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Lösungen zum Quiz: Martin Luther und die Reformation
Du musst nichts wissen. Stattdessen sollst du versuchen, durch ein bisschen Kombinieren und auch etwas Glück möglichst viele richtige Antworten zusammenzubekommen. Du hast auf jeden Fall viel mehr Chancen als beim Lotto. Noch ein kleiner Tipp: Guck doch tüchtig von deinen Nachbarn ab – nur: Denk dran: Auch Mitschüler können irren!
1.) Reformation bedeutet wörtlich:
A: Wiedergeburt B: Wiedergesundung C: Wiederherstellung
Richtig ist Wiederherstellung, bei „Wiedergeburt“ kann gut an die Renaissance erinnert werden.
2.) Bei der Entstehung der Reformation spielte der Bau einer großen Kirche eine wichtige Rolle, für die der Papst Geld brauchte. Es handelte sich um
A: San Giovanni in Laterano B: Santa Maria Maggiore C: San Pietro in Vaticano
Alles drei sind berühmte Kirchen in Rom, beim Ablass geht es aber in erster Linie um die Peterskirche: Es war Papst Leo X., der sogar einen vollkommenen Ablass aller Sünden anbot, einen sogenannten einen so genannten „Plenarablass“. Der Ablassprediger Johann Tetzel nutzte das für den Spruch: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“
3.) Um an mehr Geld zu kommen, wurde in größerem Ablassbriefe verkauft, mit denen man sich von bestimmten Strafen für Sünden loskaufen konnte. Wie hieß der Ablassverkäufer, gegen den Martin Luther sich vor allem wandte?
A: Johann Metzel B: Johann Tetzel C: Johann Wetzel
Richtig ist Johann Tetzel, die anderen beiden Namen sind rein fiktiv. Auf jeden Fall lohnt es sich, sich genauer mit diesem Mann zu beschäftigen: Immerhin handelt es sich um einen Dominikanermönch, dem ein sehr unsolider Lebenswandel nachgesagt wird. Immerhin wurde er sogar in Innsbruck wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt und nur durch einen deutschen Kurfürsten gerettet, der sich bei Kaiser Maximilian für ihn einsetzte. (http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tetzel)
4.) Als Luther mit seinen Protesten gegen den Ablasshandel begann, war er …
A: Augustinermönch B: Ritter des Johanniterordens C: erfolgreicher Kaufmann
Luther war Augustinermönch – und interessant sind sicher die besonderen Umstände seines Eintritts in diesen Orden. Der eine oder andere Schüler dürfte wissen, dass dabei ein Blitzschlag und Todesangst eine große Rolle spielten.
5.) Berühmt sind Luthers 95 Thesen, die er im Jahre 1517 an die Tür der Schlosskirche in … geschlagen haben soll.
A: Eisenach B: Wittenberg C: Worms
Alle drei Orte spielen für die Reformation eine Rolle: In Eisenach ging Luther zur Schule, in Worms stand er vor dem Kaiser, der berühmte Thesenanschlag aber gehört zu Wittenberg.
6.) Im Jahre 1519 verschärfte Luther seine Kritik an der katholischen Kirche noch, indem er erklärte, dass auch … sich irren könnten?
A: Konzerne B: Konsulate C: Konzilien
Konzerne haben mit Religion direkt nichts zu tun, es handelt sich um den Zusammenschluss von Unternehmen. Ein Konsulat ist die Vertretung eines Landes in einem anderen Staatsgebiet, in dem zum Beispiel Pässe ausgestellt werden. Richtig ist „Konzilien“: Darunter versteht man die Versammlung, in der es um kirchliche Angelegenheiten geht. Meistens handelt es sich aber um sehr große, bedeutende Treffen, wie zum Beispiel das Konzil von Nicäa mit seiner Formulierung des christlichen Glaubensbekenntnisses, das Konzil von Trient, das die Gegenreformation einleitete, und schließlich das „Zweite Vatikanische Konzil“, in dem es u.a. um eine Reform der Liturgie ging.
