Aufblühen, das sie nur in ihrer Rolle als Manu erleben kann (Aussage 1).
  • Das „Korsett“ des Bankkostüms: Die Metapher verdeutlicht, wie eingeengt Irmgard sich in ihrem beruflichen Alltag fühlt. Erst als Manu kann sie dieses enge „Korsett“ ablegen und frei sein (Aussage 2).
  • Die „Chinesische Mauer“ zwischen den Welten: Diese Metapher beschreibt die strikte Grenze, die Irmgard zwischen ihrer Arbeitswelt und ihrer Künstlerwelt gezogen hat, um ihre private Identität zu schützen (Aussage 3).

5. Bedeutung der Geschichte für heute und besonders für Schüler

Irmgards Geschichte wirft eine wichtige Frage auf, die auch für Schüler von Bedeutung ist: Wie weit muss man sich an die Erwartungen von außen anpassen, und wo darf man sein wahres Selbst zeigen? Die Geschichte ermutigt dazu, über Rollenbilder und über den Mut zur Selbstverwirklichung nachzudenken. Sie regt an, eigene Interessen und Leidenschaften auch dann zu verfolgen, wenn sie vielleicht nicht sofort in das Bild passen, das andere von uns haben.

6. Kreative Übertragung für Schüler

Die Idee der Geschichte lässt sich kreativ auf das Leben von Schülern übertragen: Schüler könnten sich vorstellen, welche „zweite Identität“ sie selbst wählen würden, wenn sie ihr Alltags-Ich einmal ablegen könnten. Eine Aufgabe könnte zum Beispiel sein, eine Geschichte zu schreiben, in der die Schüler eine zweite, verborgene Seite ihrer selbst entfalten. So könnten sie sich in Geschichten über ihre geheimen Talente oder Träume ausprobieren und das Spannungsfeld zwischen Anpassung und individueller Freiheit erkunden.

Weitere Infos, Tipps und Materialien