Simon Dach, „Lob der Liebe“ – gekürzte Fassung (Mat9479-gek)

Auf der Seite
https://www.zgedichte.de/gedichte/simon-dach/lob-der-liebe.html
haben wir ein Gedicht mit insgesamt 17 Strophen zum Thema „Liebe“ gefunden, das wir hier in gekürzter Form für eine Klausuraufgabe verwenden:

Klausurfassung:
https://schnell-durchblicken.de/klausur-simon-dach-lob-der-liebe-gekuerzte-fassung

Langfassung
https://schnell-durchblicken.de/simon-dach-lob-der-liebe-lange-fassung

Simon Dach

Lob der Liebe

(gekürzte Fassung)

Strophe 1:
O liebe Herzen-Binder
Du Herr der Freundlichkeit
Und aller guten Zeit
Du Zwietracht Überwinder
Du großer Wohlfahrt Heger
Wie das die ganze Welt
Dir hin zu Fuße fällt
Und folget deinem Lager?

Diese einleitende Strophe preist die Liebe als verbindende Kraft und Überwinderin der Zwietracht.

Strophe 3:
Du wagst dich in die Wangen
Der Frauen-Bilder hin
Und führst den starken Sinn
Der Männer so gefangen.
Was keine Macht kann brechen
Kein Stahl kein fallend Blei
Was keine Tyrannei
Weist endlich du zu schwächen.

Hier wird die Macht der Liebe beschrieben, die selbst die stärksten Herzen erobert und unbezwingbare Kräfte überwindet.

Strophe 6:
Durch dich muss alles werden
Was Vieh und Menschen Not
Ohn dich kommt weder Brot
Noch Weinwachs aus der Erden:
Wie schön die Vögel singen
Wie fröhlich durch das Meer
Der Fische Schar das Heer
Der Tier im Walde springen;

Diese Strophe betont die allumfassende Bedeutung der Liebe für das Leben und die Natur.

Strophe 17:
O seelig seelig wären
Wir Menschen allerseits!
Die wir durch Hass und Streit
Erbärmlich uns verzehren
Wenn doch auch uns die Liebe
Die alles hie und da
Und selbst den Himmel ja
Am meisten Gott treibt triebe.

Im abschließenden Vers wird der Wunsch geäußert, dass die Liebe auch unter den Menschen herrsche und Hass sowie Streit überwinde.

Anmerkungen und Anregungen

1. Einleitung

  • Simon Dach (1605–1659) war ein Dichter des Barock, der besonders für seine Liebes- und Freundschaftsdichtung bekannt ist.
  • Sein Gedicht Lob der Liebe umfasst insgesamt 17 Strophen und preist die Liebe
    • als göttliche, allumfassende Kraft,
    • die Zwietracht überwindet,
    • die Natur belebt
    • und die Menschen verbindet.

2. Äußere Form

  • Das Gedicht ist in regelmäßigen achtzeiligen Strophen
  • Reimschema erste Strophe: zwei aufeinander folgende umarmende Reime
  • Dreihebiger Jambus

Inhalt der Strophen

  • In Strophe 1 (Z. 1–8) wird die Liebe als „Herzen-Binder“ und „Zwietracht Überwinder“ beschrieben. Sie vereint Menschen und sorgt für Frieden.
  • In Strophe 3 (Z. 9–16) wird die Liebe als überlegene Kraft dargestellt, die selbst stärkste Willenskraft bricht, während andere Mächte wie „Stahl“ oder „fallend Blei“ scheitern.
  • In Strophe 6 (Z. 17–24) wird die Liebe als Voraussetzung für das Gedeihen der Natur beschrieben. Ohne sie gäbe es weder Nahrung noch die Schönheit der Tierwelt.
  • In Strophe 17 (Z. 25–32) wird bedauert, dass Hass und Streit die Menschen plagen. Es wird die Vision gezeichnet, dass Liebe sogar Gott antreibt und alles ins Gleichgewicht bringt.

Aussagen des Gedichts:
Das Gedicht zeigt, dass Liebe als zentrale kosmische Kraft gesehen wird:

  • Sie bringt Einheit und Frieden (Z. 4–5).
  • Sie ist mächtiger als physische Gewalt (Z. 13–16).
  • Sie ist grundlegend für das Leben und Wachstum (Z. 17–20).
  • Sie könnte die Menschheit erlösen, wenn sie vollständig angenommen würde (Z. 25–32).

Sprachliche und rhetorische Mittel:

  • Personifikationen: Die Liebe wird als „Herzen-Binder“ (Z. 1) oder als „Wohlfahrt Heger“ (Z. 5) dargestellt, um ihre übermenschliche Bedeutung zu verdeutlichen.
  • Anaphern: „Was keine Macht kann brechen / Kein Stahl kein fallend Blei“ (Z. 13–14) verstärkt die Unbesiegbarkeit der Liebe.
  • Gegensatz: „Hass und Streit“ (Z. 27) stehen im Kontrast zur Liebe, um deren friedensstiftende Funktion hervorzuheben.

Bedeutung des Gedichts:
Das Gedicht könnte als Appell verstanden werden, die Liebe in den Mittelpunkt des Lebens zu stellen, um Konflikte zu vermeiden und Harmonie zu erreichen. Es steht im Kontext der Barockzeit, die von Kriegen und Unsicherheiten geprägt war.

Bewertung:
Das Gedicht überzeugt durch seine klare Struktur und die kraftvolle Sprache. Besonders gelungen ist die universelle Darstellung der Liebe als göttliche Macht, die in Natur und Gesellschaft wirkt.


Persönliche Reaktion von Mia:

  • Ich finde es spannend, wie die Liebe hier als eine Art Superkraft beschrieben wird.
  • Manche Formulierungen klingen sehr altmodisch, was das Verständnis erschwert.
  • Die Naturbilder gefallen mir gut, weil sie zeigen, wie universell Liebe ist.
  • Es ist interessant, dass die Liebe sogar als stärker als Tyrannei dargestellt wird.
  • Ich frage mich, ob Menschen wirklich so sehr durch Liebe gesteuert werden.
  • Die Vorstellung, dass ohne Liebe nichts wächst, finde ich poetisch.
  • Der Appell gegen Hass und Streit ist auch heute noch aktuell.
  • Ich hätte gerne eine Erklärung für manche Wörter gehabt, die mir fremd sind.
  • Das Gedicht regt zum Nachdenken darüber an, was Liebe im eigenen Leben bedeutet.
  • Vielleicht könnte man das Gedicht mit einem modernen Lied vergleichen, das ähnliche Themen hat.

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