Worum es hier geht:
- In der Geschichte geht es um eine Frau, die ihr kurzzeitiges Glück mit einem Liebhaber dadurch für ihre Familie entschärft, dass sie eine Art Doppelgänger ins Haus kommen lässt.
- Dieser ist so heruntergekommen, dass es eher als eine Art skurriler Scherz aufgenommen wird denn als echte Gefahr.
- Nach einiger Zeit zerbricht zwar dieses Glück an der Realität, weil die Frau des Liebhabers etwas mitbekommt und sich scheiden lässt,
- aber immerhin hat diese originelle Idee zumindest einige Zeit glücklich gemacht
- und vor allem zumindest bei der Frau keinen Schaden angerichtet.
Überblick über die Handlung
- Die Geschichte beginnt damit, dass die Mutter des Erzählers offensichtlich einen Verehrer hat, der ihr Aufmerksamkeiten zukommen lässt. Die erschrockene Frage, ob sie sich verliebt habe, verneint sie lachend mit dem klaren Bekenntnis zu ihrer Rolle: „Ich bin doch eure Mutter.“
— - Die Lage entspannt sich dann zusätzlich, als plötzlich ein gewisser Trepp ins Haus kommt, der absolut ungefährlich erscheint, weil er im Leben ziemlich unter die Räder gekommen ist. Als irgendwann die Frage aufkommt, woher dieser Mann denn das Geld für die Blumen her habe, antwortet die Mutter, er stehle sie vom Friedhof, womit auch diese „Gefahr“ „gebannt“ ist.
— - Als Trepp schließlich weg bleibt, wird die Mutter erkennbar unglücklich.
— - Ihr Geheimnis lüftet sich erst Jahre später, als der Erzähler zufällig in einer Bar einen Mann trifft, der ihn mit dem Bekenntnis überrascht: „Ihre Mutter war die große Liebe meines Lebens.“Dem Erzähler wird klar, dass seine Mutter den Trepp nur vorgeschoben hat, um ihr plötzliches Glücklich-Sein ungefährlich erscheinen zu lassen.
— - Ihr eigentlicher Liebhaber hat sehr unter der Situation gelitten und ist selbst so heruntergekommen, wie Trepp es damals gewesen ist.
— - Die Geschichte endet damit, dass der Erzähler und der fremde Mann an einem See stehen, bis er wortlos davongeht.
— - Insgesamt macht die Geschichte deutlich, wie viel Glück mit einer Parallelbeziehung verbunden sein kann, wenn es gelingt, sie zumindest für einige Zeit auf der Ebene des Ungefährlichen zu halten. Dies ist irgendwann zunächst nicht mehr der Mutter und dann auch nicht ihrem Liebhaber gelungen, denn dessen Frau hat seine Situation durchschaut und dann die Scheidung durchgesetzt.
— - Der Leser steht am Ende der Geschichte vor der Frage, ob das kurze Glück den Preis wert gewesen ist, den vor allem der Liebhaber in diesem Fall gezahlt hat.
— - Was aus der zumindest kurzzeitigen Trauer der Mutter geworden ist, erfährt man nicht.
— - Zu überlegen wäre, ob die distanzierte Überschrift der Geschichte („der Mutter“ statt „meiner Mutter“) auf kritische Distanz des Erzählers schließen lässt. Er kennt ja im Unterschied zu den anderen jetzt die Wahrheit.
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