Robert Seethaler „Der Trafikant“ – der Anfang des Romans (Mat1713-3)

Worum es hier geht:

  • Wir wollen den Roman von Robert Seethalter möglichst so vorstellen, dass man
    • gleich weiß, worum es geht,
    • Durchblick beim Inhalt
    • und beim Aufbau des Romans hat,
    • Hinweise zum Verständnis bekommt
    • und zur Frage, was man damit anfangen kann.

Am Anfang des Romans – die große Wende im Leben eines 17jährigen

Der erste Satz des Romans

  • Schon der erste Satz des Romans „Der Trafikant“ von Robert Seethaler macht deutlich, worum es geht, nämlich um die große „ebenso jähe wie folgenschwere Wendung“ (7) in im Leben des 17-jährigen Franz Huchel, der in Österreich auf dem Land ein „bislang eher ereignislos vor sich hin tröpfelndes Leben (7) geführt hat.
  • Drei praktische Hinweise:
  • Damit haben wir nun eine erste wichtige Textstelle und können dazu drei allgemeine Anmerkungen machen:
  • Hinweis 1: Die Seitenangaben bei den Zitaten beziehen sich auf die E-Book-Ausgabe und können im Einzelfall auch von der eigenen Textausgabe abweichen.
  • Die E-Book-Ausgabe kann zum Beispiel auf der folgenden Seite erworben werden. Aber es gibt auch andere Anbieter.
  • https://www.amazon.de/dp/B009CTQABS/ref=dp-kindle-redirect?_encoding=UTF8&btkr=1
  • Hinweis 2: Zum einen übernehmen wir die Textstellen wortgenau, achten aber nicht immer auf die originale grammatische Verwendung im Satz. Ob da im Text „Leben“ oder „Lebens“ steht, kann jeder an seiner Textausgabe selbst prüfen – und die sollte auch entsprechend genutzt werden.
  • Hinweis 3: Sinn dieser Textstellen-Interpretation ist ja, dass man aufmerksam gemacht wird auf wichtige Stellen, die man dann in seiner eigenen Textausgabe auch gleich markieren sollte. Am meisten würden wir uns natürlich freuen, wenn man dann auch noch selbst freiwillig schon mal ein bisschen weiterliest.
  • Was die „folgenschwere Wendung“ für Franz bedeutet
  • Das Gewitter führt zum Tod von Alois Preininger, einem reichen Geschäftsmann der Gegend, mit dem die Mutter von Franz ein Verhältnis hat. Der erste Sex zwischen der Mutter und dem Geschäftsmann wird auf recht eigenartige Weise beschrieben:
  • Kurz und knapp heißt es, dass die gemeinsame Nacht „ein Erfolg“ (10) war, wobei gut geschmierte „Stoßdämpfer“ (11) eine wichtige Rolle spielten. Zur Bedeutung des Liebeslebens heißt es: „Es waren kurze, eruptive Zusammenstöße, die mit keinen Forderungen und keinen Erwartungen verbunden waren.“ (11)
  • Recht nüchtern wird auch das Verhältnis von Liebe bzw. Sex und Geld beschrieben: „Für Frau Huchel hatten diese angenehm verschwitzten Zusammenkünfte auf dem Rücksitz allerdings noch einen weiteren, fast noch ein bisschen angenehmeren Nebeneffekt: Pünktlich zu jedem Monatsende flatterte bei der Nußdorfer Sparkasse ein Scheck über einen nicht unerheblichen Betrag ein.“ (11)
  • Aber es gibt noch einen weiteren, gewissermaßen indirekten Zusammenhang, der deutlich macht, wie anders das Schicksal eines Jungen vor knapp 100 Jahren im Vergleich zu heute aussehen konnte:
  • „Für ihren Sohn Franz wiederum hatte Alois Breuningers Liebesgroßzügigkeit den Vorteil, dass er nicht wie all die anderen jungen Burschen den ganzen Tag in irgendwelchen Salzstollen oder Misthaufen herumkriechen musste, um sich ein kärgliches Auskommen zu verdienen. stattdessen konnte er von früh bis spät durch den Wald spazieren, sich auf einem der Holzstege die Sonne auf den Bauch scheinen lassen oder bei schlechtem Wetter einfach im Bett liegen bleiben und seinen Gedanken und Träumen nachhängen.“

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