Peter Stamm, „Am Eisweiher“

Worum es hier geht:

  • Vorgestellt wird eine Geschichte, in der es um einen jungen Mann geht, der sich bei einem Ausflug von der Freundin eines Freundes verführen lässt.
  • Als der das dann entdeckt, springt er in den See und verletzt sich dabei tödlich.
  • Die beiden anderen reagieren seltsam emotionslos, besonders die Freundin.
  • Am Ende bleibt offen, von wem das Kind ist, dass sie einige Monate nach dem Vorfall bekommt, und wie sich der Ich-Erzähler weiter ihr gegenüber verhält.
Die Geschichte ist u.a. zu finden in:
Quelle: Erfahrene Erfindungen. Deutschsprachige Kurzgeschichten seit 1989, ausgewählt und mit Materialien versehen von Sabine Grunow (Editionen für den Literaturunterricht), Ernst Klett Schulbuchverlag, Leipzig 2004, ISBN: 978-3-12-351010-6, S. 52/55
Zu den Details der Geschichte
  1. In der Geschichte geht es um einen jungen Mann,  der mit seinen Freunden an einem sonnigen Abend beschließt, noch den Eisweiher in der Nachbarschaft des Dorfes aufzusuchen.
  2. Er selbst holt erst noch sein Fahrrad und eine Badehose und trifft auf halber Strecke zu dem See dann seinen Freund Urs, der ihm sagt, seine Freundin Stefanie habe einen Platten und er wolle jetzt noch Flickzeug holen.
  3. Der Ich-Erzähler stellt dann fest, dass Stephanie keinen Badeanzug dabei hat und nackt ins Wasser geht, also folgt er ihr auch ohne seine Badehose.
  4. Sie schwimmen zu einem alten Bootshaus, weit weg von den anderen und dort verführt Stefanie ihn.
  5. Nach einiger Zeit sucht Stefanies Freund nach ihnen und merkt schließlich, was geschehen ist.
  6. In seiner Erregung springt er einfach vom Balkon des Bootshauses und verletzt sich dabei tödlich.
  7. Stefanie kümmert sich nicht weiter um ihren Freund und kehrt du den anderen zurück, während der Ich-Erzähler offensichtlich geschockt neben dem Toten sitzen bleibt.
  8. Später schildern sie den Hergang des Unfalles auf der Polizeiwache und werden dann nach Hause gebracht.
  9. Die Geschichte endet damit, dass Stefanie nicht mehr mit den anderen zusammen etwas unternimmt, was diese auch eher gut finden.
  10. Der Ich-Erzähler sieht die junge Frau auch nur noch bei der Beerdigung des Freundes und zieht sich in die Nachbarstadt zurück, in der er arbeitet.
  11. Später hört er dann, dass Stefanie schwanger ist und der Ich-Erzähler bleibt an den Wochenenden häufig in der Nachbarstadt, in der er arbeitet.
  12. Dass er deshalb auch anfängt, seine Wäsche selbst zu waschen, hält man als Leser für ein Zeichen des Selbstständig-Werdens.
  13. Das ist auch der Eindruck, der sich beim Leser ergibt: Ein junger Mann wird hier unter tragischen Begleitumständen selbstständiger. Ob er der Vater des zu erwartenden Kindes ist und dann doch vielleicht mit dieser Stefanie zusammen eine Familie gründet, bleibt offen. Die Formulierung „einige Monate später“ deutet aber eher in die Richtung, dass das Kind von Urs ist oder auch von einem anderen. Denn diese Stefanie steht auch in dem Ruf, sich viel mit Männern abzugeben.
  14. Auf jeden Fall irritiert die Gleichgültigkeit, mit der vor allem Stefanie, aber auch der Ich-Erzähler auf den Tod ihres Freundes reagieren. Keiner von ihm kommt auf den Gedanken, Hilfe zu holen. Sie nehmen einfach an, dass ihr Freund nach dem Sprung bereits tot ist.

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