Robert Seethaler „Der Trafikant“ – Franz‘ Verhaftung – Anezka findet seinen Traumzettel (Mat1713-17)
Worum es hier geht:
Wir wollen den Roman von Robert Seethalter möglichst so vorstellen, dass man
gleich weiß, worum es geht,
Durchblick beim Inhalt
und beim Aufbau des Romans hat,
Hinweise zum Verständnis bekommt
und zur Frage, was man damit anfangen kann.
Franz‘ Verhaftung – Anezka findet seinen Traumzettel
Als Franz am nächsten Morgen aufwacht (S. 244), schreibt er noch einmal seine Träume auf und hängt einen Zettel damit ans Fenster der Trafik.
Dann sieht er einen Wagen vorfahren und er wird von den gleichen Leuten abgeholt, die auch schon seinen Chef in die Gestapozentrale gefahren haben.
Er sorgt noch dafür, dass der Zettel am Fenster gut kleben bleibt und antwortet auf den Hinweis, das habe doch alles keinen Sinn mehr: „Was Sinn hat und was nicht, wird sich erst herausstellen.“
Mehr erfährt man über den jungen Mann und sein Schicksal nicht.
Stattdessen wird nach einem Zeitsprung von sieben Jahren ans Ende des II. Weltkrieges (249/250) berichtet, wie kurz vor einem Bombenangriff Anezka zu der immer noch vorhandenen, aber leeren Trafik kommt und den Zettel mit dem letzten Traum von Franz findet: „Anezka atmete tief ein, dann löste sie behutsam das Klebeband, faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in ihre Manteltasche.“
Auf dem Zettel vom 7.6.1938 geht es um den Attersee, leuchtende Geranien in der Nacht und der Hinweis auf ein Feuer und ständiges Tanzen. Die Heimat kommt also noch einmal ins Spiel, die Natur und auch das kurze Glück, das Franz in der Liebe noch hat erfahren können. Der untere Teil des Textes fehlt, man ahnt, dass es heißen sollte: „das Licht ver“-lischt, was auch für das Leben des jungen Mannes gelten dürfte, wenn man an das Schicksal seines Chefs denkt.