Baustein: Wie schreibt man eine Erörterung? (Mat6145)

Worum es hier geht:

Wir wollen allen denen helfen, die eine Erörterung schreiben sollen und sich fragen:

  • Was ist das überhaupt?
  • Wie mache ich das?

Dabei konzentrieren wir uns hier auf das Wesentliche und verweisen ggf. auf Seiten mit näheren Erklärungen:

  1. Eine Erörterung ist etwas ganz Normales:
    So erörtert man zum Beispiel mit Freunden:

    • Wir könnten am Wochenende nach Irgendwo-Ort fahren.
    • Es kommt die Antwort von einem: Geht nicht, da ist der Geburtstag meiner Oma und da muss ich hin.
    • Okay: Wie wäre es mit dem Wochenende drauf.
    • Alle stimmen zu.
    • Erörterung abgeschlossen.
    • Natürlich geht es auch ausführlicher, wie man an jedem Streit in der Familie sehen kann, wenn es etwa um die Frage geht:
      „Ist die Versetzung noch zu retten – und wie?“
  2. Damit haben wir auch schon zwei Arten von Erörterungen:
    • Einmal die Entscheidungserörterung:
      • Man entscheidet sich: Nein, wir überlegen uns, welche Privatschule in Frage kommt. Damit hat man schon eine Anschluss-Erörterung, nämlich eine sogenannte Problemerörterung:
        Welche Privatschule käme denn in Frage?
    • Oder man sagt: „Ja“ und dann ist man genauso bei der einer Problemerörterung, nämlich der Frage:
      Wie kann man denn die Versetzung noch schaffen?
  3. Zusammenfassung: Eine Erörterung ist eine möglichst systematische Beantwortung einer Entscheidungsfrage oder einer Problemfrage:
  4. Dann gibt es die Erörterung im Anschluss an einen Sachtext.
    Erörterung im Anschluss an einen Sachtext, in dem es um den Missbrauch der Freiheit geht (Klassenarbeit, Klasse 9 mit Lösung)
    https://www.schnell-durchblicken2.de/sachtextanalyse-freiheit
  5. Oder auch die Erörterung einer Textstelle:
    Beispiel für die dialektische Erörterung einer Textstelle in einer Kurzgeschichte (Röder, „Scherben“)
    Man sieht da gut, wie man im ständigen Hin und Her zwischen zwei Positionen zu einer insgesamt besseren Lösung kommt.
    https://textaussage.de/roeder-scherben-beispiel-fuer-die-dialektische-eroerterung-einer-textstelle
  6. Warnen wollen wir vor der Unterscheidung zwischen einer
    • linearen Erörterung
      Hier ist davon die Rede, dass man nur die Argumente einer Seite aufführt, also Pro oder Contra.
      Das ist aber problematisch, weil jedes Argument nur so gut ist wie mögliche Einwände.
      Auf gut deutsch:
      Ein Argument selbst ist erst mal nicht viel wert. Man muss es konkret durchprüfen auf Gegenargumente oder sonstige Einschränkungen.
      Beispiel:
      Todesstrafe:
      Dafür spricht, dass es einen Mörder weniger in der Welt gibt.
      Dies Argument wird kein anständiger Mensch so stehen lassen. Denn man muss auch die Gegenargumente berücksichtigen.
      Und angesichts auch nur der Möglichkeit eines einzigen Fehlurteils, würden wir das scheinbare Pro-Argument mit diesem „Killer“-Argument vom Tisch fegen.
      und
    • einer dialektischen Erörterung
      Dabei prüft man am besten verschiedene Argumente in möglichst guter Ordnung – und prüft in jedem Fall den Wert des Arguments, indem man auch Gegenargumente dazu berücksichtigt.
      Dialektik heißt:
      Ich beginne mit einer These, das kann auch ein Argument sein.
      Dann kommt die Gegenthese.
      Dann versucht man eine Synthese, zum Beispiel eine entsprechende Einschränkung des Ausgangsarguments.
      Beispiel:
      „Sollen Schülis jobben neben der Schule.“
      Ja, weil das nicht nur zusätzliches Geld gut ist, sondern auch mit dem praktischen Leben verbindet.
      Gegenargument: Gefährdet den Schulerfolg.
      Synthese: Das klärt man im Einzelfall und behält es im Auge.

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