Analyse Sachtext: KI-Nutzung in der Schule – Sophia Sichtermann, „Macht das Leben zur Hölle“: Lehrerin warnt vor riskantem Trend an deutschen Schulen

Worum es hier geht:

Wir freuen uns, dass große Zeitungen immer noch Texte bereitstellen, die man sehr gut im Unterricht einsetzen kann.

Dies war und ist für uns auch bei diesem Artikel der Fall, der im Internet so zu finden war:

Sophia Sichtermann, „Macht das Leben zur Hölle“: Lehrerin warnt vor riskantem Trend an deutschen Schulen

Von: Sophia Sichtermann – Stand: 13.06.2025, 04:42 Uhr

https://www.fr.de/panorama/macht-das-leben-hoelle-lehrerin-riskanten-trend-an-deutschen-schulen-kritisiert-zr-93738219.html

1. Einleitungssatz
  • Der journalistische Artikel „Macht das Leben zur Hölle“: Lehrerin warnt vor riskantem Trend an deutschen Schulen von Sophia Sichtermann, erschienen am 13. Juni 2025 auf fr.de,
  • behandelt den zunehmenden Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) durch Schüler und Schülerinnen im Schulalltag
  • und die daraus resultierenden Herausforderungen
    • für Bildungsgerechtigkeit,
    • Leistungsbewertung
    • und das Rollenverständnis von Lehrkräften.

2. Inhaltliche Gliederung mit Zeilenangaben

Wir haben für uns den Text so formatiert, dass der Inhalt insgesamt 63 Zeilen umfasste. Je nach Verwendung muss das ggf. angepasst werden.

  • Abschnitt 1 (Z. 1–11)
    Von: „Zahlreiche Schüler nutzen Künstliche Intelligenz „
    Bis: „der anderen keine guten Noten gönnt.“

  • Ein Schüler beschreibt auf Reddit, wie die Nutzung von KI durch Mitschüler zu einem unfairen Vorteil führt.
  • Er beklagt, dass er ohne KI-Nutzung im Unterricht abgehängt wird, wünscht sich klare Regeln, will jedoch niemanden anschwärzen.
  • Abschnitt 2 (Z. 12–23)
    Von „In den Kommentaren unter seinem Beitrag „
    Bis „Lehrkräfte sollten deutlich machen, wie sie bewerten.“

    • Die Lehrerin Simone Fleischmann fordert eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Lernen selbst.
    • Schüler sollen reflektieren, wie sie gearbeitet haben – ob mit Büchern oder KI –
    • und Lehrkräfte sollen ihre Bewertungskriterien transparent machen.
  • Abschnitt 3 (Z. 24–34)
    Von „Expertin: Es braucht eine neue Kultur „
    Bis „um auf den rasanten technologischen Wandel zu reagieren“

    • Fleischmann räumt ein, dass Schüler oft schneller im Umgang mit digitalen Tools sind.
    • Gleichzeitig seien viele Lehrkräfte nicht ahnungslos, sondern bildeten sich fort.
    • Prüfungsformate müssten sich jedoch dringend ändern.
  • Abschnitt 4 (Z. 35–37)
    Von „Laut einem aktuellen Bericht zur Zukunft der Bildung „
    Bis „dass ihre Lehrer mehr Wissen über KI hätten“

    • Eine Studie von „GoStudent“ zeigt: Der KI-Einsatz ist schon weit verbreitet (87 %),
    • und viele Schüler wünschen sich besser geschulte Lehrer im Bereich KI.
  • Abschnitt 5 (Z. 38–47)
    Von „Nicht alle Schülerinnen und Schüler haben „
    Bis „dann läuft etwas schief“, sagt die Expertin.“

    • Fleischmann begrüßt Überlegungen zur KI-Nutzung in Abiturprüfungen.
    • Sie kritisiert eine veraltete Leistungskultur
    • und plädiert für ein neues Leistungsverständnis, das sich an veränderte Rahmenbedingungen anpasst.
  • Abschnitt 6 (Z. 48–63)
    Von „Lehrerin: Einsatz von KI kann soziale Ungleichheit verstärken“
    Bis „die Benachteiligung oft noch verstärken“

    • Fleischmann warnt vor wachsender Bildungsungerechtigkeit durch KI.
    • Kinder aus privilegierten Haushalten profitieren überproportional, während benachteiligte Kinder weiter abgehängt werden.
    • Der Einsatz von KI könne diese Kluft noch verstärken.

