Vormärz: Die wichtigsten Gedichte der Epoche für die Schule (Mat7436)

Gedichte der Epoche des Vormärz (ca. 1815–1848):

    • Der Vormärz war eine Zeit des Umbruchs in Deutschland vor der Märzrevolution 1848.
    • Viele Menschen forderten mehr politische Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Mitbestimmung.
    • Es war eine Epoche, in der Künstler und Dichter diese Forderungen in ihren Werken ausdrückten.

Wichtige Gedichte der Epoche

Alphabetisch nach Verfassern:

  • Ferdinand Freiligrath: „Die Revolution“
  • Ferdinand Freiligrath: „Trotz alledem!“
  • Ferdinand Freiligrath: „Von unten auf!“
    Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.

    • Sozialkritisches Gedicht über den Gegensatz zwischen Reichen und arbeitendem Proletariat.
    • Die industrielle Arbeit wird als neue revolutionäre Kraft beschrieben.
    • Zentrale Lektüre für den Unterricht über soziale Ungleichheit. Zeigt die Politisierung der Literatur im Zeichen der Industrialisierung.
  • Heinrich Heine: „Der arme Peter“
  • Heine, Die Doktrin
    https://schnell-durchblicken.de/heine-doktrin-oder-wie-man-ein-solches-gedicht-erlaeutert-und-auswertet

    • Das Gedicht „Doktrin“ von Heinrich Heine verbindet auf ironisch-provokante Weise die Bilder militärischer Kampfbereitschaft mit der Rolle der Literatur als Mittel politischen Handelns.
    • In der Rolle des „Tambours“ versteht sich das lyrische Ich als Vorkämpfer für Vernunft und gesellschaftlichen Fortschritt.
    • Heine formuliert damit ein poetisches Selbstverständnis, das Literatur als aktives, aufklärerisches Werkzeug im Kampf gegen politische Rückständigkeit begreift.

      Referat zum Streit zwischen Heine und Herwegh
    • Gute Gelegenheit, in einem Referat zu zeigen, was die Dichter Heine und Herwegh unterschied. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie man am besten gegen die herrschende Unterdrückung und Ausbeutung vorgeht.
      Infos und Tipps gibt diese Seite
      https://textaussage.de/heines-literarische-kritik-an-seinem-dichterkollegen-herwegh
  • Heinrich Heine: „Die schlesischen Weber“
  • Heine, Doktrin
    • Das Gedicht „Doktrin“ von Heinrich Heine verbindet auf ironisch-provokante Weise die Bilder militärischer Kampfbereitschaft mit der Rolle der Literatur als Mittel politischen Handelns.
    • In der Rolle des „Tambours“ versteht sich das lyrische Ich als Vorkämpfer für Vernunft und gesellschaftlichen Fortschritt.
    • Heine formuliert damit ein poetisches Selbstverständnis, das Literatur als aktives, aufklärerisches Werkzeug im Kampf gegen politische Rückständigkeit begreift.
      https://schnell-durchblicken.de/heine-doktrin-oder-wie-man-ein-solches-gedicht-erlaeutert-und-auswertet
  • Heinrich Heine, „Ein neues Lied, ein besseres Lied“
    https://textaussage.de/5-min-tipp-heine-ein-neues-lied

    • In seinem Gedicht „Ein neues Lied, ein besseres Lied“ kritisiert Heinrich Heine die religiöse Vertröstung auf das Jenseits als Mittel der politischen Ruhigstellung des Volkes.
    • Er fordert stattdessen ein irdisches Paradies durch soziale Gerechtigkeit und gerechte Verteilung des Wohlstands.
    • Das Gedicht verbindet satirische Religionskritik mit politischer Vision und formuliert eine poetische Utopie der Freiheit im Hier und Jetzt.
  • Georg Herwegh: „Bundeslied für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“
    https://schnell-durchblicken.de/georg-herwegh-bundeslied-fuer-den-allgemeinen-deutschen-arbeiterverein

    • Ein kämpferisches Gedicht, das zur Solidarität unter Arbeitern aufruft und für soziale Gerechtigkeit plädiert.
  • Georg Herwegh: Den Deutschen. Eine Vision
    Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.

    • Vision einer Völkerversammlung, in der die Deutschen verspätet und unvollständig erscheinen.
    • Sie werden als Volk dargestellt, das seine historische Aufgabe noch nicht erfüllt hat.
    • Gut zur Diskussion über nationales Selbstverständnis und Kritik an deutscher Rückständigkeit. Eignet sich für die Frage: Welche Rolle soll Deutschland in Europa spielen?
  • Georg Herwegh, „Die Tendenz“ – mit Seitenblick auf die Kritik Heines
    Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.

