Kapitel-Übersicht über: Erich Kästner, „Der Gang vor die Hunde“ – „Fabian“-neu (Mat4681-kap-11-15)

Wir stellen hier die im Jahre 2013 Version des Romans von Erich Kästner vor, die die ursprüngliche Fassung des Romans enthält.

Kindle-Version:

– Der Gang vor die Hunde von Erich Kästner

https://lesen.amazon.de/kp/kshare?asin=B01GU6A9SA&id=cvlwbj4hpffbxdc2nr5do5ouh

  • ASIN ‏ : ‎ B01GU6A9SA
  • Herausgeber ‏ : ‎ Atrium Verlag; 1. Edition (9. Oktober 2013)

Bis dahin wurde eine Version vertrieben, die zensiert worden war.

Kindle-Version

– Fabian: Die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner

https://lesen.amazon.de/kp/kshare?asin=B01GU69AEE&id=5ltgxdvp7jhr7hqfn5lnsvm6lm

  • ASIN ‏ : ‎ B01GU69AEE
  • Herausgeber ‏ : ‎ Atrium Verlag AG; 1. Edition (25. April 2012)

Kapitel 1-5

https://schnell-durchblicken.de/erich-kaestner-der-gang-vor-die-hunde-unzensierte-fassung-des-romans-fabian

Kapitel 6-10

https://schnell-durchblicken.de/kapitel-uebersicht-ueber-erich-kaestner-der-gang-vor-die-hunde-unzensierte-fassung-des-romans-fabian-kap-6-10

Kapitel 11

Zusammenfassung des Kapitels in einem Satz:

Das elfte Kapitel von Kästners Roman „Fabian“ schildert den Wendepunkt in Fabians Leben, als er seine Arbeit verliert und durch Begegnungen mit einem resignierten Erfinder und anderen Charakteren die soziale und persönliche Krise seiner Zeit reflektiert.


Wichtige Abschnitte und Zeilenangaben:

  1. Fabians Tag im Büro und die Kündigung (Zeilen 2463–2530): Fabian erscheint pünktlich zur Arbeit, entwickelt einen Marketingvorschlag und wird unerwartet gekündigt.
  2. Spaziergang und Erinnerung (Zeilen 2531–2555): Fabian wandert durch Berlin und erinnert sich an seine Studentenzeit sowie an seine andauernde Armut.
  3. Begegnung mit dem Erfinder (Zeilen 2565–2665): Fabian trifft einen alten Erfinder, der über die gesellschaftlichen Folgen seiner Maschinen reflektiert.
  4. Rückkehr in die Wohnung und Freundschaften (Zeilen 2666–2696): Fabian interagiert mit Freunden wie Labude, der sich in einer persönlichen Krise befindet.
  5. Fabians Umgang mit seiner Kündigung und Cornelias Unterstützung (Zeilen 2697–2771): Cornelia zeigt sich verständnisvoll, während Fabian nach Lösungen für die Zukunft sucht.

Aussage des Kapitels:

Das Kapitel zeigt, wie die Kündigung Fabians Leben erschüttert und seine Perspektive auf Gesellschaft und individuelle Verantwortung schärft, insbesondere durch die Begegnung mit dem Erfinder, der sagt: „Ich erfand friedliche Maschinen und merkte nicht, dass es Kanonen waren“ (Zeile 2611). Gleichzeitig offenbart sich Fabians persönliche Resignation angesichts seiner Armut und Planlosigkeit.


Fünf wichtige Textstellen:

  1. Kündigungsschreiben (Zeilen 2497–2506): „Die Kündigung ist eine bedauerliche Folge der vom Aufsichtsrat beschlossenen Senkung des Reklamebudgets.“
    → Wichtig, da es die soziale Realität der Wirtschaftskrise und die Unsicherheit des Einzelnen symbolisiert.
  2. Fabians Nachdenken über seine Armut (Zeilen 2553–2555): „Seine Armut war schon eine schlechte Angewohnheit.“
    → Verdeutlicht die Dauerhaftigkeit seiner sozialen und persönlichen Situation.
  3. Reflexion des Erfinders über seine Maschinen (Zeilen 2611–2614): „Sie setzten ganze Armeen von Arbeitern außer Gefecht. Sie zertrümmerten den Existenzanspruch von Hunderttausenden.“
    → Zeigt die sozialen Kosten technologischer Fortschritte.
  4. Cornelias Unterstützung (Zeilen 2730–2731): „Ach, ist das Leben schön! Wie denkst du über die Treue?“
    → Demonstriert Cornelias Optimismus und die intime Beziehung zwischen ihr und Fabian.
  5. Fabians resignierter Optimismus (Zeilen 2764–2765): „Ich glaube, ich warte nur auf die Gelegenheit zur Treue, und dabei dachte ich bis gestern, ich wäre dafür verdorben.“
    → Zeigt eine seltene Selbstreflexion Fabians und seine Hoffnung auf Veränderung.

