Robert Seethaler „Der Trafikant“ – Verpatzter Liebeserfolg und 1. Anschlag (Mat1713-7)

Worum es hier geht:

  • Wir wollen den Roman von Robert Seethalter möglichst so vorstellen, dass man
    • gleich weiß, worum es geht,
    • Durchblick beim Inhalt
    • und beim Aufbau des Romans hat,
    • Hinweise zum Verständnis bekommt
    • und zur Frage, was man damit anfangen kann.
  • Verpatzter Liebeserfolg und ein erster Nazi-Anschlag

    • Franz will nach einiger Zeit schon aufgeben, da entdeckt er doch noch ein Mädchen, mit dem er einiges unternehmen kann.
      An einem Schießstand wird ihm deutlich: „Er wäre gerne in diesen Blick, in diese Augen eingetaucht, ein Kopfsprung mitten hinein in die Glückseligkeit„. (52)
      Bald hat er dann schon die zweite Stufe erreicht: „Die Säfte wallten mit solcher Gewalt in seinem Körper herum, dass er für einen Augenblick fürchtete, seine innere Aufrichtung zu verlieren und wie ein ausgeleerter Sack zu ihren Füßen niederzusinken.“ (55)
      Während es im Hinblick auf ihn dann heißt: „Am liebsten wäre er davongelaufen“, spürt er „plötzlich ihre Hand auf seinem Hintern“ – und da ist „ihm klar, dass er verloren war.“
      Beim Tanz hat er dann auch bald eine Erektion – und dann macht er in all seiner Unschuld den entscheidenden Fehler. Als das Mädchen ihn fragt: „Haben wir gesoffen, haben wir getanzt – und was machen wir jetzt?“ – Da macht er nur Vorschläge, die nicht im Sinne des sexuell deutlich erfahreneren Mädchens. Zunächst ist es völlig überrascht, dann aber lacht es und umarmt den unterentwickelten Liebhaber und verschwindet dann unter einem Vorwand.
      So bleibt Franz nur, das nicht voll abgeschlossene Erlebnis irgendwie zu verarbeiten und nach Hause zugehen.
    • Am nächsten Morgen wird Franz geweckt, weil die Trafik mit Schweineblut und dem Hinweis beschmiert worden ist: „SCHLEICH, JUDENFREUND!“ (60)
      Der Trafikant ahnt auch, dass es der Fleischermeister von nebenan gewesen ist, der sich schon halb offen zu den Nazis bekannt hat, die immer stärker werden in Österreich.
      Dem Trafikanten bleibt nichts übrig, als seine völlig berechtigte Entrüstung angesichts der Opfer, die er im Krieg gebracht hat, dem Gegner an den Kopf zu werfen.
      Ansonsten bleibt für ihn und Franz nur die Aufgabe, die Beschimpfungen von der Außenwand wieder zu entfernen.

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