Mini-Klausur: Lösung mdl. Abiturprüfung: Auszug aus Goethes „Faust“, Szene „Marthens Garten“ (Mat807-loe)

Worum es hier geht:

Auf der Seite:

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haben wir eine „Mini-Klausur“ präsentiert, also eine Aufgabe, die im ersten Teil einer mündlichen Prüfung in 30 Minuten erledigt werden soll.

Anschließend wird die Lösung in etwa 10 Minuten mündlich vorgetragen.

Erwartungshorizont zu Aufgabe 1
Der Schüler/Die Schülerin:
  • formuliert eine aufgabenbezogene Einleitung unter Berücksichtigung von Titel, Textsorte, Autor, Thema des Dramas und ggf. literaturgeschichtlicher Einordnung.
  • nennt das Kernthema des Szenenausschnitts („Die Einschätzung Mephistos und dessen Selbst-Präsentation)
  • Ordnet den Szenenausschnitt kurz in den Handlungsablauf ein
    • Pakt zwischen Mephisto und Faust
    • Dessen Verwandlung in der Hexenküche
    • Gretchen als Objekt der neuen Begierde
    • Herstellung eines Kontaktes über die Nachbarin und mit Hilfe von Geschenken
    • Annäherung zwischen Faust und Gretchen, die zunächst unter dem Gelehrten zu stehen scheint
    • Bereitschaft Fausts, für die Liebesbeziehung alles zu riskieren, auch den Seelenfrieden Gretchens
    • Gretchens Frage nach der Religion (dann: vorliegender Szenenausschnitt)
  • Ausblick auf die weitere Entwicklung
    • Danach Schuldgefühle Gretchens
    • Tod des Bruders
    • Entführung Fausts in die Walpurgisnacht
    • Letzte Begegnung zwischen Faust und Gretchen im Kerker, Ankündigung ihrer Rettung, während Faust flieht
  • Arbeitet aus dem Szenenausschnitt heraus, wie Gretchen und Faust Mephisto einschätzen
    • Tiefe Abneigung Gretchens gegenüber Mephisto („verhasst“)
    • Fausts oberflächlicher Beruhigungsversuch
    • Gretchens Charakterisierung von Mephistos Nihilismus im totalen Gegensatz zu Faust
    • Fausts Zugeständnis: „ahnungsvoller Engel“
    • Gretchens Hinweis auf die Gefährdung ihrer Liebe durch Mephisto
    • Fausts erneute Abwiegelung: „Du hast nun die Antipathie“
  • Klärt, wie sich Mephisto und Faust anschließend zu der Begegnung äußern
    • Mephisto präsentiert sich genauso zynisch, wie Gretchen ihn empfindet
    • Er unterstellt Gretchen niedere Motive (will angeblich Faust beherrschen)
    • Faust sieht Gretchen positiv, vor allem ihre Sorge um sein Seelenheil
    • Mephisto bleibt bei seinem Vorwurf, das sei nur ein Trick, Faust werde betrogen
    • Daraufhin rastet Faust regelrecht aus (vgl. 3536)
    • Mephisto macht sich über Gretchens Teufels-Ahnung lustig und erkennt nicht die Selbstironisierung
    • Faust versucht am Ende Mephisto aus seiner Beziehung rauszuhalten
    • Mephisto kontert das, indem er erklärt, er haben seine Freude an dem unterschwelligen Konflikt

 

Erwartungen zu Aufgabe 2:

Der Schüler/Die Schülerin:

  • nimmt Stellung zu der These, dass das einfache Mädchen Gretchen sich hier im Hinblick auf Faust als zumindest gleichwertige Partnerin zeigt
    • Gretchen spricht offen über ihre Gefühle und Sorgen, während Faust nur an einer Stelle widerwillig deren Wahrheit anerkennt
    • Gretchen durchschaut Mephisto, soweit sie das ohne Kenntnis der Hintergründe nur kann
    • Sie erkennt auch die Gefährdung ihrer Liebe durch Mephisto
    • Und stellt eine entsprechende Forderung an Faust
    • Insgesamt präsentiert sich Gretchen bei weitem nicht als das Mädchen aus dem einfachen Volk (Szene Garten), sie zeigt sich hier nicht nur auf Augenhöhe mit Faust, sondern ist ihm sogar überlegen, er kann in keiner Weise mithalten, sondern weicht nur aus.

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