Eichendorff, „Aus dem Leben eines Taugenichts“ – Video zum Inhalt und zu wichtigen Zitaten (Mat2678)

Eichendorff, „Aus dem Leben eines Taugenichts“ – schneller Einstieg: Inhalt und Schlüsselzitate

In der Schule muss man viele Texte lesen, die 100 oder sogar schon 200 Jahre und mehr alt sind.

Da hat man nicht sofort Spaß dran – häufig schrecken die ersten Seiten schon ab.

Wir gehen deshalb einen anderen Weg.

  1. Zunächst gibt es eine kurze Einführung, so eine Antwort auf die beiden entscheidenden Ausgangsfragen:
  2. „Worum geht es denn da eigentlich und
  3. was kann man damit anfangen?“
  4. Dann stellen wir den Inhalt vor – möglichst so, dass man ihn schnell versteht.
  5. Dabei verweisen wir auch schon auf wichtige Textstellen – denn das Ziel ist ja, dass man sich irgendwann auch selbst „einliest“, eine Beziehung zum Text aufnimmt.
  6. Hierbei können schon Teil-Schaubilder helfen.
  7. Am Ende gibt es dann ein Gesamt-Schaubild, das man sich leicht einprägen kann.

Infos zum zugehörigen Video mit Dokumentation

Inzwischen haben wir auch das Video zu diesem Thema fertiggestellt.

Es ist auf Youtube hier zu finden:

https://youtu.be/l6WUg3NYOG8

Die entsprechende Dokumentation kann hier angesehen bzw. heruntergeladen werden:

Mat2678 Taugenichts Video Inhalt Zitate Bedeutung


Schaubild 1 im Video: Schnell-Information zum Inhalt und die Formulierung des Themas


Schaubild 2 im Video: Übersicht über die Kapitel mit dem Inhalt und Schlüsselzitaten und die Frage der Bedeutung für uns heute


Einstiegsfrage Nr. 1: Worum geht es im „Taugenichts“?

  1. In der Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts“ geht es um einen jungen Mann, der keine Lust hat, wie sein Vater den ganzen Tag in einer Getreidemühle zu schuften.
  2. Als sein Vater ihm eines Tages sagt, so einen Taugenichts wolle er zu Hause nicht mehr ernähren, nimmt der Sohn das positiv auf und beschließt, in die Welt hinauszuziehen und sein „Glück“ zu machen.
  3. Er hat auch Glück ohne Ende – wird sofort in einer Kutsche mitgenommen, landet in einem Schluss, erst als Gärtnerjunge, dann sogar als Zolleinnehmer.
  4. Dann verliebt er sich in eine junge Frau, die er für eine Gräfin hält, als die Hofgesellschaft sich über ihn als eine Art Landei lustig macht, bricht er Richtung Italien auf.
  5. Dort wird er dann – ohne es zu wissen – Teil eines seltsamen Entführungsspiels, erfährt nach einigem Hin und her, dass die von ihm angebetete Frau in dem Schloss schon voller Liebe auf ihn wartet und kann sie am Ende sogar heiraten – mit einem Schlösschen als Geschenk dazu.

Einstiegsfrage Nr. 2: Was kann man mit dem „Taugenichts“ anfangen?

  1. Natürlich bekommt man bei der Lektüre viel mit, was zur Epoche der Romantik gehört.
  2. Aber vor allem wird einem eine Welt präsentiert, über die man mal nachdenken sollte.
  3. Dieser „Taugenichts“ ist voller Gottvertrauen und hat dann auch Glück ohne Ende.
  4. Aber nicht alles läuft gut, er fühlt sich gedemütigt, hat zum Teil sogar Angst, greift aber immer wieder zu seiner Geige und bringt sich und andere in Stimmung.
  5. Vor dem Hintergrund könnte man doch mal überleben, wie man selbst sein Leben mit Optimismus gestalten kann – und was man selbst als „Geige“ verwenden kann, um in bestimmten Situationen für gute Laune zu sorgen und vielleicht auch dafür, dass andere einem eine Chance geben.

Kapitel 1-6

Hier unser Vorschlag für einen schnellen Einstieg in die Novelle: Wir arbeiten dran, von daher bitte etwas Geduld:

  • Kap 1: Aufbruch – viele Glücksfälle und ein Reinfall
  • Vater beschimpft den Sohn als „Taugenichts“, der nimmt das an, wendet es aber um: Er will nicht „Brot“, also Lebensunterhalt, suchen, sondern sein Glück.
  • Er hat es dann auch, wird auf einer Kutsche zu einem Schloss gefahren, wo er als Gärtner arbeiten darf.
  • Aber er leidet auch an heimlich-unerfüllter Liebe zu einer jungen Frau, die er für eine Gräfin hält.
  • Seine Zugehörigkeit zum einfachen Volk trägt ihm bei einem Bootsausflug außerdem Spott ein.
  • Kap 2: Glück im Job, Pech in der Liebe -> Italien
  • Er hat wieder Glück, bekommt die Stelle des verstorbenen Zolleinnehmers und muss da anscheinend kaum was tun.
  • Er findet Freude an der Sesshaftigkeit,
  • bleibt aber Romantiker, der die Kartoffeln aus dem Garten entfernt und dafür Blumen zieht.
  • Die präsentiert er seiner Angebeteten, erklärt sich auch bereit, für sie ins Feuer zu springen, was ihm eine fast böse Reaktion einträgt.
  • Am Ende hat er das Gefühl, ein „großer Narr“ zu sein und verschwindet in Richtung Italien.
  • Kap3: Freud und Leid auf dem Weg nach Italien
  • Bald stellt er fest, dass er den „rechten Weg“ nicht kennt.
  • Auch bekommt er hin und wieder Angst-Gefühle.
  • Ebenso macht ihm seine Einsamkeit zu schaffen, bei der sich niemand für ihn interessiert und um ihn kümmert.
  • Er hat dann Glück, dass er von zwei angeblichen Malern als Diener mitgenommen wird.
  • Am Ende steht erst mal eine „glückliche Ankunft“ in einem Dorf, zu dem die „Maler“ wollten.

