Robert Seethaler „Der Trafikant“ – historischer Hintergrund (Mat1713-2)

Worum es hier geht:

  • Wir wollen den Roman von Robert Seethalter möglichst so vorstellen, dass man
    • gleich weiß, worum es geht,
    • Durchblick beim Inhalt
    • und beim Aufbau des Romans hat,
    • Hinweise zum Verständnis bekommt
    • und zur Frage, was man damit anfangen kann.

Der historische Hintergrund

Was man vor dem Lesen wissen sollte …?

  • Normalerweise kann man einfach so in einen Roman einsteigen, weil er eine ausgedachte Welt präsentiert und in der Regel alles erzählt, was für das Verständnis der Handlung nötig ist.
  • Wenn aber ein Roman wie „Der Trafikant“ sehr stark mit einer bestimmten historischen Situation verzahnt (verwoben / verbunden) ist, dann kann es schon hilfreich sein, einiges vom geschichtlichen Hintergrund zu kennen.

  • Als erstes kann man einfach sagen, dass der Roman um die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich spielt, die im März 1938 abgeschlossen wurde.
  • Schon seit dem Ende des Kaiserreichs Österreich-Ungarn im Jahre 1918 gab es in Österreich zwar eine Republik mit einer demokratischen Verfassung, aber auch große Spannungen zwischen linken und rechten Kräften. Die Regierung wurde dabei von konservativen Parteien getragen, in der Hauptstadt Wien aber hatten die linken Sozialdemokraten das Sagen.
  • Parallel zur Entwicklung in Deutschland unter Hitler wurde 1933 auch in Österreich die Demokratie ausgeschaltet – allerdings noch nicht von Nationalsozialisten, sondern anderen rechten Kräften.
  • Die mussten aber Zugeständnisse machen, als der italienische Diktator Mussolini seine Unterstützung der österreichischen Selbstständigkeit aufgab und an die Seite Hitlers rückte.
  • Zu Beginn der Handlung des Romans im Sommer 1937 wird denn auch deutlich, dass es auch in Österreich große Sympathien für Hitler gab.
  • Anfang 1938 drohte Hitler dann sogar mit einem Einmarsch, wenn die Nationalsozialisten nicht an der Regierung beteiligt würden. Da niemand in Europa zur Unterstützung Österreichs bereit war, musste der österreichische Regierungschef nachgeben und wurde bald durch einen Nationalsozialisten sogar ersetzt.
  • Dies führte dann dazu, dass Österreich entsprechend umgestaltet und sogar mit dem Deutschland zu einem „Großdeutschen Reich“ vereinigt wurde. Im Schlussteil des Romans kann man dann lesen, wie politische Gegner regelrecht verfolgt wurden.
  • Wer die Chance dazu hatte, wie der berühmte Seelenforscher Sigmund Freud, verließ rechtzeitig das Land und emigrierte.

 

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