Worum es hier geht:
Wir analysieren hier den großen Monolog Galileis, in dem er sich als jemand bezeichnet, der die Wissenschaft „verraten“ hat.
- Ab: „GALILEI akademisch die Hände über dem Bauch gefaltet: In meinen freien Stunden, deren ich viele habe, bin ich meinen Fall durchgegangen“
- Galilei beginnt mit einer Art selbstkritischen Prüfung seines Verhaltens – aus dem Blickwinkel der Zukunft.
- Ab: „Selbst ein Woll-händler muß
- Er stellt fest, dass zur Wissenschaft auch „besondere Tapferkeit“ gehört. Die ist nötig, um zu dem Zweifel zu stehen, den sie an möglichst viele Menschen übertragen möchte.
- Das Problem ist dabei für ihn, dass die meisten Menschen von den Mächtigen in einem „Dunst von Aberglauben“ gehalten werden.
- Und diese Mächtigen halten den für „unzerstörbar“, was sicherlich auch entsprechende Abwehrmaßnahmen einschließt, auf die Galilei hier aber nicht eingeht.
- Ab: „Unsere neue Kunst des Zweifelns entzückte das große Publikum.“
- Zunächst spricht Galilei von den Erfolgen seiner Arbeit und ihrer Verbreitung.
- Dann geht er aber auch auf die „Drohungen“ und „Bestechungen“ ein, die die meisten Menschen schwach werden lässt.
- Hier sieht Galilei ein Spannungsverhältnis zwischen den wissenschaftlichen Entdeckungen und der „Gläubigkeit“ der einfachen Menschen.
- Am Ende dann der Hinweis auf die Notwendigkeit des wissenschaftlichen Fortschritts, um „die Kräfte der Natur zu entfalten“.
- Ab: „Wofür arbeitet ihr?“
- Dann macht er das Ziel der Wissenschaft ganz deutlich, nämlich „die Mühseligkeit der menschlichen Existenz zu erleichtern“.
- Hierfür ist wohl der eben genannte Fortschritt der Wissenschaft nötig.
- Ab: „Wenn Wissenschaftler“
- Als nächstes macht Galilei deutlich, dass die Wissenschaft auch einen falschen Weg einschlagen kann entfalten, bei dem es zwar Fortschritt gibt, aber im Interesse der Mächtigen – und das werde einen „universalen Entsetzensschrei“ hervorrufen.
- Anmerkung: Hier kann man an die Atombombe oder auch aktuelle Biowaffen denken.
- Ab: „Ich hatte als Wissenschaftler „
- Galilei kritisiert sich dann, weil er eben nicht genügend „Standhaftigkeit“ gezeigt hat.
- Er glaubt wirklich, dass die eine völlig neue Ausrichtung der Wissenschaft ermöglicht hätte.
- Anmerkung: Hier geht Galilei nicht darauf ein, was der Preis für seine Tapferkeit gewesen wäre – und wie wenig sie angesichts der Macht bewirkt hätte.
- Ab: „Wie es nun steht, ist das Höchste,
- Am Ende dann tatsächlich eine Feststellung, die kaum der Realität entspricht.
- Vor diesem Hintergrund überzeugt seine Feststellung nicht: „Ich habe meinen Beruf verraten“.
- Das entspricht übrigens auch nicht der Realität des Dramas, denn dort zeigt sich ja, dass am Ende doch eine Abschrift seiner neuen Erkenntnisse die Welt draußen erreicht.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- „Leben des Galilei“ – von Bertolt Brecht
https://textaussage.de/brecht-galilei-themenseite
—
- Themenseite Szenenanalyse Drama
https://textaussage.de/szenenanalyse-themenseite
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
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