Karen Duve, „Es gibt keine niedlichen Jungs“ (Mat821)

Worum es hier geht:

Präsentiert wird eine Geschichte, die die Schwierigkeiten zeigt, in denen junge Menschen in Fragen von Freundschaft, Leidenschaft und Beziehung stecken.

Diskutieren kann man im Anschluss an die Besprechung der Geschichte auch die Frage, was einem Menschen eine menschliche Beziehung ersetzen kann – vielleicht auch ein Hobby?

Vorstellung des Inhalts
  1. Aus der Ich-Perspektive wird eine Situation geschildert, in der die 14jährige Erzählerin sich mit ihrer gleichaltrigen Freundin Claudia über einen Jungen namens Dani unterhält. Während die Freundin sich positiv über ihn äußert, macht die Ich-Erzählerin ihn deutlich runter und tut so, als sei sie mehr an den Pferden um sie herum interessiert.
  2. Bald wird deutlich, dass Claudia sich um ihre Freundin sorgt, weil sie noch nie einen Freund gehabt hat und dieser Dani sich angeblich jetzt für sie interessiert.
  3. Das Gespräch wird dann schnell unterbrochen, weil ein anderer Junge aufkreuzt, in den die Erzählerin schon mal alles hineinlegt, was sie am anderen Geschlecht stört, vor allem das sich Ungestört-unterhalten-Können mit ihrer Freundin.
  4. Bald wird deutlich, dass der Junge zumindest in einem Punkt den Erwartungen widerspricht, er interessiert sich nämlich kein bisschen für Pferde.
  5. Es wird dann noch schlimmer, weil der Junge sich unbedingt in Szene setzen muss, was schließlich in einer wilden Rangelei mit Claudia endet.
  6. Die Ich-Erzählerin löst die Situation dann auf, indem sie sich aus dem Dreiecksverhältnis zu ihrem Pferd verabschiedet.
  7. Den Schluss bildet dann die Schilderung des Einvernehmens zwischen Tier und Mädchen, das in dem Satz endet: „Ich möchte mit keinem Menschen auf der ganzen Welt tauschen.“
Auswertung der Geschichte
  1.  Insgesamt zeigt die Geschichte das unterschwellige Konkurrenzverhältnis zwischen Mädchen, aber auch Ansätze von freundschaftlicher Fürsorge.
  2. Zugleich wird deutlich, wie schwierig das Verhältnis der Geschlechter in der Pubertät sein kann.
  3. Letztlich hat man am Ende den Eindruck, dass die Ich-Erzählerin noch lange eher mit Pferden unterwegs sein wird als mit anderen Menschen – vor allem Jungen.
  4. Offen bleibt, ob es sich nur um eine Zwischenphase im Leben eines jungen Menschen handelt, der noch nicht so weit ist, es mit dem anderen Geschlecht „aufzunehmen“ oder ob hier jemand dauerhaft sein Glück eher bei Pferden und vielleicht bei gleichgesinnten Freundinnen suchen wird.
Fundort der Geschichte
Zu finden ist die Kurzgeschichte u.a. in:
Schlaglichter. Zwei Dutzend Kurzgeschichten, mit Materialien, zusammengestellt von Herbert Schnierle-Lutz, Ernst Klett Verlag: Stuttgart, Leipzig 2008/2015, S. 17-26
ISBN: 978-3-12-262731-7

Weitere Infos, Tipps und Materialien