Anregungen für Diskussion und Recherche:

  1. Soziale Verantwortung und Technologie: Welche Parallelen lassen sich zwischen dem Erfinder und modernen technologischen Entwicklungen ziehen?
  2. Armut und Resignation: Inwiefern wird Fabians Armut als systembedingte, nicht individuelle Schwäche dargestellt?
  3. Beziehungen in der Krise: Wie stützen sich Fabian und Cornelia gegenseitig in ihrer instabilen Lebenssituation?
  4. Die Rolle der Arbeit im Leben: Was bedeutet die Kündigung für Fabian und wie wird Arbeit im Roman allgemein dargestellt?
  5. Die historische Perspektive: Wie spiegelt das Kapitel die gesellschaftlichen Umbrüche der späten Weimarer Republik wider?
Kapitel 12

Zusammenfassung des Kapitels in einem Satz:

Das zwölfte Kapitel zeigt Fabian auf seiner mühsamen Suche nach Arbeit, seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher und familiärer Verantwortung sowie das berührende Zusammensein mit seiner besorgten Mutter und die erzwungene Abschiedsszene mit dem exzentrischen Erfinder.


Wichtige Abschnitte und Zeilenangaben:

  1. Der Erfinder und das Schrankversteck (Zeilen 2775–2841): Fabian versteckt den Erfinder vor der Wirtin und lässt ihn als „Onkel“ auftreten.
  2. Fabians erfolglose Arbeitssuche (Zeilen 2842–2941): Fabian durchläuft eine frustrierende Odyssee durch Arbeitsämter und trifft auf unterschiedliche Schicksale von Arbeitslosen.
  3. Besuch von Fabians Mutter (Zeilen 2942–3020): Die Mutter sorgt sich um ihren Sohn, bringt ihm Lebensmittel und teilt ihre Eindrücke von seiner Situation.
  4. Abschied vom Erfinder (Zeilen 2987–3017): Der Erfinder wird von seinen Angehörigen in eine Heilanstalt gebracht, hinterlässt Fabian aber seine Notizen und einen bleibenden Eindruck.
  5. Kinoabend und Reflexion (Zeilen 3026–3050): Fabian geht mit seiner Mutter ins Kino und reflektiert später über ihre Beziehung und die Vergangenheit.

Aussage des Kapitels:

Das Kapitel zeigt, wie die Unsicherheiten und Herausforderungen der Arbeitslosigkeit sowohl auf Fabian als auch auf die Menschen in seiner Umgebung wirken, während es zugleich menschliche Wärme und Verantwortungsgefühl in schwierigen Zeiten hervorhebt – deutlich erkennbar in der Szene, wo Fabian seine Mutter vor dem Schlafengehen liebevoll verabschiedet: „Schlaf gut, Muttchen“ (Zeile 3047).


Fünf wichtige Textstellen:

  1. Der Erfinder über die Liebe zum Leben (Zeilen 2830–2836): „Ich liebe das Leben erst recht, seit ich arm bin. […] Und weil ich an ihn denke, liebe ich das Leben.“
    → Ein philosophischer Ansatz zur Wertschätzung des Lebens trotz Widrigkeiten.
  2. Fabians Frustration bei der Arbeitssuche (Zeilen 2922–2927): „Jetzt geh ich wieder dorthin, wo ich vor fünf Stunden die Tournee begonnen habe.“
    → Illustriert die Hoffnungslosigkeit und Absurdität bürokratischer Hürden in Krisenzeiten.
  3. Die Mutter über ihre Fürsorge (Zeilen 2942–2952): „Ich mußte nachsehen, was du machst. […] Ich hatte Sorgen um dich.“
    → Zeigt die starke emotionale Bindung und die Bemühungen der Mutter, ihrem Sohn beizustehen.
  4. Abschiedsszene mit dem Erfinder (Zeilen 3011–3014): „Sie haben einen guten Sohn“, sagte er zu der alten Frau.
    → Würdigt Fabians Charakter und vermittelt eine menschliche Note in einer kalten Welt.
  5. Fabians Reflexion über seine Kindheit (Zeilen 2966–2969): „Einmal, das weiß ich noch, schobst du einen Stuhl vor dir her und stütztest dich darauf, sonst hättest du mir gar nicht öffnen können.“
    → Ein berührender Rückblick auf die Beziehung zwischen Mutter und Sohn.

