Schaubild: Euripides, „Medea“ – Ablauf/Entwicklung des Konflikts (Mat2690-konf-sb)

Worum es hier geht:

Auf der Seite
https://schnell-durchblicken.de/euripides-medea-ablauf-entwicklung-des-konflikts
haben wir einen ausführlichen Überblick über die Entwicklung des Konflikts im Drama gegeben.

Hier geht es jetzt um eine knappe Zusammenfassung, die noch zu einem Schaubild verarbeitet werden soll.

Zunächst die Elemente des Schaubildes

Entwicklung des Konflikts in Euripides‘ „Medea“

Grundkonflikt und Medeas Charakter (Prolog, EB1–3)

  • Ausgangssituation: Jason begeht Ehebruch, indem er Glauke, die Tochter des Königs von Korinth, heiraten will, um seine soziale und finanzielle Stellung zu verbessern. Medea hat für Jason alles geopfert, inklusive ihrer Heimat und ihrer sozialen Existenz.
  • Anlage der Gefahr: Die Amme beschreibt Medea als zornig, rachsüchtig und unversöhnlich, was erste Rache-Szenarien (Selbstmord, Mord an Kreon und Jason) aufkommen lässt.

Eskalation durch Verbannung (EB3ff, EB5ff)

  • Verschärfung der Lage: Der Erzieher überbringt die Nachricht von Kreons Plan, Medea und ihre Kinder zu verbannen. Die Verbannung stellt für Medea, die bereits ihre Gemeinschaft verloren hat, eine existentielle Bedrohung dar.
  • Medeas Wut und Haltung: Medea klagt über ihr Leid und verflucht ihr Haus und ihre Kinder. Sie klagt grundsätzlich über das harte Los der Frauen in der Ehe (Ehe als Kauf/Besitz). Die Amme warnt vor Medeas „Unmaß“, das Unheil heraufbeschwört.
  • Rache als Gerechtigkeit: Die Chorführerin hält Medeas Rachebedürfnis gegenüber Jason für gerechtfertigt.

Manipulation und Planung (EB9, EB12, EB19)

  • Manipulation Kreons: Kreon kündigt Medea und den Kindern die sofortige Verbannung an. Medea täuscht Sanftmut und Unterwerfung vor (angeblich richtet sich ihr Hass nur gegen Jason) und manipuliert Kreon erfolgreich, um einen Tag Aufschub zu erhalten.
  • Fluchtsicherung: Durch den Auftritt von Aegeus, der Medea Asyl in Athen gewährt, gewinnt Medea die nötige Sicherheit, ihren Racheplan ohne Furcht vor Konsequenzen auszuführen.
  • Konkreter Plan: Medea plant den Mord an Kreon, Glauke und Jason und entscheidet sich wahrscheinlich für Gift.

Ausführung und Katastrophe (EB23, EB26, EB33)

  • Jason als Werkzeug: Medea entwickelt den Plan, Glauke mittels eines vergifteten Kleides zu töten. Sie täuscht Jason Versöhnung vor und überzeugt ihn, das Geschenk selbst zu überbringen.
  • Höhepunkt: Der Botenbericht bestätigt, dass das vergiftete Kleid Glauke und König Kreon in den Tod riss.

Finale Konfrontation (EB37)

  • Endgültige Rache: Medea offenbart Jason, dass sie auch ihre gemeinsamen Kinder getötet hat, um ihm das größtmögliche Leid zuzufügen.
  • Macht und Entkommen: Medea entkommt triumphierend auf einem Himmelswagen (Deus ex machina), während Jason verzweifelt und machtlos zurückbleibt.

Veranschaulichung der Konfliktentwicklung:

Die Entwicklung des Konflikts in „Medea“ ist wie eine Kettenreaktion in einem geschlossenen System. Man kann sich das zum Beispiel in der folgenden Analogie (Übertragung in eine Bildentwicklung) vorstellen.

  • Jasons Verrat ist die Initialzündung.
  • Kreons Verbannung ist der Sauerstoff, der das Feuer entfacht, da Medea nun nichts mehr zu verlieren hat.
  • Aegeus‘ Asylangebot ist das Sicherheitsnetz, das Medea erlaubt, die ganze explosive Ladung (den Kindermord) zu zünden, ohne selbst verbrannt zu werden.
  • Das Ergebnis ist eine kontrollierte und kalkulierte Zerstörung durch die Protagonistin, die am Ende dem Chaos entflieht.

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