    • Ein sehr radikales Gedicht,
    • das einfach zum Kampf auffordert,
    • ohne den Weg zum Erfolg zu beschreiten.
    • Es kann gut verwendet werden, um Herwegh aus Heines Sicht kritisch zu betrachten.
      Es reicht nicht und ist möglicherweise auch gefährlich, nur Stimmung zu machen – ohne ausreichend Realitätsbezug.—
  • Georg Herwegh: O Freiheit, Freiheit!
  • Hoffmann von Fallersleben: „Unpolitische Lieder“ (Auswahl, z. B. „Der deutsche Michel“)
    • Satirische und kritische Auseinandersetzungen mit politischen und sozialen Missständen der Zeit.
      Hier ist die Sammlung zu finden.
  • Theodor Körner, „Aufruf“
    • Das Gedicht ist ein gutes Beispiel für die politische Lyrik des Vormärz, weil es den Freiheitsdrang mit nationalem Pathos verbindet.
    • Es zeigt, wie stark die Erfahrungen der napoleonischen Fremdherrschaft das Denken prägten und zu einer Mischung aus Verteidigungsbereitschaft und Opferideal führten.
    • Gerade in der Gegenüberstellung mit der französischen „Marseillaise“ macht das Gedicht sichtbar, wie eng Nationalgefühl, Kriegserfahrung und literarische Form in dieser Epoche verbunden waren.
      https://textaussage.de/schnell-durchblicken-theodor-koerner-aufruf
  • Noch radikaler ist das Gedicht „Männer und Buben“ von Körner.
    Es ist hier zu finden.
  • Große Schlachtbegeisterung zeigt das „Schwertlied“
    Interessant der Hinweis, den man gut im Rahmen eines Referats prüfen könnte.
    Das Gedicht ist in ganz Europa bekannt geworden, weil er es in der Nacht vor seinem letzten Gefecht im Freiheitskrieg verfasste – und am nächsten Tag fiel.
    Es ist hier zu finden.

    Zu Körner könnte man gut ein Referat machen.
    Interessante Infos dazu finden sich hier:
    https://www.demokratiegeschichten.de/theodor-koerner-vereinnahmter-freiheitskaempfer/?utm_source=chatgpt.com

    Referat-Tipps von uns:
    https://schnell-durchblicken.de/theodor-koerner-dichter-der-befreiungskriege
  • Georg Herwegh, Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein
    Der Text ist u.a. hier zu finden.

    • Kampflied für die arbeitende Bevölkerung.
    • Betonung von Arbeit, Schutz vor Ausbeutung und dem Recht auf Freiheit und Brot.
    • Appell an die Arbeiter, ihre Macht zu erkennen und die Unterdrückung zu beenden.
    • Zentrales Beispiel für frühe Arbeiterbewegung. Ideal, um Schülern den Zusammenhang von Vormärz und entstehendem Sozialismus zu verdeutlichen.

 

  • Georg Weerth: „Das Hungerlied“
  • Georg Herwegh: Den Deutschen. Eine Vision
    Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.

    • Vision einer Völkerversammlung, in der die Deutschen verspätet und unvollständig erscheinen.
    • Sie werden als Volk dargestellt, das seine historische Aufgabe noch nicht erfüllt hat.
    • Gut zur Diskussion über nationales Selbstverständnis und Kritik an deutscher Rückständigkeit.
    • Eignet sich für die Frage: Welche Rolle soll Deutschland in Europa spielen?
  • Georg Weerth: „Die Industrie“
    Zu finden ist das Gedicht u.a. hier.

    • Ein recht langes Gedicht – 11 mal 8 Zeilen
    • Feier der technischen und industriellen Entwicklung.
      • Der Mensch wird als Gestalter einer neuen Zeit dargestellt,
      • die Industrie als Motor für Fortschritt und Einheit der Menschheit.
    • Das Gedicht zeigt
      • die Faszination für den technischen Fortschritt
      • und die Frühform von Sozialismus/Arbeiterdichtung.
    • Gut nutzbar für Diskussionen über Chancen und Risiken der Industrialisierung im 19. Jahrhundert – aber natürlich auch im Blick auf die heutige Zeit (Digitalisierung, Künstliche Intelligenz als neue technische Herausforderungen
  • Georg Herwegh: Wiegenlied
    Zu finden ist das Gedicht z.B. hier.

    • Ironische Variation des Schlaflieds.
      • Deutschland wird zur Untätigkeit ermahnt –
      • die Menschen ruhen sich aus,
      • statt aktiv für Freiheit und Rechte einzutreten.
  • Starker Text zur Diskussion über politische Lethargie und Anpassung. Schüler können erkennen, wie Herwegh ein Goethe-Zitat verfremdet, um Kritik an der politischen Passivität zu üben.

    • Ludwig Pfau: Herr Biedermeier
      Zu finden ist das Gedicht z.B. hier.

      • Satirisches Porträt eines biederen Bürgers, der angepasst, geistig beschränkt und materiell orientiert ist.
      • Er repräsentiert die besitzende und gebildete Klasse, die zwar korrekt lebt, aber keine wirkliche innere Freiheit besitzt.
      • Gut geeignet, um den Gegensatz zwischen politisch engagierter Literatur und bürgerlicher Behäbigkeit im Vormärz herauszuarbeiten.
      • Das Gedicht bietet Schülern eine leicht zugängliche Satirefigur, die die gesellschaftliche Kritik verdeutlicht.

Tipps zur Interpretation solcher Gedichte

Hier haben wir die wichtigsten Dinge zusammengestellt, die man beim Umgang mit Gedichten der Epoche wissen und verstanden haben sollte:

https://schnell-durchblicken.de/interpretation-von-gedichten-des-vormaerz-was-sollte-man-wissen-und-verstanden-haben

Weitere Infos, Tipps und Materialien