Wolfenstein Städter – inneren Monolog dazu verfassen (Mat2255)

Zu einem Gedicht einen inneren Monolog schreiben

Es geht um das bekannte Gedicht „Städter“ von Wolfenstein.
Auf dieser Seite sind wir genauer darauf eingegangen:
https://textaussage.de/weg-zur-sicheren-interpretation-wolfenstein-staedter

Wir waren überrascht, als ein Schüler uns gefragt hat, wie man dazu einen inneren Monolog gibt es eigentlich nur in erzählenden Texten

  1. Also muss man einen entsprechenden Rahmen schaffen.
  2. Am besten in der Er-Perspektive.
  3. Zum Beispiel in einer Kurzgeschichte:
    • Er hatte es eilig gehabt und am Ende doch seine Bahn verpasst, die er sonst immer nahm.
    • Aber dann sah er, dass die neue Linie 14 einlief – und die sollte auch nach Zollernbrück fahren, wenn auch auf einem Umweg.
    • Also war er eingestiegen.
    • Nach kurzer Zeit verließ die Bahn das Villenviertel, in dem er wohnte und es näherte sich der sogenannten Neustadt, die er nur aus einem Fernsehbericht kannte. Dort hatte man etwas ausprobiert, was die Stadtplaner Verdichtung nannten.
    • Und dann traf es ihn wie ein Schlag.
      • Was mache ich hier? Unglaublich, die Balkons der Leute – man kann ihnen den Kuchen vom Teller wegschnappen. Oben – noch schlimmer. Alles verengt sich, die Häuser scheinen sich zu berühren. Doch was ist das? Ein Bahnsteig – die Leute drängen sich. Gut, dass ich sitze. Dann – die Tür öffnet sich – jetzt wird es hier auch eng. Seltsam. Keiner sagt was. Wer kein Handy hat, starrt einen an. Wirklich? Oder sieht es nur so aus? Unangenehm. Worauf achten die? Sieht man mir es an, dass ich Angst habe? Und da zwei Leute kennen sich doch wohl und flüstern. Meinen sie mich? Soll ich gleich aussteigen. Hier komme ich gar nicht raus. Jetzt sehe ich. Nur einer flüstert, der andere hört gar nicht zu. So viele Leute eng zusammen – und doch allein.
  4. Kommentar: Man merkt übrigens, dass man das Gedicht möglicherweise verändern muss. Denn heute würden die meisten aufs Handy starren oder sogar telefonieren.
  5. Dann braucht man noch einen Ausstieg.
  6. Endlich Elisenbrück, die meisten stiegen aus. Er konnte wieder freier atmen.