Sprachliche Mittel in der Erzählung „Zirkuswesen“ von Günter Kunert (Mat1137-spm)

Was Inhalt und Aussage der Geschichte angeht, haben wir das auf der folgenden Seite abgehandelt:
https://textaussage.de/kunert-guenter-zirkuswesen

Hier geht es um etwas Spezielles:
Die folgende Übersicht soll helfen, sprachliche Mittel zu erkennen und auch zu „identifizieren“, d.h. ihnen möglichst eine fachliche Bezeichnung zuzuordnen.

Metaphern und Symbolik

  • Der Dompteur als Symbol für einen Diktator/Machthaber
  • Der Zirkus als Symbol für die Gesellschaft/Politik
  • „Die metallenen Stäbe flogen auseinander“ – Metapher für das Aufbrechen bestehender Strukturen

Hyperbeln und Übertreibungen

  • „einstimmiger Entsetzensschrei des Publikums“
  • „Unaufhaltsam stampfte er in seinen hohen, schwarzen Stiefeln sporenklirrend auf die Straße“
  • „schrie und dröhnte und donnerte durch die Gassen“ (Reihung, Klimax = Steigerung)

Personifikation

  • „ächzte es von Haus zu Haus“
    Hier wird im Hinblick auf die Häuser eine Art Gemeinschaftswesen konstruiert.

Aufzählungen und Reihungen

  • „Die anderen Gefleckten, Gestreiften und Geringelten“
  • „schrie und dröhnte und donnerte“
  • „knallte mit der Peitsche und schnalzte mit den Fingern“

Wiederholungen

  • „Der Dompteur ist los! Der Dompteur ist los!“

Paradoxon

  • „in strammer Haltung gelähmte Feuerwehrleute“

Ironie

  • „Endlich, drei Abende später, gelang es, den Dompteur einzufangen und zum Bürgermeister zu machen“

Euphemismus (Beschönigung)

  • „ein ganz unglaublicher Aufschwung des Zirkuswesens läßt sich nicht länger leugnen“

Lautmalerei

  • „sporenklirrend“
  • „knurrend und murrend“

Bildhafte Sprache

  • „auf Händen stehende Straßenbahnschaffnerinnen, auf Wäscheleinen balancierende Hauswarte“

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