7.) Im Jahre 1520 ließ Luther von seinen Studenten dann sogar ein Verurteilungsschreiben des Papstes verbrennen, solch ein Schreiben nannte man:
A: Bulle B: Bulletin C: Enzyklika
Ein Bulletin ist eine ärztliche Erklärung zur Gesundheit wichtiger Patienten. Eine Enzyklika ist ganz allgemein ein Rundschreiben des Papstes. Bei einer Bulle handelt es sich um bsd. wichtige päpstliche Urkunden, in diesem Falle ging es um die Exkommunikation Luthers, d.h. seinen Ausschluss aus der Kirche.
8.) Im April 1521 musste Luther sich vor einem Reichstag in … verteidigen.
A: Augsburg B: Speyer C: Worms
In Augsburg gab es seit dem zwölften Jahrhundert Reichstage des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Zwei besonders wichtige haben direkt etwas mit der Reformation zu tun: 1530 wurde in Augsburg ein protestantisches Glaubensbekenntnis vorgelegt, 1555 wurde hier der nach der Stadt benannte Religionsfriede geschlossen. Auch in Speyer gab es viele Reichstage, für die Reformation interessant ist besonders der von 1529, wo die evangelischen Vertreter gegen die Ächtung Luthers protestierten, wo er sich der Begriff „Protestanten“ herleitet. In unserem Zusammenhang geht es um Worms, wo Luther nicht – wie gefordert – seine Lehren wieder ruft, sondern auf ihnen beharrt, wenn sie ihm nicht mithilfe der Bibel widerlegt werden können. Der berühmte Spruch: Hier stehe ich. Gott helfe mir, ich kann nicht anders“ ist nicht genau zu belegen.
9.) Um ihn zu schützen, ließ der sächsische Kurfürst als Landesherr Luthers diesen auf die Wartburg entführen. Dort übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche. Dieses wurde in einer Auflage von … gedruckt, die innerhalb von drei Monaten vergriffen war.
A: 3.000 B: 30.000 C: 300.000
Heutige Schüler mögen eine Zahl von 300.000 Exemplaren für überaus realistisch halten mindestens aber von 30.000 ausgehen. Real waren es allerdings 3000. In diesem Zusammenhang kann man darauf hinweisen, dass so kurz nach Erfindung des Buchdrucks in der Mitte des 15. Jahrhunderts Bücher noch sehr teuer waren.
10.) Luther betonte sehr stark die Freiheit eines jeden „Christenmenschen“. Davon fühlten sich auch die Bauern angesprochen, die damals sehr unterdrückt und ausgebeutet wurden. Sie wollten vor allem die … beseitigen.
A: Leibeigenschaft B: Sklaverei C: Zinsknechtschaft
Sklaverei war eine Angelegenheit der antike und spielte natürlich seit dem Zeitalter der Entdeckungen vor allem in Amerika wieder eine große Rolle. Für das christliche Selbstverständnis war aber diese völlige Unterordnung und Auslieferung von Menschen in die Gewalt eines anderen undenkbar. Stattdessen gab es die Leibeigenschaft, die Bindung vor allem von Bauern an die Person eines Grundherrn und an ein Stück Land, das in der Regel gepachtet wurde. Zinsknechtschaft ist ein Begriff, der im Geschichtsunterricht meistens im Zusammenhang mit den Anfängen der politischen Agitation Hitlers verbunden wird. Er steht für die stark antikapitalistische Anfangsphase der Entwicklung der Ideologie Hitlers.
11.) Eine besondere Rolle beim Aufstand der Bauern spielte der Prediger …, der eine Art Kommunismus vertrat: Alles Eigentum sollte allen gehören – und jeder sollte das bekommen, was er brauchte.
