Kafka, Auf der Galerie (Mat841)

Anmerkungen zu Kafkas kurzer Erzählung „Auf der Galerie“

Im Folgenden präsentieren wir eine Kurz-Analyse des Textes – zunächst als Schaubild und dann als mp3-Datei zum Herunterladen.

Übersicht über die Audio-Datei

  • Die Galerie als Ort: Die Galerie wird als der höchste Rang oder Bereich beschrieben, in dem Zuschauer sitzen und das Geschehen im Theater oder Zirkus beobachten. Es wird hervorgehoben, dass es sich um einen Ort handelt, von dem aus man eine Vorstellung betrachtet.
  • Zweiteilung des Textes: Der Text ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil besteht aus einer Konjunktion, die auf einen Konditionalsatz oder Bedingungssatz hinausläuft. Es wird eine Bedingung genannt, die erfüllt sein müsste, damit etwas Bestimmtes eintreten oder gemacht werden kann.
  • Elf Bedingungen im ersten Teil: Im ersten Teil werden elf Dinge genannt, die fast alle als sehr unangenehm beschrieben werden. Diese Bedingungen werden aufgelistet und näher erläutert.
  • Beispiele hierfür sind:
    • Hinfälligkeit und Krankheit
    • Lungensucht
    • Ein schwankendes Pferd, auf dem die Kunstreiterin sitzen muss
    • Ein unermüdliches Publikum, das die Vorstellung sehen will, was als Problem bei Veranstaltungen mit gefährlichen Darbietungen beschrieben wird
    • Ein peitschender, aber nicht unbedingt schlagender, sondern erbarmungsloser Chef
  • Textliche Aufteilung: Es wird erwähnt, dass der Text im Original ein Fließtext ist, aber für ein besseres Verständnis aufgeteilt wurde.
  • Kafka selbst hat diese Aufteilung nicht vorgenommen, sondern sie wurde nachträglich hinzugefügt, um die Analyse zu erleichtern.
  • Das Publikum:
    • Das Publikum wird als unermüdlich beschrieben, was bedeutet, dass es schwer ist, eine Pause einzulegen oder ähnliches.
    • Es wird auch auf den Voyeurismus-Aspekt hingewiesen, besonders bei gefährlichen Darbietungen, wobei der Text jedoch nicht in diesem Sinne gefährlich ist.

Ausblick auf einen vergleichbaren Text

Ein interessanter anderer parabelartiger Text zum Zirkuswesen findet sich hier:
Kunert, Günter, „Zirkuswesen“
https://textaussage.de/kunert-guenter-zirkuswesen
Parabelartige Geschichte von einem Zirkusdompteur, der zunächst seinen Tiger totbeißt und dann sein Talent an der Bevölkerung auslässt. Die wird zunächst in Angst und Schrecken versetzt, gewöhnt sich dann allerdings an ihre Rolle und wählt den Dompteur schließlich zum Bürgermeister. Als solcher sorgt er für Ruhe und Ordnung – vor allem aber bekommt das „Zirkuswesen“ Auftrieb – womit wohl diese neue Form von Herrschaft und Gefolgschaft gemeint ist. Man ahnt eine Satire auf politische Verhältnisse.

Weitere Infos, Tipps und Materialien