Anregungen für Diskussion und Recherche:

  1. Arbeit und Würde: Welche Auswirkungen hat Arbeitslosigkeit auf die Identität und das Selbstwertgefühl der Figuren? Welche Parallelen gibt es zur heutigen Zeit?
  2. Familiäre Beziehungen: Wie wird die Mutter-Sohn-Beziehung in schwierigen Lebenslagen dargestellt, und was bedeutet sie für Fabians Entwicklung?
  3. Die Rolle des Erfinders: Welche gesellschaftskritischen Aspekte vermittelt die Figur des Erfinders, insbesondere im Hinblick auf Verantwortung und Kapitalismus?
  4. Bürokratie und soziale Härte: Inwiefern zeigt die Darstellung der Arbeitsämter ein Versagen des Systems in der Weimarer Republik?
  5. Vergangenheit und Gegenwart: Wie beeinflussen Fabians Erinnerungen seine Haltung gegenüber seiner aktuellen Situation?

Kapitel 13

Zusammenfassung des Kapitels in einem Satz:

Das dreizehnte Kapitel schildert Fabians Begegnungen mit sozialen Widersprüchen, seine Mutter-Sohn-Beziehung und die Konfrontation mit moralischen und existenziellen Herausforderungen in einer kalten, von wirtschaftlicher Not geprägten Welt.


Wichtige Abschnitte und Zeilenangaben:

  1. Fabians Abschied von seiner Mutter (Zeilen 3055–3088): Die Mutter sorgt sich um Fabian und fordert ihn auf, „das Leben nicht so schwer zu nehmen.“
  2. Spaziergang durch das Kaufhaus (Zeilen 3089–3124): Fabian sucht Zuflucht vor dem Regen und begegnet dort sozialen Abgründen und Schopenhauers Philosophie.
  3. Die Episode mit dem kleinen Mädchen (Zeilen 3125–3162): Fabian schützt ein Mädchen, das für einen Diebstahl geächtet wird, und zeigt Empathie.
  4. Wiedersehen mit Irene Moll (Zeilen 3178–3233): Irene Moll bietet Fabian eine moralisch fragwürdige Perspektive an, die er ablehnt.
  5. Die Begegnung mit Fischer und Breitkopf (Zeilen 3249–3262): Fabian wird Zeuge, wie seine Idee für das Preisausschreiben von anderen vereinnahmt wird.

Aussage des Kapitels:

Das Kapitel zeigt, wie Fabian zwischen moralischer Integrität und den Verlockungen einer von Opportunismus und Verzweiflung geprägten Welt steht. Dies wird deutlich in seiner Reaktion auf Irene Molls Angebot: „Ich möchte meinem Brechreiz nicht zu viel zumuten“ (Zeile 3221).


Fünf wichtige Textstellen:

  1. Fabians Abschied von der Mutter (Zeilen 3283–3285): „Bleib recht gesund, Jakob. Und wenn’s hier nicht vorwärts gehen will, pack dein Bündel und komm heim.“
    → Verdeutlicht die mütterliche Sorge und die emotionale Nähe zwischen Mutter und Sohn.
  2. Fabians philosophische Reflexion (Zeilen 3106–3113): „Nach gleicher Möglichkeit des glücklichen und unglücklichen Ausgangs […] sich doch mit dem einen gelungenen zu trösten und aufzuheitern.“
    → Spiegelt Fabians Suche nach Gelassenheit und Sinn in widrigen Zeiten.
  3. Empathie für das kleine Mädchen (Zeilen 3145–3149): „Schreiben Sie uns einen Kassenzettel aus. Wir behalten den Aschenbecher.“
    → Unterstreicht Fabians Mitgefühl und seinen moralischen Kompass.
  4. Irene Molls unmoralisches Angebot (Zeilen 3214–3220): „Ich könnte dich aber als Sekretär verwenden. Allmählich wird eine geordnete Buchführung notwendig.“
    → Offenbart die Dekadenz und moralische Zerrüttung der Gesellschaft.
  5. Fabians Erkenntnis über moralische Gleichungen (Zeilen 3293–3295): „Aber gute Taten lassen sich nicht stornieren. Die moralische Gleichung verläuft anders als die arithmetische.“
    → Symbolisiert Fabians Idealismus trotz seiner schwierigen Lage.

Anregungen für Diskussion und Recherche:

  1. Philosophie und Alltag: Wie beeinflusst Schopenhauers Denken Fabians Sicht auf seine Situation? Welche modernen Parallelen gibt es?
  2. Moralisches Handeln: Welche Bedeutung hat Fabians Unterstützung des kleinen Mädchens in einer von Gleichgültigkeit geprägten Welt?
  3. Die Rolle der Mutter: Wie spiegelt die Beziehung zwischen Fabian und seiner Mutter die sozialen Umstände der Zeit wider?
  4. Gesellschaftlicher Verfall: Was sagt Irene Molls Lebensstil über die Moralvorstellungen und Werte der Gesellschaft aus?
  5. Fabians persönliche Entwicklung: Wie beeinflussen die Herausforderungen des Kapitels seine Haltung gegenüber sich selbst und seiner Umwelt?

Weitere Infos, Tipps und Materialien