A: Johannes Calvin B: Thomas Müntzer C: Ulrich Zwingli
Richtig ist Thomas Müntzer, der zunächst ein Bewunderer Martin Luthers war, dann aber eigene, stark sozialrevolutionär ausgerichtete Ideen entwickelte, mit denen er auch ein geistiger Führer der Bauernbewegung wurde. Johannes Calvin steht für eine wichtige zweite Strömung im Protestantismus, die sich vor allem in Frankreich, dann aber auch in England und Amerika verbreitete und über die Prädestinationslehre (nach der das ewige Schicksal des Menschen von Gott schon vor seiner Geburt bestimmt worden ist und er es nur noch gewissermaßen testen kann) mit besonderem wirtschaftlichen Engagement verbunden ist (vgl. „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ von Max Weber). Zwingli ist ein Schweizer Reformator, der gewissermaßen der geistige Vater der reformierten Bewegung im Protestantismus geworden ist.
12.) Luther hatte wenig Verständnis für die gewaltsamen Aktionen der Bauern und nannte sie „mörderische …“
A: Banden B: Buben C: Rotten
Nach der Ermordung eines Grafen durch aufständische Bauern im Jahre 1525 war Luther so empört, dass er eine Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern“ verfasste und vorschlug: „… man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss“. Was die anderen beiden Alternativen angeht, kann eventuell noch auf die Wendung „böser Bube“ oder „Bubenstück“ verwiesen werden, während der Begriff heute kaum noch eine negative Bedeutung hat, sondern nur eine altertümliche Ausdrucksweise darstellt.
13.) Neben dem Bauernaufstand machte Luther noch eine andere Bewegung Sorgen, das waren die „Wiedertäufer“ in …
A: Augsburg B: Konstanz C: Münster
Die so genannten Wiedertäufer werden deshalb so genannt, weil sie in der Kritik der kirchlichen Praxis noch weitergingen als Martin Luther und zum Beispiel eine besonders intensive persönliche Glaubenshaltung verlangten, was für sie auch die Ablehnung der Kindstaufe beinhaltete. Sie kauften also Erwachsene und wurden deshalb von ihren Gegnern als Wiedertäufer bezeichnet, während sie selbst die erste Taufhandlung gar nicht als gültig anerkannt. Im übrigen bemühten sie sich viel stärker als Martin Luther um Staatsferne, auch wenn die Münsteraner Variante dieser Bewegung gerade ein „Täuferreich“ errichtete. Noch heute gibt es christliche Gemeinschaften wie die Mennoniten oder die Baptisten, die in der Tradition der ursprünglichen Täuferbewegung stehen.
14.) Im Laufe der Zeit entstanden immer mehr „evangelische“ Gemeinden und übernahmen sogar Landesherren den neuen Glauben. Sie wurden als „Notbischöfe“ zugleich auch religiöse Führer und profitierten zum Teil enorm von der Auflösung zum Beispiel katholischer Klöster. Herzog Ulrich von Württemberg vergrößerte durch die Übernahme von 15 Klöstern sogar sein Gebiet um …
A: ein Zehntel B: ein Viertel C: ein Drittel
Es ist anzunehmen, dass sich die Schüler kaum vorstellen können, dass tatsächlich Württemberg durch die Übernahme von 15 katholischen Klöstern um ein Drittel wuchs. Dabei muss natürlich berücksichtigt werden, dass zum einen das damalige Herzogtum bei weitem nicht das Gebiet des heutigen Bundeslandes umfasste und zum anderen Klöster über weit verstreute und umfangreiche Besitztümer verfügen konnten.
15.) Anders als katholische Priester durften die evangelischen Pfarrer heiraten. Luther gab seinen Anhängern ein Beispiel, indem er … heiratete.
A: Anne Boleyn B: Katharina von Bora C: Katharina Zell
Anne Boleyn war die zweite von sechs Ehefrauen Heinrichs VIII. und in gewisser Weise einer der Auslöser der Trennung der englischen Kirche von Rom, woraus die anglikanische Kirche entstand, deren Oberhaupt noch heute die englische Königin ist. Katharina Zell hat tatsächlich etwas mit der Reformation Deutschland zu tun, sie hat sich vor allem durch theologische Schriften hervorgetan. In unserem Zusammenhang richtig ist allerdings Katharina von Bora, die nach der Lektüre der Schriften Luthers ihn mit anderen Nonnen zusammen bat, ihr zur Flucht aus dem Klosterleben zu verhelfen. Das gelang auch, Luther bemühte sich darum, die Frauen zu verheiraten, und im Jahre 1525 kam es dabei zur Eheschließung zwischen ihm und Katharina.
