Nie wieder „Nebel“ bei der Gedicht-Interpretation: Nach dem Abi ist vor dem Abi – wir sind gerne dabei :-) (Mat 8728 )

Worum es hier geht:

  • Beim Abi 2024 gab es bei einem Gedicht ziemliche Schwierigkeiten.
  • Dafür kann der Autor nichts – der hatte sich viel einfallen lassen.
  • Aber darauf verzichtet, die üblichen Sinn-Hinweise in seinem Gedicht unterzubringen.
  • Leider ist der Deutschunterricht häufig sehr „checklisten-orientiert“
  • und geht zu wenig aus von dem, was ein Gedicht eigentlich ist,
  • nämlich keine Arbeitsaufgabe,
  • sondern ein Angebot an den Leser und die Leserin,
    • genau hinzuschauen
    • und sich dann Gedanken zu machen.
  • Natürlich muss das im Deutschunterricht methodisch exakt laufen, da man sich ja möglichst verständigen will und soll.
  • Aber es gibt da anscheinend ein paar Probleme im Bereich von Methodik und Transparenz.

Wer sich das Gedicht und unsere Erklärung ansehen will, findet Näheres hier:
https://schnell-durchblicken.de/jan-wagner-unterwegs-im-nebel

Wir wollen hier mehr nach vorne schauen und haben das versucht, in dem folgenden Video anzubieten:

Mia fegt den Zebrastreifen frei – wenn der Nebel weg ist, sieht man mehr.

Video:
Videolink
Dokumentation:
Nun unsere ausführliche Erläuterung von Problem und Lösung
  • Am 25.4.2024 sind wir auf eine Abituraufgabe aufmerksam gemacht worden.
  • Da ging es um ein Gedicht, das etwas ganz Einfaches machte:
  • Es beschrieb einfach auf sehr originelle Weise, das was dem dem lyrischen Ich bei einer Autofahrt durch den Neben so alles in den Sinn kam.
  • Es hätte so schön sein können – aber der Verzicht auf Hinweise zum möglichen Sinn setzte unglaublich viel Fantasie frei.
  • Auch das eigentlich eine schöne Sache.
  • Nur ist alles schwer zu bewerten, was sich weit von den eigentlichen Aussagen des Gedichtes entfernt, in diesem Fall leider entfernen muss.
  • Es hätte so einfach sein können, wenn die Prüflinge lockerer mit diesem Gedicht hätten umgehen können.
  • Feststellen, was ist.
  • Und dann einfach methodisch sauber vorgehen:
    • Schritt 1: Das Gedicht zeigt etwas. Das ist seine eigentliche Leistung.
    • Schritt 2: Das Gedicht präsentiert keine besondere Sinnrichtung.
    • Schritt 3: Dann suche ich mal nach möglichen „Sinngebieten“
  • Das einzige Problem wäre gewesen, dass der Erwartungshorizont gar nicht so viele Zusatzpunkte ausweisen kann, wie hier eigentlich nötig gewesen wären. Man darf gespannt sein, was die Aufgaben-Ersteller sich hier ausgedacht haben.
  • Konsequenz: An der Vergangenheit kann man nichts ändern.
  • Aber: Nach dem Frust, kann man die nächsten Abiturjahrgänge auf diese „Sinn-Falle“ aufmerksam machen.
  • Wir kämpfen schon lange um eine Gedicht-Interpretation, die nicht von der Universität ausgeht, sondern von den Schriftstellern (Kunst-Teil 1) und ihren Lesern und Leserinnen (Kunst-Teil 2).
  • Also einfach auf unseren Kanal hinweisen und sich den Abi-Termin nächstes Jahr notieren.
  • Und dann mit uns vorher überlegen, wie kann man jedes Gedicht sicher „knacken“ – auf beiden Ebenen. Bis jetzt kennen wir keins, das sich bei richtiger Methodik nicht wie eine Muschel öffnen lässt und dann vielleicht die Perle zeigt.

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