Gertrud Schneller, „Das Wiedersehen“ – Tipps für die Interpretation (Mat767a)

Worum es hier geht:

Wir wollen zeigen, wie man so eine Geschichte in einer Klassenarbeit vorstellen könnte.

Auf einer weiteren Seite gibt es hierzu auch noch Tipps:
https://textaussage.de/gertrud-schneller-wiedersehen-kurzgeschichte-mit-besonders-intensivem-wendepunkt

  1. Man beginnt immer mit einem Einleitungssatz, in dem man Titel, Verfasser und das Thema nennt: „In der Kurzgeschichte ‚Das Wiedersehen‘ von Gertrud Schneller geht es um das Schicksal von entlassenen Strafgefangenen.
  2. Die Geschichte beginnt damit, dass die eine der beiden Figuren, der entlassene Straftäter Peter ein Café betritt, in dem er – wie erwartet – seinen Bekannten oder vielleicht sogar Freund, das bleibt erst mal offen, Jean trifft.
  3. Dieser gibt ihm einen Kaffee aus und erfährt dann schnell von Peter, dass er zwar Arbeit vermittelt bekommen hat, aber noch eine Wohnung braucht. Seine ehemalige Vermieterin will ihn unter einem Vorwand nicht mehr aufnehmen.
  4. Wenn Jean an dieser Stelle plötzlich aufbricht, vermutet man als Leser genauso wie auch Jean, dass er sich damit auch weiteren Nachfragen oder sogar Verpflichtungen entziehen will.
  5. Er ist dann sehr überrascht, als Jean umkehrt und ihm den Schlüssel zu seiner Wohnung gibt, die er während eines Erholungsaufenthaltes nicht braucht.
  6. Die Geschichte macht deutlich, welche Probleme Menschen haben, die einmal einen Fehler gemacht haben und straffällig geworden sind. Die Umwelt – dargestellt am Beispiel seiner ehemaligen Vermieterin – fürchtet Unannehmlichkeiten und flüchtet sich eher in Ausreden.
  7. Die Geschichte macht aber auch deutlich, dass Peter zu schnell ein Urteil über Jean fällt, auch wenn erst mal alles dafür spricht, dass er sich genauso verhält wie die ehemalige Vermieterin.
  8. Damit sind wir bei der dritten Aussage der Geschichte: Sie zeigt, dass man sich auch im richtigen Moment anders entscheiden kann und einem Menschen helfen kann, der recht überzeugend klargemacht hat, dass er keine weiteren Straftaten mehr begehen will.
  9. Gelungen ist die Geschichte vor allem, weil es nur eine sehr knappe Kommunikation zwischen den beiden Personen gibt – sie besteht eher aus Andeutungen, etwa wenn es um den Kellner als möglichen Mitwisser geht.
  10. Sehr gelungen ist auch, dass über die Prokuristen-Information kurzzeitig der Verdacht beim Leser aufkommt, da könnte die nächste Straftat zwischen zwei Komplizen vorbereitet werden.
  11. Zugespitzt wird alles an der Stelle, in der der plötzliche Aufbruch Jeans zu dem inneren Monolog Peters führt: „Auch der, denkt er bitter, auch der hat Ausreden. Mein einziger Freund.“
  12. Das Ende bleibt offen, denn man weiß nicht, wie die beiden in Zukunft, also nach Jeans Rückkehr, miteinander umgehen. Denn das Wohnungsproblem Peters hat sich dann möglicherweise noch nicht gelöst und es könnte neue Versuchungen geben.
  13. Insgesamt eine Geschichte, die auf recht überzeugende Art und Weise zeigt, wie es zu einer guten Tat kommt, ohne näher auf die Begleitumstände und auch die Folgen einzugehen.

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