Aus urheberrechtlichen Gründen präsentieren wir hier nur für den Überblick die ersten Wörter der Zeilen.
Gefunden haben wir es komplett hier.
Ingeborg Bachmann
Alle Tage
- Die Überschrift ist relativ allgemein gehalten.
- Sie deutet nur an, dass es um etwas Alltägliches geht.
- Das kann positiv oder negativ sein.
- Man ist gespannt, wie dieses Gedicht der Normalität den Eindruck des Interessanten abgewinnt.
- Der Krieg …
- sondern fortgesetzt …
- ist alltäglich …
- bleibt den …
- ist in die …
- Die Uniform …
- die Auszeichnung …
- der Hoffnung …
- Der Anfang des Gedichtes macht deutlich, wie schnell die Schrecken der Vergangenheit aus dem Gedächtnis verschwunden sind.
- Es hat offensichtlich gereicht, Krieg einfach anders zu „framen“, wie die Kommunikationswissenschaftler das heute wohl nennen.
Gemeint ist damit, dass ein Begriff einfach in einen neuen „Rahmen“ gestellt wird, der die Ursprungsbedeutung mehr oder weniger verändert. - Es kam dann gleich noch eine zweite Ungeheuerlichkeit hinzu, die mit den meisten Kriegen der Vergangenheit verbunden ist.
Es sterben nicht die Verantwortlichen, sondern die, die die Entscheidungen ausbaden müssen. - Der Rest der Strophe ist doch nicht ganz so klar. Relativ verständlich ist noch die Metapher der Uniform für die Geduld.
- Das ist wohl am ehesten als Klage darüber zu verstehen, dass die Menschen das alles einfach akzeptieren.
- Der Schluss kann dann wohl so verstanden werden, dass die Opfer des Krieges mit einem schönen „Stern“ ausgezeichnet und dabei bedauerlicherweise auch mit ihrem Schicksal versöhnt werden.
- Er wird …
- wenn nichts …
- wenn das Trommelfeuer …
- wenn der Feind …
- und der Schatten …
- den Himmel …
- Die zweite Strophe geht dann noch etwas genauer auf diese Auszeichnung ein.
- Während wirkliche Auszeichnungen in der Regel noch während des Krieges verliehen werden, um die kämpfenden bei Laune zu halten,
- dürfte sich das hier wohl eher wieder auf die Hoffnung beziehen und damit die Diskrepanz zwischen der Hoffnung auf Frieden und der realen Rüstung als Vorbereitung nächsten Krieges.
- Er wird …
- für die Flucht …
- für die Tapferkeit …
- für den Verrat …
- und die …
- jeglichen …
- Nach der Beschreibung der traurigen Realität kommt das Gedicht dann zu seiner eigentlichen Botschaft.
- Es stellt den angeblichen Kriegs-Tugenden solche des Friedens gegenüber.
- Dabei wird ganz offen zur Fahnenflucht aufgerufen, zum Verrat von Geheimnissen und zur Nichtbefolgung von Befehlen.
- Die einzige Friedenstugend, die man gerne als Normalität hätte, ist die Tapferkeit vor dem Freund. Das ist natürlich eine Provokation, die sich gegen den normalen Begriff von Tapferkeit wendet. Denn der bezieht sich ja gerade auf den Feind und hoffentlich – im Sinne der Mächtigen – den Sieg über ihn und seine Vernichtung.
Bedeutung des Gedichtes
- Insgesamt ein Gedicht, das hervorragend in die Zeit einige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges passt
- Denn es macht, wie herausgearbeitet worden ist, deutlich, was der Titel schon ausdrückt.
- Es gibt anscheinend keinen Fortschritt aus Erfahrung. Vielmehr gelingt es den Mächtigen immer wieder, neue Begriffe zu schaffen oder alte umzudeuten. Das ermöglicht dann die Fortsetzung alles Schrecklichen, was man gerade und leider nur für kurze Zeit hinter sich gelassen hat.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
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— - Gedichte der Nachkriegszeit ab 1945 – eine einfache Übersicht – gut zum Lernen
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