Lessing, „Nathan der Weise“ – Akt 1, Inhalt, Schlüsselzitate, Interpretation (Mat6305-akt1)

Worum es hier geht

  • Wer einen schnellen Überblick braucht über Lessings Theaterstück „Nathan der Weise“:
  • Hier gibt es das schon mal für Akt 1
    • zunächst ein Schaubild -> schneller Überblick über den Aufbau
    • dann eine Kurz-Vorstellung der Szenen
Das Schaubild des Aufbaus

Kurzvorstellung der Szenen
    1. Heimkehr Nathans – Hausband – Rettung Rechas durch Tempelherrn – Nathans Geheimnis
      In der ersten Szene geht es darum, wie Daja dem heimkehrenden Nathan erklärt, wie seine Tochter Recha damit umgeht, dass sie fast beim Brand des Hauses umgekommen wäre.
      Sie sieht in dem Retter, einem Tempelherrn, einen Engel (ca. 145ff) und verbinde das als vermeintliche Jüdin mit der Hoffnung, dass die drei großen Religionen sich friedlich vereinigen (ca. 153) könnten.
      Deutlich wird auch, dass Nathan und Recha ein Geheimnis verbindet, das Daja kennt, über das sie aber schweigen (ca. 53) muss.
    2. Nathan will Recha die Engel-Idee ausreden.
      In der zweiten Szene versucht Nathan seiner Tochter die Idee eines übernatürlichen Wunders (ca. 215ff) auszureden. Statt im Hinblick auf ihren Retter zu schwärmen (ca. 359ff) soll sie lieber gut handeln( ca. 359ff) , d.h. sich um den Tempelherrn kümmern und ihn näher kennen lernen.
    3. Nathans Freund, der Derwisch, ist Finanzminister geworden.
      In der dritten Szene erscheint der Derwisch als Freund (ca. 388) jetzt als Kerl im Staat(ca. 393) , der über Macht und Einfluss verfügt. Als Problem sieht er es an, wenn Fürsten ausnahmsweise mal nicht wie Geier (ca. 418ff) unter friedlich äsenden (ca. 418ff) Tieren agieren, sondern der umgekehrte Fall eintritt: Die Obrigkeit ist dann hilflos angesichts der Übergriffe ihrer Untertan.
    4. Rechas Hoffnungen -> Tempelherr; Dajas Hinweis auf dessen Ressentiments gegen Juden
      In der vierten Szene wird deutlich, wie sehr Recha mit gierigen (ca. 514) Augen den Tempelherrn verfolgt und Nathan flehentlich gebeten wird, ungesäumt(ca. 517) , also schnell, den Tempelherrn anzugehen(ca. 517). Größere Hoffnungen soll er sich aber nicht machen, denn Daja erklärt ganz deutlich: Der Tempelherr kommt zu keinem Juden(ca. 528).
    5. Klosterbruder offenbart Nathan das Schurkenstück gegen Sultan Saladin
      In der fünften Szene muss der Klosterbruder dem Tempelherrn ein regelrechtes Bubenstück (ca. 685) anbieten. In ihm soll er Saladin, der ihm das Leben gerettet hat, als Feind der Christenheit (ca. 691) betrachten und ihn ausspionieren und wenn möglich sogar überfallen und umbringen. Die Haltung des Tempelherren ist dem gegenüber ganz klar: Er will nicht zum undankbaren Schurken (ca. 694) werden.
    6. Tempelherr zwischen antijüdischem Ressentiment und Verwunderung über seine eigene Rettungstag
      Der erste Akt schließt mit der sechsten Szene,

      • in der der Tempelherr Daja gegenüber seine ganze Ablehnung gegenüber einem Juden deutlich macht. Zum Beispiel verbindet er bei dieser Menschengruppe reich und weise (V742). Damit will er sagen, dass Juden seiner Meinung nach vor allem ihre Klugheit nutzen, um sich finanzielle Vorteile zu verschaffen.
      • Dabei handelt es sich aus heutiger Sicht um einen typisch antisemitisches Vorurteil. An anderer Stelle sagt er sogar: Jud‘ ist Jud‘ (ca. 777) und schließt damit aus, dass ein Jude sich überhaupt verändern kann.
      • Damit bewegt er sich im Bereich des Rassismus.
      • Deutlich wird allerdings auch, dass dem Tempelherrn sein Verhalten bei der Rettung Rechas selbst ein Rätsel (ca. 769) ist.
      • Und so etwas wartet ja immer auf seine Auflösung.

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