Thema „Stadtgedichte“ – Frage 7: Was bedeutet das lyrische Ich in einem Stadtgedicht? (Mat4008-f07)

  • Du hast Fragen zum Thema „Stadtgedichte“?
  • Hier werden sie beantwortet,
    • einmal von unserem fiktiven Professor Freistein, der immer versucht, etwas originell zu formulieren.
    • Und dann von seinem Assistenten, der sich um die kümmert, die es klipp und klar haben wollen.

Auf der Seite:
https://schnell-durchblicken.de/thema-stadtgedichte-die-10-haeufigsten-fragen
findest du eine Übersicht über alle 10 Fragen.

Hier geht es jetzt um Frage Nr. 7:
Was bedeutet das lyrische Ich in einem Stadtgedicht?

 🧠 Professor Freistein zu Frage 7:

„Das lyrische Ich ist der Stadtspaziergänger mit offenem Herzen. Es beobachtet, denkt, fühlt – und macht uns zu Mitfühlenden. Es ist nicht immer der Autor – aber immer ein Blick auf die Stadt durch eine ganz bestimmte Brille.“

Weil der Herr Professor manchmal die Dinge etwas eigenwillig ausschmückt, lassen wir hier auch seinen Assistenten, Herrn Clip Klaro zu Wort kommen.

🧍‍♂️ Herr Clip Klaro:

  • Das lyrische Ich = Sprecher im Gedicht (nicht automatisch der Autor)

  • Zeigt eine persönliche Sicht auf die Stadt

  • Kann beobachten, kritisieren, erinnern oder träumen

Mias Ergänzung:

  • Das lyrische Ich ist eine Art „Kopfgeburt“ – wie bei der Göttin Athene, die dem Obergott Zeus bei den alten Griechen aus dem Kopf gesprungen ist – nach den entsprechenden Kopfschmerzen.

  • Also denk dran: Immer wenn du etwas raushauen willst, ohne dafür die persönliche Verantwortung zu übernehmen, kannst du das auf „fiktionale“ Weise tun. Du formulierst es einfach in Gedichtform. Zeilenform reicht und eine möglichst aussagekräftige Überschrift, damit jeder sofort sieht, hier spricht ein „Dichti“, der einfach nicht mehr „ganz dicht“ sein wollte – sondern da musste etwas raus.
  • Ich zeige dir jetzt einfach mal, wie man ganz einfach ein Gedicht „raushaut“ – natürlich zum Thema Stadt.
    • Mia Tivag
    • Zur Vergewisserung
      • Jeden nachdenklichen Menschen
      • packt auch mal der Zweifel hart an.
      • Ist es wirklich richtig,
      • dass ich aufwache
      • und gleich die Vögel höre,
      • meine Lieblingsziege streichele
      • und dann fast über den neuen
      • Katzenwurf stolpere?
      • Diesen wunderbaren Geruch
      • in der Nase zwischen
      • Pferd und Kuh.
      • Dann rein in den Bus
      • und raus in die Stadt
      • Und wenn ich dann ausreichend
      • gestaunt habe,
      • dass dort keiner singt
      • und kaum einer lacht,
      • nur das Stolpern geht auch,
      • allerdings ohne die freudige
      • Überraschung,
      • über wen man da fast
      • hergefallen wäre.
      • Dann bin ich mir wieder gewiss,
      • wo ich mich zu recht
      • heimisch fühle
      • und die Stadt
      • hat ihre Aufgabe für mich erfüllt.

So einfach ist das mit dem Gedicht-Schreiben.
Man braucht nur ein bisschen „Konzentration“ und die Freude am Ton, der sich beim Schreiben und inneren „Abhören“ ergeben hat.
Einfach mal ausprobieren.

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