16.) Erste auch militärische Auseinandersetzungen zwischen evangelischen und katholischen Landesherren unter Führung Kaiser Karls V. werden im Jahre … im Augsburger Religionsfrieden erst einmal beendet.
A: 1515 B: 1535 C: 1555
Die erste Jahreszahl kann natürlich sofort ausgeschlossen werden, weil zu dem Zeitpunkt nicht einmal die Thesen Luthers veröffentlicht worden waren. 1535 wäre grundsätzlich möglich, aber die eigentlichen Kämpfe zwischen Protestanten und Katholiken begannen erst nach dem Tode Luthers im Jahre 1546.
17.) Nachgeben musste der katholische Kaiser u.a. auch deshalb, weil sein Reich von den … bedroht wurde.
A: Ungarn B: Türken C: Wandalen
Die Vandalen gehören in die Zeit der Völkerwanderung, die zu Luthers Zeit etwa 1000 Jahre zurücklag. Die Gefährdung Mitteleuropas durch die Ungarn lag auch schon etwa 500 Jahre zurück. Es waren die Toten, die 1453 mit Konstantinopel die letzten Reste des oströmischen Reiches eroberten und von da an kontinuierlich auf dem Balkan Richtung Mitteleuropa vorrückten, wo sie endgültig erst im Jahre 1683 vor Wien gestoppt wurden.
18.) Nach der Reformation kam es zu einer Erneuerungsbewegung in der katholischen Kirche, bei der die … eine besondere Rolle spielten.
A: Cluniazenser B: Benediktiner C: Jesuiten
Die Benediktiner waren der erste bedeutende Mönchsorden der christlichen Geschichte aus der Zeit um etwa 500 nach Christus. Bei den Cluniazensern handelt es sich um eine Reformbewegung aus dem zehnten Jahrhundert, die im Mittelalter eine große Rolle spielte. In unserem Zusammenhang waren es die Jesuiten (1534 von Ignatius von Loyola gegründet), die sich als Soldaten Christi verstanden und in besonderer Weise dem Papst für die Gegenreformation zur Verfügung stellten. Besondere Bedeutung gewannen sie als Beichtväter von Fürsten und im Erziehungs- und Bildungswesen.
19.) Am Ende des Reformationszeitalters stand der 30jährige Krieg, der von … bis … dauerte.
A: 1518-1548 B: 1618-1648 C: 1718-1748
Auch hier wieder ist der erste Vorschlag unwahrscheinlich bis unmöglich, wenn man die Entstehungsgeschichte der protestantischen Bewegung betrachtet. Der Vorschlag aus dem 18. Jahrhundert ist schon zu sehr in der Zeit des Absolutismus und der Aufklärung, als dass dort noch große religiöse Auseinandersetzungen eine Rolle spielen könnten. Richtig ist deshalb der mittlere Vorschlag.
20.) Das evangelische Christentum spaltete sich im Laufe der Zeit auf. Eine große Rolle spielten zum Beispiel die Hugenotten in Frankreich, die im August 1572 in der sogenannten „…“ zu Tausenden umkamen.
A: Bartholomäusnacht B: Blutnacht von Jekaterinburg C: Reichspogromnacht
Die Reichspogromnacht (früher auch Reichskristallnacht genannt) war eine groß angelegte Aktion der Nationalsozialisten gegen das Judentum in Deutschland im November 1938. Richtig ist der Begriff „Bartholomäusnacht“, er leitet sich von einem der zwölf Apostel ab und ist als Name mit dem 24 August verbunden. An diesem Tag kam es im Jahre 1572 zu einem großen Massaker an den Hugenotten. Die „Blutnacht von Jekaterinburg“ hat mit religiösen Fragen gar nichts zu tun – gemeint ist mit ihr die Ermordung der Zarenfamilie durch die Bolschewiki im Juli 1918.