Goethe, „Werther“: Lektüre-Coach – Teil 1: Thema, Inhalt und Aussagen (Mat8626)

Worum es hier geht:

Wir verraten hier das Geheimnis, wie man sich gleich in der ersten Stunde zu Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther“ optimal präsentieren kann:

Wie man gleich in der ersten Stunde sich optimal präsentiert

  1. Sich in kürzester Zeit
    1. das Thema klarmachen lassen
    2. fünf inhaltliche Schritte ansehen und möglichst einprägen
    3. sich die eine oder andere Aussage der Lektüre anschauen
  2. In seiner Textausgabe 14 Textstellen markieren, vielleicht sogar noch gelbe Zettel anhängen
  3. Und ggf. das eine oder andere Zitat im Internet nachzuschlagen:
    http://www.zeno.org/nid/20004853385
Für wen ist das vor allem interessant:
  • Wir wollen all denen helfen, die
    • entweder schnell Bescheid wissen wollen über den Roman.
    • Dann kann man nämlich schon mal mitreden.
    • Wir denken aber auch an die, die den „Werther“ im Unterricht gemacht haben – dann kamen andere Themen
    • und vor dem Abitur braucht man dann plötzlich die „volle Kenntnis“.
  • Hier geht es uns erst mal um den Inhalt:
    Vorgestellt haben wir „Werther“ in 10 Schritten in dem folgenden Video:

  • Wir haben dann festgestellt, dass das noch nicht optimal übersichtlich ist.
  • Deshalb hier die drei entscheidenden Dinge:
    • Thema
    • Inhalt
    • Aussagen

Thematik von Goethes „Werther“

  • Allgemeines
    • Briefroman, 1774 veröffentlicht nach persönlichen Erfahrungen des Dichters
    • Geniekult des Sturm und Drang
    • macht Goethe berühmt
  • Thema 1: Das Verhältnis von Genie und Gesellschaft
  • Thema 2: Liebe zwischen egoistischer Seelentiefe und Verantwortung
  • Thema 3: Verhältnis von Realität und Fantasiewelt

Inhalt im Hinblick auf die Themen

Die EB-Zahlen beziehen sich auf die E-Book-Ausgabe im Kindle-Format:
ISBN: 978-3150161227
ASIN ‏ : ‎ B00EA3U85A
Herausgeber ‏ : ‎ Reclam Verlag; 3. Edition (24. Juli 2013)

Wenn man die EB-Seitenzahlen in einer anderen Textausgabe auf den entsprechenden Brief beziehen will, dann einfach auf dieser Seite etwas aus dem Zitat eingeben – und schon weiß man Bescheid.
http://www.zeno.org/nid/20004853385

  1. Werther flieht vor einem Liebesproblem und landet in Wahlheim, wo er die Natur genießt und hofft sich zu erholen.
    • „Das Vergangene soll mir vergangen sein“. (EB10)
    • „Die Einsamkeit ist meinem Herzen köstlicher Balsam in dieser paradiesischen Gegend, und diese Jahrszeit der Jugend wärmt mit aller Fülle mein oft schauderndes Herz.“ (EB6)
    • wunderbare Heiterkeit“ (EB7)
  2. Lernt auf einer Tanzveranstaltung Lotte als Seelenverwandte kennen:
    1. „sie hat allen meinen Sinn gefangengenommen“ (EB20)
    2. Erinnerung an ihren Verlobten löst bei Lotte „einiges Nachdenken aus“ (EB28)
    3. Werther erinnert sich an das Märchen vom Magnetberg:
      „die armen Elenden scheiterten zwischen den übereinanderstürzenden Brettern.“ (EB48)
  3. Albert, der Verlobte, kehrt zurück
    1. und verhält sich für Werther „ehrlich“ (EB48), indem er Lotte in seiner Gegenwart nicht küsst (Fehler?)
    2. Werther sieht sich bald von einer „schleichenden Krankheit“ (EB50) geplagt
    3. es ist in der Welt nichts Lächerlichers erfunden worden als dieses Verhältnis, und doch kommen mir oft darüber die Tränen in die Augen.“ (EB51).
      Werther versucht, sich „zwischen dem Entweder – Oder durchzustehlen. (EB50)
  4. Schließlich kommt es zu einer ersten Auseinandersetzung. Dabei geht es um die Idee des Selbstmordes, den Werther gegen die „sittlichen Menschen“  (EB55) verteidigt, während während Albert sich strikt dagegen ausspricht:
    • “ Ich bin mehr als einmal trunken gewesen, meine Leidenschaften waren nie weit vom Wahnsinn, und beides reut mich nicht:“
    • „denn ich habe in meinem Maße begreifen lernen, wie man alle außerordentlichen Menschen, die etwas Großes, etwas Unmöglichscheinendes wirkten, von jeher für Trunkene und Wahnsinnige ausschreien mußte.“ (EB55)
  5. Zunehmende Verzweiflung bei Werther
    1. Das volle, warme Gefühl meines Herzens an der lebendigen Natur, das mich mit so vieler Wonne überströmte, das rings umher die Welt mir zu einem Paradiese schuf, wird mir jetzt zu einem unerträglichen Peiniger, zu einem quälenden Geist, der mich auf allen Wegen verfolgt.“ (EB60)
    2. Es hat sich vor meiner Seele wie ein Vorhang weggezogen, und der Schauplatz des unendlichen Lebens verwandelt sich vor mir in den Abgrund des ewig offenen Grabes.“ (EB62)
    3. Fasst den Entschluss: „Ich muss fort“ (EB66).

Aussagen des Romans: Was zeigt er?

  1. Werther ist begeisterungsfähig, besonders im Hinblick auf die Natur (Nr. 5)
  2. Überhaupt ist er sehr gefühlsbetont (Nr. 7).
  3. Er ist sehr auf sich selbst bezogen (Nr. 5), hält sich für ein Genie, das sich selbst die Regeln setzt.
  4. W. ist weit vom Erwachsenen-Sein entfernt. (Nr. 5)
  5. Er fährt auf Gleichgesinnte bzw. Gleichbeseelte voll ab (Nr. 7)
  6. Lässt sich voll auf sie ein (Nr.7).
  7. Er ahnt durchaus die Möglichkeit des eigenen Untergangs und nimmt ihn in Kauf (Nr. 7).
  8. Am besten wird Werther durch die Verbindung des Lächerlichen mit dem Tränenreichen charakterisiert. (Nr. 8)
  9. Insgesamt wird deutlich, dass Werther zum einen voll in die Epoche des Sturm und Drang gehört, besonders auch mit seiner Gesellschaftskritik, die sich allerdings im ersten Teil noch eher auf die falsche Selbst-Bestimmung der Menschen konzentriert (EB10, Brief vom 17. Mai)
  10. Zum anderen aber ist er auch ein Romantiker, ein Vertreter der Sehnsucht nach intensivem Leben und Erfahren bis hin zum eigenen Untergang (Nr. 8).

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