Friedrich Schlegel, „Wahnsinn“ (Mat627)

  • Das Gedicht „Wahnsinn“ stammt von Friedrich Schlegel, einem Vertreter der Romantik.
  • Es handelt sich um ein kurzes, aber intensives lyrisches Werk,
    • das sich mit tiefem seelischen Schmerz,
    • Verzweiflung
    • und einem unkontrollierten emotionalen Ausbruch beschäftigt.
  • Das zentrale Thema ist der Wahnsinn als Folge von Liebesverlust und innerer Zerrissenheit.

Hier der Text, weiter unten die Audio-Datei.

Friedrich Schlegel
Wahnsinn
Bittre Schmerzen reißen wild.
Herz sei mild!
Denn du magst es doch nicht sagen;
Nimmer half ja noch dein Klagen,
Seit zerbrochen dir dein Bild.
Tod wär‘ Freude,
Nähme nur die Erd‘ uns beide!
Kühlung saugen
Möchten gern die trocknen Augen,
Brennen heißer stets im Leide.
Laute, diesen Mißlaut sprich,
Und dann brich,
Eh‘ ich ganz in Hass versunken,
Wahnsinn rede todestrunken,
Weil die Einz’ge von mir wich.
Gebt mir Blut,
Dass ich lindre diese Glut,
Und wer’s tat,
Ewig schmacht‘ er ohne Rat,
Oder sink‘ in gleiche Flut.

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