  • Kap 4: Erfahrungen mit und ohne Maler
  • „frisch nach Italien hinein“
  • „wie der Vogel in der Luft“
  • viele Erfahrungen – Reisen bildet
  • aber auch ein seltsames buckliges Männlein
  • von den Malern verlassen,
  • aber mit Geld ausgestattet
  • selbstständig mit der Postkutsche weiter

  • Kap 5: Zwischen Herr und unheimlich
  • Kutscher fährt seltsame Wege
  • Ankunft bei einem Schloss
  • wie ein großer Herr behandelt
  • aber Gefühl „unheimlich“
  • kein „Milchbart“ mehr
  • aber Verzicht auf erotische Erfahrung

  • Kap 6: Zwischen bleiben und reisen
  • Schloss erscheint ihm etwas seltsam
  • vom Weiterreisen abgehalten
  • aber Rosinen-Situation
  • Gefahr, „melancholisch“ zu werden
  • Brief -> Bitte um Rückkehr
  • -> Fluchtnotwendigkeit

 

  • Kap7: Zwischen der Begeisterung über das prächtige Rom und der Suche nach seiner „schönen Frau“
  • Kurz vor Rom: „Da erschrak ich ordentlich vor Freude“
  • Kindheitserinnerungen kommen hoch: „wunderbare Geschichten“:
    seltsame Kombination aus Wolken, Bergen, Abgründen, blauem Meer, hohen glänzenden Türmen und Engel in goldenen Gewändern
  • Kommt gleich passend zu einem Haus, meint „die Stimme der gnädigen Frau“ zu hören
  • schläft dann ein -> am nächsten Morgen: „ein ordentliches Grausen vor dem einsamen Haus“
  • gerettet, weil: „verzaubert“ beim Blick auf „die prächtige Stadt“
  • trifft passend einen Maler, von dem er erfährt, dass eine Gräfin aus Deutschland sich schon nach zwei Malern und nach ihm erkundigt hat.
  • T. rennt gleich raus, soll abends wiederkommen, dann gibt es nähere Infos

  • Kap 8: Annäherung an die falsche Gräfin – Entschluss, schnell in Deutschland die richtige aufzusuchen
  • T. gerät in eine Veranstaltung, bei der die Kammerjunger aus Wien auftaucht und ihm einen Zettel zusteckt: Die junge Gräfin erwarte ihn.
  • Aus der Sicht des T. ist es aber die falsche, nämlich eine „etwas korpulente, mächtige Dame mit stolzer Adlernase […] so recht zum Erschrecken schön.“
  • Sein Auftritt ihr gegenüber trägt ihm von der Kammerjunger einige Kritik ein.
  • Er bekommt aber dann doch noch die Info, dass seine „Gräfin“ schon längst wieder in Deutschland sei, „mitsamt deiner tollen Amour [Liebe]. Und da lauf du nur auch wieder hin! Sie schmachtet ohnedies nach dir.“
  • Reaktion des T: „Ich nahm mir nun fest vor, dem falschen Italien […] auf ewig den Rücken zu kehren.“

  • Kap 9: Steigerung der Vorfreude angesichts einer Hochzeit, bei der der T. glaubt, der Bräutigam zu sein
  • Auf dem Rückweg gerät der T. in eine Studentengruppe, die auch zu seinem Schloss will.
  • Von einem mitreisenden Geistlichen erfährt er, dass dort „bald eine große Hochzeit“ stattfinden werde.
  • T. schämt sich, „ihm hier vor allen Leuten zu sagen, dass ich selber der verlorene glückselige Bräutigam sei.“
  • Dementsprechend freut er sich, als er das Schloss und das Zollhäuschen von ferne wieder sieht.

  • Kap 10: Allgemeine Aufklärung über die Geschehnisse und eine Doppelhochzeit, bei der T. endlich seine Aurelie bekommt
  • Es klärt sich alles auf:
  • Herr Leonard ist ein reicher Graf, der Herrn Guido, eigentlich Tochter einer Gräfin, nach Italien entführt hat.
  • Jetzt ist alles gut und die Hochzeit kann stattfinden.
  • Die angebliche junge Gräfin Aurelie hat dabei eine wichtige Rolle gespielt, ist aber „nur“ die verwaiste Nichte des Portiers.
  • In einer längeren Rede macht Herr Leonhard dann dem T. klar, dass immer klar war, dass im Hinblick auf seine Aurelie er „in den stillen Bann ihrer schönen Augen“ zurückmusste. „Und nun dann, da es so gekommen ist, ihr zwei lieben, lieben närrischen Leute! schlagt den seligen Mantel um euch, dass die ganze andere Welt rings um euch untergeht – liebt euch wie die Kaninchen und seid glücklich.“
  • T. kann sie heiraten und bekommt dazu noch vom Grafen ein Schlösschen geschenkt.
  • Der Erzähler betont ausdrücklich das Happy End.

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