Schaubild: Hitlers Weg vom „Nobody“ zum Verantwortlichen für Weltkrieg und Völkermord (Mat165 )

Worum es hier geht:

Gerade in Geschichte sind Schaubilder eine große Hilfe: Sie präsentieren nicht nur Fakten, Einschätzungen und vor allem Zusammenhänge, sie fordern auch zur kritischen Weiterentwicklung auf.

In diesem Falle geht es um Hitlers Weg vom „Nobody“ zum Verantwortlichen für Weltkrieg und Völkermord.

Unter dem Schaubild dann noch eine ausführliche Erklärung.

Präsentiert wird Hitlers Weg von den unpolitischen Anfängen vor dem Ersten Weltkrieg über die Radikalisierung der 20er Jahre bis hin zur „Machtergreifung“ und zu Weltkrieg und Völkermord.

Kurz und knapp: 1933: Hitlers „Machtergreifung“

  1. Keine „Machtergreifung“
    Hitler kam zwar am 30.1.1933 insofern an die Macht, als er von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt wurde, aber da war er nur Chef einer Minderheitsregierung.
  2. Dann doch noch die totale Diktatur:
    Anfang August 1934 hatte er es dann geschafft – er war ein „totaler Diktator“ – mit dem festen Willen, Deutschland zu einem Rassenstaat zu machen und „Lebensraum“ im Osten, d.h. vor allem auf dem Gebiet der Sowjetunion, zu erobern.
  3. Voraussetzungen: Erster Weltkrieg und Russische Revolution:
    Die Voraussetzungen für diesen Weg beginnen im Umfeld des Ersten Weltkrieges. Da war einmal die Niederlage und andererseits die Revolution in Russland, die mit ihren Grausamkeiten viele Menschen in Mitteleuropa ängstigte.
  4. Wahnwitziger Total-Antisemitismus:
    Hitler kam nun auf die Wahnsinnsidee, alles den Juden in die Schuhe zu schieben: die Niederlage im Krieg, die angeblich durch die Revolution im November 1918 herbeigeführt wurde, aber auch die Demokratie und sogar den Kapitalismus. Kaum jemals ist ein solch widersprüchliches Weltbild zusammenmontiert worden.
  5. Eine Niederlage macht Hitler „klüger“:
    Im Jahre 1923 gab es einen ersten gewaltsamen Versuch, zunächst in München an die Macht zu kommen – das scheiterte und Hitler musste für einige Zeit ins Gefängnis, konnte aber dort unter komfortablen Umständen sein Programm in dem Buch „Mein Kampf“ entwickeln.
  6. Die Weltwirtschaftskrise als zusätzlicher Attraktivitäts-Verstärker:
    Später war es dann die Weltwirtschaftskrise und die Uneinigkeit der politischen Parteien in Deutschland, die Hitler schließlich an die Macht brachte.
  7. Hitler als teuflisch-geniales Macht-Genie
    Leider erwies er sich als genialer Taktiker der Macht, der in kurzer Zeit alle Konkurrenz ausschaltete. Dabei kam ihm ein Brand des Reichstagsgebäudes sowie der Trick mit einem „Ermächtigungsgesetz“ zu Hilfe.
  8. Erste Phase der Außenpolitik: „Revision“
    In der Außenpolitik ging es erst mal um Lockerungen („Revision“) des Versailler Vertrags, die einseitig von Hitler durchgesetzt wurden. England und Frankreich betrieben eine Politik der Beschwichtigung (Appeasement), die Hitler große Zugeständnisse machte.
  9. Zweite Phase: Aggressive Expansion
    Ab 1938 begann dann die gewaltsame Expansion, zunächst gegen Österreich und die Tschechoslowakei, dann gegen Polen, was zum Zweiten Weltkrieg führte.
  10. Zweiter Weltkrieg zwischen Blitzsiegen, Massenmord und totaler Niederlage:
    Als nach vielen deutschen Siegen, mit dem Angriff auf die Sowjetunion und der Kriegserklärung an die USA Hitler-Deutschland in die Defensive geriet, wurde der Entschluss gefasst, die angeblich Schuldigen, nämlich die europäischen Juden, im Rahmen einer „Endlösung“ zu vernichten – der Startschuss zum schrecklichen Massenmord in Konzentrationslagern. Am Ende stand nicht nur die totale Niederlage, Hitler entzog sich der Verantwortung durch Selbstmord und hätte am liebsten die Deutschen mit in seinen Untergang genommen. Ihnen blieben ein zerstörtes Land und eine moralische Katastrophe.

PDF-Datei

Schaubild: Hitlers Weg zur Macht und in den Untergang in 12 Stationen
Mat165 Hitler vom Nobody zum Fast-Weltherrscher mlu

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