3. Zusammenfassung (Aussagen des Textes)
  • Der Text zeigt, dass der unkritische Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Schulkontext
    • nicht nur den Lernprozess,
    • sondern auch das soziale Gefüge
    • und das Leistungsverständnis herausfordert.
  • Er macht deutlich,
    • dass neue digitale Werkzeuge bestehende Ungleichheiten verschärfen können
    • und dass es einer grundlegenden Reform des Bildungssystems bedarf –
    • hin zu mehr
      • Transparenz,
      • Gerechtigkeit
      • und einer modernen Leistungskultur.

4. Sprachliche und rhetorische Mittel (mit Zitaten)
  • Zitierendes Beispiel (Z. 3):
    „KI macht das Leben als Schüler zur Hölle“ – emotionalisierende, metaphorische Sprache bringt die Überforderung durch technologische Ungleichheit drastisch zum Ausdruck.

  • Zitierendes Beispiel (Z. 31):
    „Wir wollen nicht die Ewiggestrigen sein.“ – ironische Selbstcharakterisierung, die Offenheit signalisiert und Vorurteile abbaut.

  • Zitierendes Beispiel (Z. 46):
    „Wenn Politiker sagen, Kinder müssten bei einer Fünf auch mal weinen… dann läuft etwas schief.“ – Alltagssprache und Zitatverfremdung, um Kritik an einem veralteten Leistungsverständnis pointiert zu formulieren.

  • Wortwahl allgemein:
    Wiederholungen von Begriffen wie „Leistung“, „Verständnis“, „gerecht“, „reflektieren“, „überholt“ betonen den argumentativen Zusammenhang .

  • Strukturell:
    Der Text nutzt bewusst Schülerstimmen (Reddit) als Einstieg, was eine authentische Betroffenheitsperspektive eröffnet.


5. Mögliche Stellungnahmen
  • Pro:

    • Der Text bietet einen realitätsnahen Einblick in aktuelle Schulprobleme und regt zu notwendigen Reformen an.
    • Die Forderung nach mehr Reflexion und Transparenz in Bezug auf Leistung und Bewertung ist zeitgemäß und sinnvoll.
    • Die Warnung vor wachsender sozialer Ungleichheit durch KI ist berechtigt und dringend diskussionswürdig.
  • Kontra / kritisch reflektierend:

    • Der Text bleibt teils vage, wie genau ein „neues Leistungsverständnis“ konkret aussehen soll.
    • Es fehlt an Beispielen für Schulen, die bereits innovative Lösungen gefunden haben.
    • Die Darstellung könnte Ängste schüren, ohne genügend positive Perspektiven auf einen sinnvollen KI-Einsatz zu entwickeln.
    • Besonders das Argument der sozialen Ungerechtigkeit müsste eingeschränkt oder auch noch anders gesehen werden:
      Früher waren die im Vorteil, die in einer größeren Stadt mit Büchereien, Buchhandlungen oder auch einer guten Schulbibliothek lebten.
    • Vor allem waren auch die im Vorteil, die im familiären Umfeld oder Freundeskreis Fachleute hatten, die helfen konnten.
    • All das ist durch die KI anders geworden – die Frage der Nutzungsmodelle mit Kosten dürften aktuell noch nicht so ins Gewicht fallen.
  • Diskussionsansatz für den Unterricht:

    • Ist KI ein Werkzeug der Gerechtigkeit oder der Ungleichheit?
    • Vergrößern generative Sprachmodelle wie zum Beispiel ChatGPT nicht die Chancen von Schülern und Schülerinnen einen erstaunlich verständnisvollen (künstlichen) Gesprächspartner zu finden, was in der Realität nicht immer in gleicher Weise möglich ist?
      Wichtig besonders auch, um „unausgegorene“ Gedanken oder Fragen erst mal auszutesten, ohne auf genervte oder gar herablassende Reaktionen zu stoßen.
    • Wie könnten faire Prüfungsformate in einer KI-unterstützten Schulwelt aussehen?
    • Sollten Schüler lernen, KI bewusst und reflektiert einzusetzen – oder gehört sie verboten? Und wenn dann wie – unter welchen konkreten Rahmenbedingungen.

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